Nicht Merkel, kein Rajoy nicht mal die Wirtschaftskrise, heute eroberte die mundo de los toros die Titelseiten aller grossen spanischen Tageszeitungen.
1991 war es der kolumbianische matador de toros César Rincón der die tauromaquia auf eine geradezu göttliche Ebene erhob. Als besagter torero in jenem Jahr das vierte Mal die puerta grande in Las Ventas öffnete sagte Pepe Dominguín "César Rincón in Madrid kämpfen zu sehen ist wie mit Gott zu sprechen ... und er antwortet dir". Und nun, einundzwanzig Jahre später tritt Gott erneut in Erscheinung. In der größten spanischen Tageszeitung EL PAIS wird der matador de toros José Tomás geradezu vergöttert.
Bei der corrida de toros am letzten Sonntag in Nimés stellte sich Spaniens populärster matador de toros José Tomás als einziger espada sechs toros. Elf orejas, ein rabo und ein indulto. Für 17.000 Zuschauer ein erlebtes Delirium. Die tendidos tauchten im embrujo unter. Das römische Colosseum von Nimés atmete römische Luft.
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"¡Ave, José Tomás!"
EL PAIS
"Der Kaiser erobert das Colosseum."
MARCA
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Pure Ekstase auf höchstem Niveau. Selbst in den katalanischen Medien wie der LA VANGUARDIA erkennt man, dass José Tomás nicht der Vergangenheit angehöre sondern gerade jetzt in diesen Tagen Geschichte geschrieben habe. Und bei MARCA bekennt der Verfasser der Zeilen, dass er eigentlich gar nicht in der Lage sei, das Erlebte in Worte zu fassen.
Vom Anfang bis zum Ende, reines emotionales toreo, vom Alpha bis zum Omega, alles harmonisierte, alles passte zusammen, nur das es diesmal nicht in Ronda stattfand sondern in den Süden Frankreichs verlegt worden ist.