Startseite

Dienstag, 7. Januar 2014

Quite de Ronda

Über eine Serie von Manövern mit dem capote und einer Poesie
_____________________________________________________________

von Colin Ernst 


Auf meinen Streifzügen durch die Welt der tauromaquia, stieß ich auf einen spektakulären quite. Kreiert von Antonio Ordoñez. Er ist lang, und nicht leicht auszuführen, vor allem braucht es einen Stier, der mit alegría auf die capa reagiert. Der "quite de Ronda", von Ordoñez zuerst gezeigt, ist eine Abfolge von largas cambiadas, aforaladas, gemeinsam mit einer oder mehreren gaoneras. Zum ersten Mal sah ich diesen quite bei einer corrida mit Morante de la Puebla und Cayetano Rivera Ordoñez, dem Enkel des "Erfinders". Nachdem Morante mit seinen veronicas, chicuelinas und media veronicas das Publikum grade zu hypnotisiert hatte, wollte der Enkel des Ordoñez und Sohn des Paquirri, diesem in nichts nachstehen. Die tendidos bebten vor lauter Applaus und ole's. Was steckt hinter diesem speziellen quite? Die largas cambiadas, ebenso wie die faroles und die gaoneras sind suertes, wobei die capa in weiten Schwüngen um den Körper des toreros herumgeführt werden. Das besondere, bei der gaonera ist, das die capa hinter dem Rücken gehalten wird. Passiert der Stier, dreht man sich im selben Moment um, ähnlich wie bei den chicuelinas, nur das man die capa im Rücken hat. Rodolfo Gaona (1888-1925) zeigte sie mit einem toro der ganadería Benjumea in Las Ventas um 1910 zum ersten Mal in Spanien. Angeblich hat Gaona dieses Manöver nicht selbst kreiert, sondern der banderillero "Ojito". Heute kann jeder gelehrige toreroschüler afaroladasgaoneras und largas cambiadas ausführen, das ist nicht das Problem. Aber der Teufel liegt im Detail, denn mit einem zögerlichen Stier, einem toro suelto oder gar parado, lässt sich nicht eine dieser suertes ausführen. Um, wie beim quite de Ronda, eine ganze Serie aus zu führen, braucht man einen toro, der wieder und wieder auf das Tuch losgeht. Nach dem Abschied von Joselito, den Brüdern Rivera Ordoñez, dem Ausbleiben von José Tomás, ist Morante de la Puebla der Einzige, der, mit passendem Stier, den quite de Ronda in all seiner Schönheit zeigen könnte.

Fue tal el impacto que causó en España  " El Indio" que el poeta Gerardo Diego le dedicó un poema precioso:

Final poético; ein poetisches Finale:

“...El nuevo Martín Lutero
ya se estira y se apersona
y se estiliza, altanero
Qué elegancia de torero
La de Rodolfo Gaona
Pues su quiebro de rodillas
y su larga y su verónica
su tercio de banderillas
merecen no estas quintillas
Otro Bernal y otra Crónica
Lámina pura de oro
flexible, sonora, huera
riza y desriza ante el toro
el azteca meteoro
de la sagrada gaonera...