von Federico García Lorca
Der spanische Schriftsteller Federico García Lorca (1898-1936), der in der Wochenzeitung Zeit als ein lyrischer Toreador bezeichnet wurde, war ein enger Freund des matadores de toros Ignacio Sánchez Mejías, einer der schillernden figuras der damaligen temporada taurina. Jener torero starb 1934 an der cornada, welche ihm der toro Granadino der ganadería Ayala zugefügt hatte. Seine Verwundung führte zu einem Gasbrand, welche ihm den Tod brachte. Dies brachte seinen Freund Federico dazu eine Totenklage zu verfassen, welche heute zu den federführenden Werker iberischer Poesie zählt.
Trauern um einen toten Freund. |
SfA-Mitarbeiterin Torodora Gorges hat auf ihrer Seite torodoro dem Thema Ignacio Sánchez Mejías drei Beiträge gewidmet.
¡Que no quiero verla!
Que mi recuerdo se quema.
¡Avised a los jazmines
con su blancura pequeña!
¡Que no quiero verla!
La vaca del viejo mundo
pasaba su triste lengua
sobre un hocico de sangre
derramadas en la arena,
y los toros de Guisando,
casi muerte y casi piedra,
mugieron como dos siglos
hartos de pisar la tierra.
No.
¡No quiero verla!
Nein, ich will es nicht sehen!
Denn meine Erinnerungen verbrennen,
Ruft die Jasmine herbei
mit ihrer kleinen Weissheit!
Nein, ich will es nicht sehen!
Die Kuh jener alten Welt,
fuhr mit ihrer traurigen Zunge
über ein Maul voller Blut,
vergossen im Sand der Arena,
und die Stiere von Guisandos,
halb tot, halb Stein,
brüllten wie zwei Jahrhunderte,
verdrossen die Erde zu betreten.
Nein.
Nein, ich will es nicht sehen!
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Quellennachweise:
Llanto por Ignacio Sánchez Mejías, aus Vier Klagegedichte, 2. Kapitel, von Federico García Lorca, 1935
Der lyrische Toreador, Werner Ross, ZEIT ONLINE vom 17.7.1970
Torodoro, Portal von Torodora Gorges