mit Joaquín Moeckel
Die letzten Auftritte während einer corrida von antitaurinos im ruedo in Palma de Mallorca und Marbella, bzw. die Bedrohungen der toreros im callejón haben nun den matador de toros Morante de la Puebla dazu gebracht, juristisch vorzugehen. Hierzu hat er die bekannte Kanzlei aus Sevilla Moeckel Abogados eingeschaltet, gegen die aggressiven Gegner der toros bei festejos taurinos offiziell vorzugehen. Es liegt an der Zeit sich für die korrekte defensa de la tauromaquia einzusetzen und die Behörden dazu zu bringen, das zu schützen, was in Spanien zum nationalen Kulturerbe deklariert worden ist. Der Rechtsanwalt Joaquín Moeckel stellte sich den Fragen von mundotoro:
Morante und Moeckel (Foto: mundotoro) |
"Ich habe an vielen Fussballspielen und Finalen in verschiedenen Ländern in Europa teilgenommen. Die jeweiligen Sicherheitskräfte hielten sich in den Stadien auf, und erlaubten den Zuschauern nicht den Spielbereich zu betreten. Denn dort treffen zwei verschiedene Meinungen und Interessen aufeinander und es galt mögliche Zusammenstösse zu vermeiden. Nun ich frage, wie können beim Fussball zwei verschiedene Anhängerschaften auch durch verschiedene Türen die Veranstaltung betreten, während in der plaza de toros beiden Parteien dieselben benutzen, wo es dann zu Auseinandersetzungen kommt, weil vor allem die antitaurinos versuchen den Ablauf zu stören. Und erst recht auch noch Zugang zu den toreros haben. Wer kümmert sich um deren Sicherheit? Warum werden Hooligans als gefährlich eingestuft und aggressive antitaurinos?
Ein weiterer Unterschied zwischen Fussball und toros sehe ich in der Präsenz der Polizei. Beim Fussballspiel ist sie auf dem Feld gegenwärtig und die Tribünen werden nach möglichen Unruhestiftern unter die Lupe genommen. Ihren Blick richten sie nicht auf das Spiel sondern auf die Tribüne. Nach meiner bescheidenen Sicht sollte die Polizei im callejón einer plaza dasselbe tun und sich nicht an der corrida erfreuen. Und so sollten die Sicherheitskräfte auf mögliche Zwischenfälle vorbereitet sein, und dementsprechend weitaus schneller und zügiger eingreifen. Einem antitaurino sollte es nicht so einfach gelingen von den tendidos ins ruedo zu gelangen.
Joaquín Moeckel in der Real Maestranza de Sevilla |
Es tut mir sehr leid mit anzusehen, wie die matadores de toros Daniel Luque, Salvador Cortés und Salvador Vega in Sevilla von der Nationalpolizei beschützend hinausbegleitet werden, während antitaurinos illegal ins ruedo springen und mit Samthandschuhen angefasst werden. Das macht doch jeden Betroffenen sehr wütend.
Dies kann einfach nicht mehr toleriert werden! Wir werden verlangen, das alle öffentlichen Schauspiele, dazu gehören auch die toros, auch in den Genuss der rechtlichen Garantien kommen müssen. Ein Schutz für die Darsteller selbst und deren Begleitpersonal. Soweit sind wir jetzt gekommen. Die Zeiten der Samthandschuhen sind vorbei.
Kurz gesagt, der Tag der Sicherheitsmängel hat allein schon mit der Kontrolle am Eingang begonnen, und somit tragen sie einen grossen Teil der Verantwortung. Menschen, die einfach ihren Job nicht beherrschen. Niemand möchte vor den Augen seiner Kinder als Mörder beschimpft werden. Und ein für alle Mal müssen wir sagen, die toros sind kein espectáculo zweiter Klasse, es in eine Veranstaltung in Spanien, welche immerhin die zweitmeisten Menschenmassen anzieht.
Die empresas taurinas sollten beginnen, ihre plaza de toros mit privaten Sicherheitskräften zu besetzen, die auch auf die möglichen Zwischenfälle vorbereitet sind."
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Anmerkung von SfA:
Wir hatten es auch in diesen Tagen in der La Malagueta von Málaga. Während einer Störung durch eine antitaurina am letzten Donnerstag war weit und breit keine Polizei zu sehen. Aber der Kreistag und das Rathaus reagierten schnell. Schon am nächsten Tag zum Finale des certamen zählte die plaza de toros eine starke Polizeipräsenz. Da war im Umfeld nicht nur die Policía Local (Stadtpolizei) sondern auch inner- wie ausserhalb der plaza de toros die Cuerpo Nacional (National Polizei) sowie die Guardia Civil gegenwärtig. Rund um die plaza waren auch Einheiten der Policía Local zu sehen, welche sich vorwiegend um den Verkehr kümmerten.