von Philip de Málaga
Die größte spanische Tageszeitung berichtet nun täglich von den toros
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Sie ist nicht nur die grösste Tageszeitung Spaniens sondern auch international die wohl renommierteste auf der iberischen Halbinsel. EL PAÍS versteht sich als ein linksliberales Medium und tendiert eher zur PSOE als zur PP. Daher wäre eine antitaurinische Gesinnung naheliegend. Aber ohne Frage, kulturell gesehen ist sie in Spanien das wohl anspruchsvollste Blatt mit intellektuellen Einflüssen. Und gerade da gibt es ein Thema dass an den Intellektuellen des Landes nicht vorbei kommt. Die mundo de los toros. Einer der profiliertesten Schreiber dieses Blattes, Mario Vargas Llosa ist geradezu ein Vollblut-aficionado. Und trotz der sozialistischen Einflüsse gelang es EL PAIS ziemlich neutral, sprich informativ über die tauromaquia zu berichten. Beide Seiten kamen zu Wort. Trotzdem kam das protaurinische Gedankengut stets mehr zur Geltung. Fand einfach mehr Interesse bei den Lesern.
Und nun geht Spaniens größte Tageszeitung in die Offensive und berichtet täglich von der mundo de los toros. Nicht in der Zeitung sondern online wurde das Portal LA LIDIA geschaffen. Angeführt wird das Team von Antonio Lorca, dem Stierkampfexperten von EL PAÍS. Begleitet wird er von den aficionados de toros Rosa Jiménez Cano, Quino Petit und Paz Domingo.
"El mundo de los toros analysiert mit den Augen der Journalisten von EL PAÍS mit aller Ernsthaftigkeit, mit hohem Anspruch und der nötigen Sensibilität die Kunst, die eine der vielschichtigsten Momente des Lebens in der Geschichte darstellt."
Und das erste Thema mit dem sie sich beschäftigten ist, man kann es schon beinahe erahnen, interessieren uns die toros oder nicht? Ist es lediglich ein Schauspiel, nur ein Spektakel oder Kultur? Sein oder Nichtsein, dass ist hier die Frage.