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Mittwoch, 6. November 2013

Die Zahl der Stierkämpfe in Spanien sinkt weiterhin



von Philip de Málaga
(Grafiken: mundotoro)


Auch die tauromaquia spürt die wirtschaftliche Krise in Spanien
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Ausser Real Madrid und dem FC Barcelona hat es in Spanien alle getroffen. Sport oder Kultur alle müssen rechnen. So auch in der mundo de los toros. Fast alle grossen ferias mussten ihre Anzahl an festejos taurinos herunterfahren, um die Kosten decken zu können. Im andalusischen Málaga zum Beispiel von fünfzehn auch zwölf. Zwar waren viele corridas ziemlich gut besucht,  sogar ausverkauft, und auch die Presse berichtet oft von den toreros, doch Tatsache ist, 2013 gab es 111 festejos taurinos weniger als 2012. Genau beziffert: 58 corridas de toros weniger, 35 novilladas weniger und 21 rejoneos. In den plaza de toros der ersten categoría gab es 28 festejos weniger. Insgesamt gab es in Spanien in diesem Jahr 901 festejos taurinos. Seit der temporada 2008 begann die Zahl der corridas kontinuierlich zu sinken.


Zwar ist das keine durchaus optimistische Tendenz, aber seien wir auch ehrlich. 2007 war es geradezu exzessiv. Beinahe 2.000 festejos taurinos, da kamen die ganaderos mit dem Züchten von qualitativ anspruchsvollen toros gar nicht mehr nach. Gerade in den Folgejahren konnte man beobachten wie die toros ewig einknickten, die Beine zu schwach, der Körper zu schwer. Auch die toreros zu dieser Zeit verstanden sich mehr als Showmans als pure matadores. Heute hat sich das geändert. Das klassische toreo hat wieder die Szene erobert. Matadores de toros wie José Tomás, Morante de la Puebla, El Juli, Alejandro TalavanteJosé María Manzanares oder der maestro Enrique Ponce ziehen die Massen an wie kaum andere.
Wenn diese maestros antreten sind die plaza de toros ausverkauft.
Noch etwas ist in Spanien neu geworden. Man beginnt sich plötzlich mehr für die toros zu interessieren. Die Zucht spielt eine immer wichtigere Rolle und man hat angefangen die Leistung der einzelnen toreros mit den entsprechenden toros der ganaderías zu vergleichen. Gerade in Andalusien hat im regionalen Fernsehen das Magazin TPT dazu beigetragen, die Erkenntnis über die toros zu erweitern.

Die mundo de los toros sollte sich nicht wie im Jahr 2007 zu einem Massenprodukt entwickeln. Man vergleiche sie eher mit hoher Kunst, gleich einer Oper und auch dort spielt die Qualität eine wichtige Rolle. Um sich an einer corrida erfreuen zu können, muss man verstehen was im ruedo eigentlich geschieht. Verstehen, warum der toro so reagiert, verstehen auf welche Weise der torero dem toro begegnet und warum. Kurz, verstehen das Zusammenspiel zwischen toro und torero. Das Zusammenspiel zwischen Mensch und Tier. Da liegt eine der Faszinationen in der mundo de los toros.