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Donnerstag, 9. Oktober 2014

Lichteranzüge für Alle

Über den Erwerb von Artikeln aus der Stierkampfszene
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von Philip de Málaga

In der letzten Woche erhielt SfA eine Anfrage eines Lesers, ob man als Privatmann auch die Möglichkeit hat an Accessoires aus der mundo de los toros zu kommen. Selbstverständlich ist das kein Problem. Ob eine muleta mit espada, banderillas oder eine capa, dafür gibt es spezielle Geschäfte in Madrid und Sevilla. Nun kommt nicht ein jeder dorthin, aber man hat auch die Möglichkeit in Onlineshops diese taurinischen Produkte zu erwerben. Ob neu oder aus zweiter Hand, sogar massgeschneiderte traje de luces werden angeboten. So findet man beispielsweise solch ein Produktangebot bei Aplausos unter Tutiendataurina.


Auch das Internetportal mundotoro verfügt über eine Online Boutique: Tiendatoro:


Da stellt sich natürlich die Frage, was macht jemand, der sich selbst, aus welchem Grund auch immer, nicht den toros oder novillos, nicht mal einer becerra gegenüberstellt, mit solchen Artikeln? Der Gedanke zu Dekorationszwecken ist wohl hier der naheliegensde. Das der traje de luces ohne eine corrida wenig Sinn macht scheint nur verständlich. Und trotzdem wirbt das Portal von Aplausos mit dem Slogan: "Keiner sollte die Möglichkeit versäumen sich einmal in seinem Leben in eine traje de luces zu kleiden". Jedem das Seine.

Was jedoch die capa oder die muleta anbetrifft, dafür gibt es sehr wohl einen Verwendungszweck. Denn jene Utensilien kann man auch ohne die reses verwenden, also die Manöver der toreros eben ohne toros durchzuführen. Verónicas oder naturales ohne sich den Gefahren der gefährlichen cuernos auszusetzen. Im Spanischen nennt sich das toreo de salón. Ob auf der eigene Terrasse oder mit Freunden in öffentlichen Gartenanlagen, alles kein Problem. Und in den escuelas taurinos, gehört es zum Alltag. Meistens aber in einer echten plaza de toros und vor allem mit dem Ziel und der Hoffnung bald selbst den Weg zu einem matador de toros antreten zu können.


Was die aficionados des toreo de salón anbetrifft, so hilft es ihnen selbst ein wenig mehr die Arbeit der toreros nachvollziehen zu können. Da wird nicht einfach nur mit einem Tuch gewedelt, sondern dahinter verbirgt sich angelerntes Können. Verbunden mit jahrelanger Übung. Und wie schwer das ist, hat Colin Ernst hier bei SfA schon in zahlreichen Reportagen beschrieben.

Und wir erinnern uns an Zweiteiler von Dominik Sachsenheimers Reise nach México, wo er dann mit grösstem psychischem Aufwand dem Tier gegenübersteht und die Faktoren über die Kontrolle der Angst und der eigene Mut in den Vordergrund rücken.

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Siehe auch:

Viva México (1.Teil): SfA-Reportage von Dominik Sachsenheimer vom 24. März 2013
Viva México (2.Teil): SfA-Reportage von Dominik Sachsenheimer vom 25. März 2013
Sanlúcar (7.Teil): SfA-Reportage von Colin Ernst vom 30. März 2014