Auch spanische Doggen wurden bei corridas in Spanien zugelassen
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von Philip de Málaga
Auch der spanische König Alfonso XI von Kastilien wusste über die taurinischen Hunde zu erzählen. So kann man es in dem 1582 erschienen Buch von Argote de Molina (1549 - 1596) nachlesen, begleitet von Illustrationen.
Es war vor allem der Alano Español, ein Art spanische Bulldogge, welche bei den toros zum Einsatz kam. Auch Windhunde gab es bei den toros zu sehen. Im reglamento taurino ist über die Verwendung von Hunden bei corridas wenig zu finden. Der Cossío dagegen spricht von einem cartel in Madrid, wo für den 7. November 1814 für die letzte corrida de toros des Jahres der zusätzliche Auftritt von zwei Hunden angekündigt wurde, um diesem festival zu mehr Glanz und Gloria, zu einem krönenden Abschluss zu verhelfen.
Viele Maler haben sich diesem Thema zugewendet:
Auch bekannte Künstler der nachfolgenden Epochen widmeten sich dieser Darstellung.
Hunde und toros, das gehörte bis etwa 1870 zusammen. Der Marquis von Tablantes beschrieb es so: "Wo die arte de torear nicht brillieren konnte warf man die Hunde in den blutigen Kampf".
In der SfA-Reportage Stierkampf in Italien wurde davon berichtet, dass in Italien mit den italienischen Doggen Jagd auf toros gemacht worden ist. Aber auch auf der Iberischen Halbinsel wurden Hunde bei corridas eingesetzt. Ein Brauch der bis Mitte/Ende des neuzehnten Jahrhunderts in Anspruch genommen wurde. Die Hunde wurden dann eingesetzt, wenn der toro nicht mindestens drei Mal den picador angegriffen hat, also die puya zu spüren bekam. Was bedeutet, dass die toreros mit ihm kaum die arte de torear vollziehen konnten. So war es das Ziel, das Tier so zu schwächen, dass der matador ihn leichter töten konnte. Dabei wurden die Hunde jeweils zu Dritt auf den toro angesetzt und wenn diese dem Stier erlegen waren kamen die nächsten drei Hunde zum Einsatz. Bei ihrem Angriff hatten es die Hunde vor allem auf die Ohren abgesehen, um den toro ruhig zu halten, erst dann konnte der matador die estocada entweder von hinten oder von der Seite ansetzen. Wobei es sich dabei eher um ein unkontrolliertes Einstechen handelte, wie man im nachfolgenden Gemälde erkennen kann.
Pharamond Blanchard (1805 - 1873) |
Hunde werden und wurden schon immer mit ihrem Instinkt für die Jagd eingesetzt. Durchaus nachvollziehbar, sie auf die Fährte des toro bravos zu bringen. Selbst im bekannten San Fermín und in der Maestranza de Sevilla traten die Hunde im ruedo an. Zahlreiche Künstler der vergangenen Jahrhunderte haben dieses schriftlich wie bildlich dokumentiert. So haben von Begegnungen zwischen Hund und toro unter anderem die Poeten Miguel de Cervantes (1547 - 1616), Lope de Vega (1592 - 1635), Francisco de Queveda (1580 - 1645) und Juan Yagüe de Salas (1561 - 1621) berichtet.
Antonio Carnicero (1790) |
Argote de Molina (1582) |
Ein alano español jagt zwei novillos |
Francisco Goya, Manuel Castellano, Luis Ferrant, Frans-Snyders, Paul de Vos und Gundestruo |
Pablo Picasso (1881 - 1973) |
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Quellennachweise:
El Toreo - Gran Diccionario Tauromatico, José Sánchez Neira, Editoral Turner, 1988
Ritus y juegos del toro, Ángel Alvarez de Miranda, Biblioteca Nueva, 1998
Los Toros en el Arte, José Luis Morales y Marin, Espasa Calpe, 1987
Fiesta de Toros en Toledo, Juan Moraleda y Esteban, Rafael G. Menor, 1907
El Coloquio de los Perros, Miguel de Cervantes Saavedra, Artemisa Ediciones, 2008
Historia de Sevilla, Alonso Morgado, Andrea Pescioni und Luan de Leon, 1587
Anales de la Real Maestranza de Sevilla, Ricardo de Roja y Solis, Editoral Guadalquivir, 1989
Carta histórica sobre origen y progresos de las fiestas de toros en España, Nicolás Fernández de Moratín,
Imprenta de Pantaleón Aznar, 1777
Pamplona y Toros - Siglo XIX, Koldo Larrea, Autor-Editor, 2009
Los Toros Josefinos, Enrique Asín Cormán, Asociación Cultural "Los Sitios de Zaragoza", 2008