Samstag, 3. November 2012

Nobelpreisträger Vargas Llosa

Die toros zu kritisieren ist nur eine Modeerscheinung
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Bekenntnisse von Vargas Llosa


"Den toro bravo gibt es weil es die toros gibt. Ohne sie würde er aussterben. Er ist eine Schöpfung der fiesta taurina. Ein Tier mit Privilegien, mit unermesslicher Liebe überhäuft, auch wenn es die so genannten "Tierfreunde" leugnen."

"Die toros gehören zur kulturellen Manifestation eines Landes und ohne sie würden die Traditionen ziemlich ärmlich aussehen. Spanien trägt als Schlüssel in seinem Herzen zu seinen besten Traditionen die corrida de toros. Im ruedo wird unter Einsatz des Lebens Kunst und Schönheit geschaffen, die das Leben der menschlichen Konditionen symbolisiert."

"Die fiesta nacional ist eine reichhaltige Quelle der Inspirationen für alle spanischen Künste und Geisteswissenschaften."

"Die antitaurinos irren sich. Die Literatur ist voll von guten Beispielen, wie Lorca und Alberti, voller Genieeinfälle die wundervolle Texte über die corrida de toros niedergeschrieben haben, auch die 98ger-Generation, inklusive deren Kontrahenten wie Azorín."

"Zugegeben, die fiesta ist qualvoll, aber es ist doch so, dass das Leben selbst für sich qualvoll ist. Aber wehe, wir wenden Vegetarismus an. Alles was das Leben bietet, die Pflanzenwelt eingeschlossen, sollte respektiert werden, und so würde die Menschheit enden, sich von Batterien zu ernähern."

"Ich habe die toros stets verteidigt weil sie schon immer gewaltiger Angriffe ausgesetzt waren, orchestrale Kampagnen, und in den meisten Fällen mit politischem Hintergrund, denen es eigentlich gar nicht um die Verteidigung der Tiere geht, als vielmehr diese Verbote als politische Instrumente zu benutzen."

"Das Verbot der toros in Katalonien hat mich sehr bekümmert. Ich lebte sehr glücklich in Barcelona und war oft bei den toros. Das Verbot ist pure Politik: Ein Versuch zu zeigen, dass Katalonien nicht Spanien ist!"

"Die toros werden wieder nach Katalonien zurückkehren, es wird wieder katalanische toreros geben und die afición wird wieder die plazas füllen."

"Die toros zu kritisieren ist nichts anderes als eine Modeerscheinung!"

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Über den Verfasser

MARIO VARGAS LLOSA

1936 in Arequipa (Peru) geboren, gehört Vargas Llosa wohl zu den führenden Schriftstellern aus Lateinamerika. Er studierte Gestes- und Rechtswissenschaften in Lima und Madrid. Seinen ersten Roman "Die Stadt und die Hunde" erschien 1963. Er ist Ehrendoktor an zahlreichen Universitäten und hielt regelmässig Vorträge unter anderem in Harvard oder OxfordZahlreiche Auszeichnungen begleiten ihn auf seinem literarischen Weg. So erhielt er unter anderem 1995 den Jerusalempreis für die Freiheit des Individuums in der Gesellschaft, 1996 den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels und 2010 den Nobelpreis für Literatur.


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Quellennachweise:
Eröffnung der Ausstellung "Arte y Cultura de Las Ventas", Madrid Mai 2012
Preisverleihung "Las Majas de Goyas", Madrid Oktober 2012