Donnerstag, 3. November 2016

"Der" galaktische Stierkampf des letzten Jahrhunderts

Es war eine "der" corridas de toros in Madrid
welche den Spaniern ewig in Erinnerung bleiben.
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von Philip de Málaga


Wir schreiben den 1. Juni 1982. In der grössten plaza de toros von Europa, in Las Ventas fand vor einem No hay billetes eine corrida de toros statt, bei der die matadores de toros Ruiz Miguel, Luis Francisco Espla und José Luis Palomar mit den toros der schon damals populären ganadería Victorino Martín antraten. Man erwartete voller Sehnsucht diese corrida, denn die beliebte ganadería kehrte nach drei Jahren ausencia wieder in das ruedo der spanischen Hauptstadt zurück. 

Und mit welchen toros. Noch heute sind vielen aficionados diese Namen in Erinnerung geblieben, "Pobretón", "Playero", "Mosquetero", "Director", "Gastoso" und "Carcelero". Beeindruckende Exemplare welche von der Tageszeitung ABC als "Que máquinas de embestir!" (Welch Maschinen des Angriffs) betitelt wurden. Und so begegneten 6 toros bravos 6 drei hoch motivierten maestros, welche in Las Ventas  den duende in die tendidos transportierten, zu sechs orejas kamen und zusammen mit dem ganadero auf den Schultern durch die Puerta Grande getragen worden sind. So etwas gibt es in Madrid nicht oft und dieses festejo taurino ging als Corrida del Siglo in die Geschichte der tauromaquia ein.
1. Juni 1982: Drei toreros und der ganadero triumphieren in Madrid.
Noch etwas zeichnete diesen tarde de toros aus. Er wurde nämlich live im staatlichen Fernsehen übertragen mit einer starken Einschaltquote.
Im letzten Beitrag von SfA wurde der populäre Fussballspieler Juan Gomez González "Juanito" vorgestellt. Nicht nur er war ein leidenschaftlicher aficionado de toros, sondern auch andere Kollegen wie Rafael Gordillo. Aber leider konnten sie diese fiesta de los toros nicht verfolgen, weil sie wegen der in Spanien organisierten Fussball-WM zum Training antreten mussten. 

Wenige Tage später wurden die Fussballer von der spanischen Ministerin für Kultur, María Soledad Becerril Bustamante, Marquise von Salvatierra (im Norden der Provinz Álava) und sie fragte die engagierten Sportler, ob sie ihnen einen Gefallen erfüllen könne. Ohne zu zögern baten viele Fussballer, ob man die Corrida del Siglo nicht noch einmal im Fernsehen zeigen könne.

Auch die afición der spanischen Hauptstadt schrie geradezu nach einer Wiederholung. Victorino in Madrid, dass muss man doch gesehen haben. Denn Las Ventas ohne Victorino sei wie das Prado Museum ohne Velazquez oder Paris ohne den Eifelturm. Die toros aus Galapagar (bei Madrid) gehören einfach zu San Isidro.

Die Nachfrage war so gross, dass die Corrida del Siglo ganze drei Mal im spanischen Fernsehen wiederholt worden war. So gab man ihr auch den Namen corrida galáctica, weil sie für so hohe Einschaltquoten sorgte wie eben damals die Verfilmung von "E.T.".