Freitag, 29. November 2013

43 Prozent mehr Radiohörer




von Philip de Málaga


Fast eine halbe Million Hörer bei Los Toros
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Wie der grösste und älteste Radiosender Spaniens, Cadena Ser, bekannt gab, ist nach einer offiziellen Medienstudie (EGM - Estudio General de los Medios) die Zahl der Zuhörer beim Programm los toros um 43 Prozent gestiegen. Von Jahresbeginn an hat sich die Zahl von 307.000 auf 437.000 Zuhörer erhöht und ist somit zum führenden Programm in Sachen toros geworden. Los toros wird von Manolo Molés Usó moderiert, der auch beim Fernsehsender Canal+ die corridas kommentiert. Unter anderem zusammen mit dem mittlerweile verstorbenen maestro Antonio Chenel "Antoñete"Manolo Molés wurde im Jahr 2006 für seine taurinische Arbeit mit der Goldenen Medaille der schönen Künste ausgezeichnet. Im selben Jahr erhielt der matador de toros Enrique Ponce ebenfalls dieselbe Auszeichnung. Also zwei taurinos in einem Jahr gleichzeitig. Und da sage man doch, die mundo de los toros hätte nichts mit Kultur zu tun.

Der starke Anstieg lässt sich mit Sicherheit auch damit erklären, dass die Übertragungen in den öffentlichen Fernsehsendern in diesem Jahr doch eher bescheiden geworden sind. Wohl auch deswegen weil die Übertragung von zahlreichen corridas von dem Bezahlsender Canal + toros übernommen worden sind. Aber es stellt auf jeden Fall dar, dass es nach wie vor ein gewisses Interesse für die mundo de los toros gibt. Man interessiert sich für die toros. Das ist einfach nur eine Tatsache.

Was macht eigentlich José Tomás?

Wo bleibt der matador, den alle aficionados sehnsüchtig erwarten?
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von Colin Ernst
& Philip de Málaga
(Fotos: Anya Bartels)



Man könnte sagen „Alle Jahre wieder…“ stellen sich die aficionados in aller Welt die Frage, wann José Tomás wieder auftritt. Im letzten Jahr schmerzlich vermisst, hiess es, er würde wieder an den Ort seiner schweren cornadas zurückkehren, nach Aguascalientes in Mexiko. Angeblich für eine Gage von mehr als einer halben Million Euro. Aber daraus wurde nichts. Man sah den maestro auf Galaveranstaltungen und Preisverleihungen, aber ansonsten wenig in der Öffentlichkeit. Im März dieses Jahres verletzte er sich beim Training im campo bravo, was seine eventuellen Pläne für die Saison 2013 endgültig zu Nichte machten. In der Malagueta von Málaga hat man zu hundert Prozent mit ihm gerechnet. Eventuell sogar für zwei tardes. Ist er doch schliesslich dick mit dem empresario Cutiño befreundet. Von seinem apoderado Boix trennte er sich. Auch nun, zu Eingang der südamerikanischen temporada, wurden wieder Gerüchte gestreut, das er auftritt. Bogota wurde genannt. Überhaupt hofft jeder empresario, das der maestro wieder auftritt, sie könnten die Eintrittskarten kaum so schnell drucken, wie sie vergriffen wären. Eine wahre Walfahrt würde ein cartel mit diesem diestro auslösen. Ob als unico espada oder mit anderen matadores es wäre auf jeden Fall ein cartel de lujo. Wahrscheinlich werden sie sich noch ein wenig gedulden müssen. Schon 2002 machte der maestro José Tomás eine längere Pause, fünf Jahre dauerte es, bis die aficionados ihren „JT“ wieder zu sehen bekamen. Hoffentlich müssen seine Fans nicht wieder so lange warten.


Aber eventuell ist der maestro besorgt, nicht an seinen Erfolg in Nîmes im September letzten Jahres anknüpfen zu können. Denn eine solche Leistung erwartet die afición erneut. Nicht umsonst stürzen sich aficionados in Unkosten um weit zu reisen, teure entradas zu ergattern nur um José Tomás zu sehen. Egal wo auf der Welt. 


Aber seien wir doch realistisch. Seine Verletzung scheint ernst zu sein. Immer wieder sieht man den maestro mit Krücken. Am Fussgelenk schmerzt es, ein jeder weiss, wie unangenehm dieses sein kann. Und ein torero der nicht sicher auf seinen Beinen stehen kann begibt sich in höchste Gefahr. Vor allem jene die nahe am toro agieren, so wie wenn ein José Tomás zu seinen muletazos nur wenige Millimeter vom animal entfernt ansetzt. Wenn dann sein Fussknöchel versagt ist die nächste todbringende cornada ziemlich nahe. Sehr nahe.