Samstag, 31. Oktober 2015

Eine Änderung des Agrargesetzes sei nicht durchsetzbar!




von Philip de Málaga


Wie SfA schon gestern angesprochen hatte, 
ist die Umsetzung der in dieser Woche in der EU abgestimmten Ergebnisses 
gegen die Stiere nicht durchführbar
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Es hat nicht lange auf sich warten lassen, da meldete sich die Europäische Kommission zu Wort.


Laut der spanischen Tageszeitung ABC hat die Europäische Kommission das Abstimmungsergebnis der EU, und damit den Wunsch der Parlamentarier zur Kenntnis genommen, aber festgestellt, dass es hier einer jeglichen Rechtsgrundlage entbehrt. Obwohl der Antrag auf eines Verbotes von Subventionen des toros bravos, von dem sector antitaurino fast jedes Jahr eingereicht wird, kam es in dieser Woche zum ersten Mal zu einer entsprechenden Mehrheit der Befürworter im Europäischen Parlament. Die Problematik findet sich vor allem in der Erkenntnis, für welche Tierhaltung die Agrarsubventionen zur Verfügung gestellt werden. So können Milchspendende Kühe zum Beispiel nicht ausgeschlossen werden.

So erstellte die Kommission ein Durchführbarkeitschreiben, auf welcher sie auf Seite 18 feststellt, dass es bezüglich der Subventionen der toros keine Rechtsgrundlage gäbe, und somit dieser Beschluss nicht durchführbar sei. Wörtlich heisst es: "Diese Änderung modifiziert die gesetzlichen Grundlagen für die gemeinsame Agrarpolitik (GAP), insbesondere der Regelungen des Parlamentes und des Rates 1307 / 2013 und ist daher nicht durchsetzbar."

Wie auch immer die europäische Zukunft der toros aussehen wird, die Länder mit einer tradición taurina haben da noch ein entscheidendes Wort mitzureden. Erst wenn Frankreich, Spanien und Portugal nachgeben gibt es die Möglichkeit diesbezüglich zu intervenieren. Aber selbst in Spanien stehen 90 Prozent der Sozialisten hinter den Subventionen für die mundo de los toros.

PETA: Moralapostel oder Mittäter?

Sie kritisieren, was sie selbst nicht einhalten
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von Philip de Málaga



Es ist kein Geheimnis, die Tierrechtsorganisation PETA (People for the Ethical Treatment of Animals) setzt sich für die Rechte der Tiere ein und nimmt dabei ethische Argumentationstechniken in Anspruch. Dabei stellt sich die Frage, wie weit sie selbst das sittliche Verständnis interpretieren. Wie weit darf man ethische Grundsätze brechen um seine eigenen Ziele zu erreichen? Haben Tierrechtler eine eigene Interpretation von Ethik?

Denken wie zurück wie PETA den Umgang mit Tieren mit Behinderten oder gar dem Holocaust verglichen hat: PETA vergleicht Tiere mit geistig Behinderten.

Ein Vergleich,welcher gerichtlich untersagt worden ist!
Gerade in Sachen Tierschutz gehen die Meinungen von Ethik bis hin zur Legalität weit auseinander. SfA hat schon mehrmals davon berichtet und Mitarbeiter unseres Teams wurden dementsprechend bedroht, attackiert oder gar beim Arbeitergeber diffamiert (Mehr Rechtssicherheit für die mundo de los toros). 

Sie verlangen ein Verbot von Stierkämpfen. Sie fordern, dass die toros nicht getötet werden dürfen. Weltweit! Dabei töten sie selber Tiere: PETA tötet Tiere, und nicht zu wenig! Zahlen die man nicht vergisst Da wurde im Jahr PETA im 2012 in den Vereinigten Staaten 1.110 Katzen anvertraut, von welchen lediglich 65 überlebten. Keine sechs Prozent! Ist es das, was PETA unter ethischem Tierschutz versteht? Sieht so der Einsatz von Tierrechten aus?

Schon 2007 gab es in North Carolina einen Prozess gegen PETA wegen Müllentsorgung als Tierquälerei. Das muss man sich erst einmal vorstellen. Und dann gibt es da die zahlreichen Prominenten, die für diese Organisation sogar noch werben wie Udo Lindenberg, Katja Riemann, Kaya Yanar, Sarah Connor, Pamela Anderson ...

PETA gilt als die grösste Tierrechtsorganisation und gibt entsprechend viel Geld aus. Aber wo kommt es alles her. Sicherlich, da gibt es Spenden, aber die reichen für solche Kampagnen längst nicht aus. Also wird investiert. Zm Beispiel in Aktien. Und wie das Portal mundotoro berichtete investieren die Tierrechtler eifrig in Unternehmen wie McDonald`s, Oscar Mayer oder Kentucky Fried Chicen und überhaupt hat die Organisation fast in alle Fast-Food-Ketten ihre Gelder. 
Mit jedem Hamburger, mit jedem Bic Mac helfen sie den Tieren!
Es gehe dabei nicht darum Geld zu verdienen, so PETA, sondern um das Leben der Tiere und ihrem Umfeld zu verbessern. Durchaus ist man geneigt zu denken, selbst Tiermissbrauch, Massenhaltung usw. hilft dem Tierschutz? 

Wie weit darf eine solche Organisation gehen, die selbst nicht einem einzigen toro bravo das Leben gerettet hat gehen. Mehr als halbnackte Demonstrationen in Pamplona haben sie bis jetzt noch nicht zustande gebracht. Das ist eine Tatsache in Bezug auf die Tauromachie.

Freitag, 30. Oktober 2015

EU: Keine Subventionen für Kampfstiere mehr?




von Philip de Málaga


Das Europäische Parlament lehnt Hilfen für den toro bravo ab
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Mit einer doch überzeugenden Mehrheit (438 : 199) hat das Europäische Parlament die Subventionen für die Züchtereien des toros bravos abgelehnt. Zwar ist es noch keine endgültige Entscheidung, aber es versteht sich von selbst, dass die EU nach Sparansätzen sucht. Besonders in diesen politisch brisanten Zeiten.

Klare Zahlen in der EU: Nur 29 Prozent unterstützen die toros.
Was die ganaderías angeht denkt man spontan an zwei Punkte: Betrifft es zunächst den ganzen Betrieb? Denn es werden ja nicht nur toros für den Stierkampf gezüchtet, auch Pferde, Schweine und andere Tierarten, sogar Weinberge, Olivenhaine und Korkeichen sind inbegriffen. Und was den toro anbetrifft, nicht alle toros oder vacas werden auch für den tödlichen Stierkampf eingesetzt. Dies zu differenzieren bzw. umzusetzen dürfte nicht einfach werden. Es liegt an der Durchführbarkeit. 

In beiden Punkten sehen die europäischen Politiker die Schwierigkeiten der Einstufung. Und auch hier ginge es weniger um den eigentlichen Tierschutz, sondern vielmehr um die Auffrischung politischer Finanzen. Zwar wurde 2010 ein ähnlicher Antrag schon mal von der EU abgelehnt, doch diese Entscheidung vom 28. Oktober besorgt ein wenig den taurinischen Sektor. 

Auf jeden Fall tragen die antitaurinischen Aktivitäten beim Europäischen Parlament ihre ersten Früchte. Eine Tatsache, vor der die taurinos nicht die Augen verschliessen sollten. Besonders in diesen Zeiten, wo die toros wieder an Popularität gewinnen. Da sollte sich Europa nicht dagegen entscheiden oder einmischen, handelt es sich doch nach wie vor um regionale Angelegenheiten, welche auch lokal entschieden werden sollten.

Am Ende werden die ganaderías ihre Subventionen bekommen, eventuell ein klein bisschen weniger. Des Kompromisses wegen. Aber wie gesagt, noch ist alles offen.

Peru: Stierkämpfe sind populärer als Fussball

Was kaum einer weiss: Stierkämpfe sind in Peru beliebt wie kaum etwas anderes
Die Veranstaltungen sind gut besucht! Mehr noch, fast immer ausverkauft!
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von Philip de Málaga


Das Land Peru an der pazifischen Küste von Südamerika verfügt über eine tradición taurina, welche viele Menschen dort nicht vermuten. Schon vor 500 Jahren brachten die Spanier diese dorthin. Warum ist eigentlich unbekannt, denn der eigentliche Kult der toros wurde damals dort noch nicht praktiziert. Laut einem peruanischen Schriftsteller gab es das erste festejo taurino im Jahr 1538 um den Sieg de Schlacht von Salinas zu feiern. Ursprünglich wurden diese fiestas de los toros in den Dörfern eher als sehr provisorisch freie Veranstaltungen organisiert. 

Das der toro aber schon damals in Peru eine besondere Rolle spielte erkennt man an den Keramikfiguren jener Zeit, dem torito de Pucará, einem Totemsymbol, wobei der weisse Stier für Reinheit und Schutz (vor allem in der Partnerschaft) stand und die schwarzen, braunen oder dunklen Farbe eher das Ego, bzw. die psychologischen Defekte zum Ausdruck brachten.

Der torito de Pucará
Die tauromaquia, wie wir sie damals aus Spanien her kennen, erhielt erst im 17. Jahrhundert in Form des rejoneos, also berittene Stierkämpfe, Einzug in Peru. Die wahre Evolution der toros erfolgte jedoch erst im 19. Jahrhundert. Dann gleich gewaltig. 

Die erste richtige plaza de toros wurde am 23. Februar 1756 in Lima eingeweiht. Erst aus Holz und neun Jahre später als eine feste Konstruktion.

Die peruanische Hauptstadt Lima mit einer plaza de toros für 14.000 Zuschauer
Die Dreissig-Millionen-Republik veranstaltet mittlerweile im Jahr nicht nur an die 650 corridas, sondern zieht auch mehr Menschenmassen an als der König Fussball.

Es entstanden plaza de toros, von einer Grösse, welche die spanische afición zum Staunen brachte. Es gibt allein in der Region Ánkash zehn plaza de toros von auffallend grossen Dimensionen. So füllte sich am letzten Sonntag die plaza de toros von Huari (gewiss kaum ein SfA-Leser kennt diesen Ort) mit knapp 13.000 Zuschauern. Das sind mehr als drei Mal so viele Einwohner wie der Ort selbst hat. in dieser temporada taurina, zwei carteles, zwei No hay billetes! Also 26.000 Besucher der toros an zwei Tagen!

Am letzten Sonntag in Huari: No hay billetes!
Der matador de toros vor beindruckender Kulisse: 13.000 Zuschauer
Dann findet sich in der Nähe die winzige Ortschaft Chavín mit einer ebenfalls riesigen plaza de toros für sage und schreibe 10.000 Zuschauer. So etwas vergleichbares gibt es nicht einmal in Spanien.

Chavín für 10.000 aficionados
Zwar kennt man hier auf der Iberischen Halbinsel die toreros nicht, wie Emilio Serna, Torres Jerez, Morenito de Canta, Juan Carlos Cubas, Alfonso de Lima oder Octavio Chacón nicht, geschweige hat schon mal ihre Namen gehört, aber sie werden verehrt und füllen in Peru die ruedos wie bei uns ein Messi ein Fussballstadion.

El Vizcaino de Chota: 13.000 Besucher: Ausverkauft
In der südamerikanischen Republik findet sich eine sehr intensive afición. Und es gibt kaum eine Gemeinde, welche nicht mindestens eine fiestas de los toros organisiert. Mehr als 2,5 Millionen Peruaner bekennen sich als aficionados de toros. Im Gegensatz zu Spanien, Frankreich und anderen Ländern der toros, ist hier der Besuch einer corrida nicht nur der afición vorbehalten, sondern gleicht einem Familienereignis. Geradezu ein Pflichtprogramm mit Spassfaktor. Alle sind dabei. Ob Grossvater, Söhne, Töchter und Enkel, alle sind dabei. Ein Familienfest rund um das ruedo. Die Familien bringen übrigens den toreros und besonders den maestros besonders viel Respekt und Ehrfurcht entgegen. Etwas, wovon die Sportler, aber auch Schauspieler, Sänger und erst recht Politiker in diesem Land nur träumen können.
Chalhuanca: Ist die plaza voll, füllen sich die umliegenden Berge: Mehr als ausverkauft!

Donnerstag, 29. Oktober 2015

Pamplona in den Vereinigten Staaten?

Auch in den Vereinigten Staaten von Amerika laufen sie vor den Stieren
Aber sie müssen dafür zahlen!
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von Philip de Málaga


Das es in den USA toros gibt ist nichts neues. Da hatten wir die Spektakel in Las Vegas, auch in Denver. Portugiesische corridas wurden in Kalifornien organisiert. Dabei handelte es sich jedoch jeweils um so genannte unblutige corridas. Aber Amerika hat mehr zu bieten. Schliesslich sind es seit dem amerikanischen Schriftsteller Ernest Hemingway tausende von Amerikanern, welche in das spanische Pamplona zu reisen um den toros, vor allem beim Laufen zu begegnen, den weltbekannten encierros, welche um den 7. Juli eines jeden Jahres dort veranstaltet werden.
Rob Dickens und Brad Scudder
Das Abenteuer der amerikanischen encierros wurde von zwei jungen Anwälten, dem 31-jährigen Brad Scudder und seinem Freund, dem 35-jährigen Rob Dickens in die Wege geleitet, sozusagen zum Laufen gebracht. Sie dachten nicht nur daran, das Stiertreiben in den Vereinigten Staaten einzuführen, sondern liessen die Läufer dafür auch noch bezahlen. Obwohl die ersten encierros eher einer ausser Kontrolle geratenen Stampede glichen als einem kontrollierten Stiertreiben, bei welchem an die 600 Läufer um ihr Leben rannten entwickelte sich daraus eine Art Risikosport. Aber es war erfolgreich und die beiden Anwälte gründeten The Great Bull Run. Und es waren keine kleine Kühe, die sie da auf die Menschenmassen losliessen.


1.500 Pfund brachten sie auf die Waage. Gefährliche Tiere, die einfach drauf losrannten. Aber im Gegensatz zu Pamplona werden sie natürlich nicht getötet oder verletzt und Tierärzte standen ständig bereit.


Noch bis in das Jahr 2013 wurden solche Treiben veranstaltet, an der bis zu 8.000 Personen teilnahmen. Dafür mussten sie zehn bis fünfundsiebzig Dollar zahlen, erhielten eine weisses T-Shirt, ein rotes Halstuch, ein Bier und durften mitlaufen. Sogar 1996 während der olympischen Spiele in Atlanta gab es ein amerikanisches encierro mit 3.200 Teilnehmern.


Trotz der eingelegten Pause, die toros freuen sich auch wieder in Amerika grosser Beliebtheit und so kündigen sie schon für das nächste Jahr an:

LINK: www.thegreatbullrun.com

Mittwoch, 28. Oktober 2015

Wirtschaftsmagazin Forbes: Stierkampf hat sich in Spanien wieder stabilisiert





aus der Zeitschrift Forbes

Das 1917 gegründete weltweit bekannte amerikanische Wirtschaftsmagazin Forbes interessiert sich in erster Linie um jene Bereiche wo Geld bewegt wird. Zwar schafften es noch keine taurinos in den Club der Super-Reichen, aber trotzdem wurde in den letzten zwei Jahren im sector taurino doch so viel Geld bewegt, dass die Redakteure von Forbes mal einen etwas genaueren Blick auf diese Branche geworfen haben.

3.559 Millionen Euros sei schon eine beeindruckende Summe für einen Wirtschaftszweig. Für einen Bereich, der fast sieben lange Jahre in der Krise befand. Und jetzt? Immerhin seien in Spanien 2.219 Gemeinden registriert, in welchen festejos taurinos organisiert und veranstaltet werden, wobei mehr als sechs Millionen entradas verkauft worden seien. Ein Businesssektor, der auf keinen Fall zu unterschätzen sei. Und ausserdem hätten in diesem Jahr 4,97 Prozent mehr Zuschauer die plaza de toros aufgesucht. Hinzu kamen die zahlreichen öffentlichen encierros. Zahlen, welche die Redakteure von Forbes überzeugten. Wenn davon die Experten eines der erfolgreichsten Wirtschaftsmagazine der Welt ausgehen, kann sich die tauromaquia getrost auf die Zukunft freuen.

Forbes sieht den finanziellen Markt der spanischen Tauromachie stabil
"Die Fiesta sei ohne Frage ein tragender Teil 
des Vermögens der spanischen Wirtschaft, 
und hätte definitiv seine finanzielle Stabilität wiedererrungen!"
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Quellennachweis:

La economía del toro, 24. Oktober 2015

Dienstag, 27. Oktober 2015

Wirtschaftsfaktor: Stierkampf, ein durchaus lohnendes Geschäft!




von Philip de Málaga


Zahlen, Daten, Fakten:
Weniger Stierkämpfe, mehr Wirtschaftlichkeit, mehr Arbeitsplätze
... eine durchaus positive Bilanz
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In den letzten Tagen konnten es die SfA-Leser zur Kenntnis nehmen. Die Zahl der festejos taurinos ist gesunken, die Anzahl der Besucher ist gestiegen und nun verkünden die spanischen Medien, allen voran das führende Wirtschaftsmagazin Expansión: Die Wirtschaftlichkeit der taurinos widersetzt sich! Die konservative Tageszeitung EL MUNDO spricht davon, das die antitaurinischen Attacken mit der taurinischen Wirtschaft nicht mithalten können. Eindeutige Hinweise, dass es mit der mundo de los toros, doch nicht abwärts geht. Im Gegenteil, die Zahlen sprechen eindeutig eine andere Sprache. 

Für das Jahr 2015 kann die mundo de los toros durchaus erfreuliche Zahlen vorweisen. Nur wegen ein paar wenigen festejos weniger, bedeutet dass noch lange nicht, dass es der Branche der toros schlechter gehen muss. Zwar liessen die antitaurinos alle möglichen Muskeln spielen um dem Sektor taurino zu schaden, aber letztendlich wurden trotzdem 1.145 festejos veranstaltet. Die wirtschaftlichen Auswirkungen dabei waren durchaus vorzeigbar: 3,5 Milliarden Euros wurden umgesetzt, wobei der spanische Staat 45 Millionen Euros an Steuern und sonstigen Abgaben verdiente. Das BIP liegt bei 0,32 Prozent.

Und nicht nur Geld wurde verdient. Auch Arbeitsplätze wurden geschaffen. Laut Expansión wurden 199.000 Personen in 103 Aktivitäten bezugnehmend zur tauromaquia beschäftigt (davon 57.000 direkt in der Branche der toros). Eine enorme Steigerung, wurde diese Zahl in den vergangenen Jahren auf unter 125.000 bis 150.000 angesetzt. Entspricht einer Steigerungsrate von über 30 Prozent!

Der grosse finanzielle Gewinner beim toreo ist der touristische Sektor. Wohlgemerkt, nicht wegen der Touristen, sondern der touristischen Einrichtungen wie vor allem die Hotels und Restaurants. Sie erwirtschafteten 1,6 Milliarden Euros. 
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Statistisch ausgewertet bedeutet es, 
dass für jeden Euro den man in die mundo taurino investiert, 
2,3 Euro erwirtschaftet werden. 
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Eindeutige Zahlen! Und wo wir gerade von Statistik sprechen. Pro einer Million Einwohner, werden die corridas von 9,7 Personen aufgesucht.

Hier die Rangliste der Regionen mit den meisten corridas (die ersten vier decken 72 Prozent der mundo taurino in Spanien ab):
  1. (233) Castilla - León 
  2. (225) Castilla - La Mancha
  3. (196) Madrid
  4. (190) Andalucía
  5. (84) Extremadura
  6. (42) Valencia
  7. (40) Aragón
  8. (37) Navarra
  9. (32) Murcia
  10. (30) Baskenland
Alle Medien sind sich einig. Die Anzahl der sinkenden festejos ist lediglich auf völlig unangebrachten politischen Druck entstanden, sorgte dementsprechend auch für Einnahmen, welche hätten höher ausfallen können. 
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Im Vergleich zu den Kinos,
erwirtschafteten die taquillas der plaza de toros
63 Prozent mehr Umsatz!
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Und auch im Sport, die toros wurden immerhin von drei Mal so viel Zuschauern aufgesucht wie die spanische Basketballliga ACB. Das sind einfach nur Fakten.

Montag, 26. Oktober 2015

Weniger Veranstaltungen aber mehr Besucher




von Philip de Málaga


Steigende Besucherzahlen in der Königsklasse der Stierkämpfer
Acht Prozent mehr Zuschauer in den Top Arenen
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Obwohl die Anzahl der festejos taurinos in Spanien in diesem Jahr ein wenig gesunken ist, ist das Interesse an den corridas de toros in den plaza de toros der ersten categoría auf der spanischen Halbinsel im Vergleich zum Vorjahr um 8 Prozent gestiegen. Mit anderen Worten, dass Interesse an den klassischen Stierkämpfen vor beeindruckender Kulisse mit guten toreros ist grösser geworden. Auch beim jungen Publikum.
Weniger Veranstaltungen ... aber mehr Besucher, die plazas de toros waren voll
Wie das Portal La economía del toro berichtet wurden die corridas in den plaza de toros in den Landeshauptstädten von 1.850.000 Zuschauern aufgesucht. Also knapp 140.000 Besucher mehr in den tendidos als im letzten Jahr. Ein besonderes Zeichen setzte dabei sicherlich die Feria del Toro im nördlichen Pamplona mit ihren 190.000 Besuchern. Auch in San Sebastián wo man die toros verbieten wollte kam man mit 30.000 Zuschauern auf eine stolze Zahl.


Der Trend ist eindeutig. Das Interesse nach einem seriösem, guten wie ehrlichem toreo, verbunden mit Schauspiel, Kunst und Extravaganz ist am steigen. Mit anderen Worten formuliert, man reduzierte die Anzahl der Veranstaltungen, erhöhte die Qualität, und konnte somit nicht nur vollere plaza de toros erlangen sondern auch bessere wirtschaftliche Ergebnisse erzielen. 

Grosser Andrang in Málaga 2015, trotz weniger Veranstaltungen
Zum Beispiel in Málaga. Die Zahl der jährlichen festejos taurinos wurde von 17 auf 12 reduziert und die feria taurina war in jeder Hinsicht ein Erfolg.

Wenn der Stier spricht ...




vom toro selbst





Glaubst Du wirklich, dass Du mich verteidigst?

Diese "Verteidigung" von der du sprichst, welche Du für mich tust,
ist das Auslöschen meines Gesichtes von dieser Erde ...

Mich verteidigst Du nicht!

Sonntag, 25. Oktober 2015

Die Nacht vor dem Stierkampf





von Juan Belmonte

Der spanische matador de toros Juan Belmonte García (1892 bis 1962) wurde und wird häufig als einer der einmaligsten toreros aller Zeiten betitelt. Wegen seiner kurzen Beine war er oft gezwungen, seine Manöver, seine pases ohne viel Bewegungsaufwand durchzuführen. Weglaufen ging nicht. Er war gezwungen wegen seiner Gestalt, sich dem Angriff des toros zu stellen. So gehörte er auch mit zu den ersten toreros, die über ihre Gefühle der Begegnung im ruedo sprach, über Ängste und sein innerstes Seelenleben in der mundo de los toros. Und so ein tarde de toros begann bei ihm schon weit vor Beginn. Am Abend vorher, in der Nacht wie morgens.


"Schon in der ganzen Nacht schlich sie um einen herum, selbst in dem Moment wo man sich zu Bett begab, sich hinlegte war sie da, berührte einen, jedoch mit ein wenig Phantasie und kräftigem Willen, war es erst einmal ein leichtes sie aus dem Feld zu schlagen, sie fortzujagen. Und so schlafe ich am Vorabend friedlich ein, mit dem einfachsten Trick der Welt. Ich beginne an Ereignisse, an Dinge zurückzudenken, welche kaum an Bedeutung haben. Und da man nicht gerade die stärkste Einbildungskraft besass, war es ein Einfaches für mich in meinem Geist eine Art Fata Morgana entstehen zu lassen. Wie ein Film spielte ich diese immer wieder ab, um meine unkontrollierbare Phantasie ich Schach zu halten, bis es mir endlich gelungen war einzuschlafen. Dabei handelte es sich um eine unterhaltsame, vergnügliche Folge von Bildern und Sequenzen, welche mir Freude bereiteten, und mich von den möglichen dramatischen Konsequenzen, den kritischen Momenten des folgenden Tages ablenken sollten. Gleich einer Vogelscheuche in meinem Geist wirkte sie auf mich wie ein Wiegenlied für Kinder.

Am Morgen der corrida de toros, wenn man noch im Bett liegt und schläft, kommt sie heimlich  und lautlos angeschlichen, die Angst, baut sich auf, richtet sich neben uns ein ohne uns zu wecken.

Kommt dann der Moment, indem ich dann morgens erwache, ist eine Flucht nicht mehr so leicht möglich. Plötzlich ist sie da, die Angst, überrascht einen, wenn man erwacht, wird Herr über uns, ehe wir in der Lage sind uns gegen diese mit Hinterlist gefüllten Gedanken wehren zu können. Da liegen wir toreros mir unseren Köpfen auf den Kissen, erblicken mit einem Auge das Licht des anbrechenden Tages und mit dem Licht kommt auch sie uns entgegen, die Angst.

Unser mozo de espada weiss es. kennt diese Gefühle, weiss es genau. Denn wo gibt es schon einen torero, dessen Mut vor den Augen seines mozo de espadas bestehen könnte. Da hilft nur eins. Aufstehen. Gut. Schluss mit dem Unsinn. Gehen wir torear. Her mir dem traje de luces.
1928: Noch im Morgenmantel bereitet der mozo de espada dem matador de toros die coleta.
Und genau das ist es, sich als torero verkleiden, sein Leben riskieren, als ob man dieses nötig hätte. Nein, das sind wir uns bewusst. Wir tun es, weil es uns gefällt."
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Quellennachweis:

Juan Belmonte, matador de toros, su vida y sus hazañas, Manuel Chaves Nogales, Editoril Alianza, Madrid 1969
(Übersetzung: Philip de Málaga)

Samstag, 24. Oktober 2015

2015: Fast 13 Prozent weniger Stierkämpfe




von Philip de Málaga


Es fanden letztendlich doch weniger Stierkämpfe statt als angenommen
Wohlgemerkt: Es gab weniger Veranstaltungen, aber nicht weniger Besucher!
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Laut dem Internetportal La economía del toro gab es in  2015 in Spanien insgesamt 194 festejos taurinos weniger. Das entspricht im Vergleich zum Vorjahr einem Minus von 12,8 Prozent. Auch hier sieht man diesen Negativtrend in den politischen Attacken in der zweiten Jahreshälfte. Denn noch bis zum Sommer ist die Anzahl die corridas um 6 Prozent gestiegen. 

Quellennachweis: La economía del toro
Wer einen Blick auf die Statistik wirft, erkennt vor allem auch hier, dass es die novilladas mit 91 Veranstaltungen sind, welche fast die Hälfte des Rückgangs ausmachen. Die corridas de toros bleiben weiterhin mit 30 Prozent die populärsten festejos taurinos in der mundo taurino. Und auch, wenn diese in diesem Jahr gesunken sind, liegt eine leichte Steigerung vor, denn 2014 waren es 28 Prozent der gesamten festejos.

Der klassische Stierkampf stagnierte im zweiten Halbjahr ein wenig




von Philip de Málaga


Es hatte für die Tauromachie in Spanien 2015 recht gut begonnen,
doch politische Entscheidungen stoppten den Aufschwung, trotz Interesse
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Keine Frage, das Interesse war da. Die Besucherzahlen zu Beginn diesen Jahres waren wie im Vorjahr 2014 am steigen. Die plaza de toros waren sehr gut besucht, zum einem lleno reichte es auffallend häufig, viele junge Leute interessierten sich für die mundo de los toros, doch ab Sommer verzeichneten die corridas einen Rückgang. Insgesamt sank die Zahl der corridas um 36 Veranstaltungen, also um 6,8 Prozent.
(Grafik: mundotoro)
Wie lässt sich so etwas erklären? Wo gerade in diesem Jahr sich erneut zeigte, dass ein gewisses Interesse für die toros vorhanden war und ist. Besonders die fiestas populares erfreuten sich eines grossen Besucherandrangs. Aber davon konnten die corridas in den plaza de toros nicht so profitieren.

In einem ist man sich im Klare. An mangelndem Interesse durch afición und anderem interessiertem Publikum kann es nicht gelegen haben. Grundsätzlich kann man diese negative Entwicklung zwei Punkten zuschreiben.

Das war pure Politik und keine Entscheidung gegen die Stiere!

Zum einen der Veränderung in der politischen Landschaft. Der leichte Linksrutsch in einigen Rathäusern tat der taurinischen Welt nicht besonders gut. Zwar ging es hier um alles andere als um Tierschutz, aber die politischen Entscheidungen richteten sich nicht selten gegen die mundo de los toros, oder besser gesagt, häufig gegen Spanien, oder was zu spanisch erschien. Aber wie gesagt, in erster Linie waren es Entscheidungsprozesse gegen die corridas, nicht die festejos populares, wie zum Beispiel die encierros oder andere dörfliche Stierfeste, ohne reglamento taurino.

Dann die etwas zu teuren Eintrittskarten?

Den zweiten Ansatz findet man in den teuren entradas zu den corridas de toros. Da sind die empresas, vor allem den jungen aficionados zu wenig entgegengekommen. Denn populär waren die toros beim jungen Publikum. Zum Beispiel in Málaga, die Certamen der Nachwuchstoreros wurden immerhin von gut 32.000 Zuschauern aufgesucht - der Eintritt frei. Aber trotzdem konnten sich die empresarios nicht beklagen denn zu einem lleno kam es häufig.

Besonders die novilladas rückläufig.

Auffallend war der Rückgang bei den novilladas. Denn die maestros wie Morante de la Puebla, El Juli, José María Manzanares oder Enrique Ponce, sorgten mit ihrer Medienpräsenz und der dazu gehörenden Popularität für gut besuchte plazas bei den corridas de toros. Mit anderen Worten, mit einem Mangel an Popularität lässt sich dieser Rückgang nicht erklären.

2015: Stierkämpfe waren gut besucht,
dass können auch nicht die Statistiken schlecht reden. (Foto: mundotoro)
Und trotzdem, die Welt der Stiere bleibt erhalten 
... und das Interesse weiterhin steigen!

Man kann es nun sehen wie man will. Tatsache ist, die toros sind ein Politikum geworden. Hier geht es weder um Traditionen, um den Schutz der toros und schon gar nicht um die Interessen der Bürger, am aller wenigsten um die der aficionados de toros. Alle sind nur Statisten, selbst die antitaurinos, in einem politischen Machtspiel und eine Erkenntnis bleibt uns erhalten. Die toros befinden sich weiterhin nicht mehr im freien Fall. Eine kleine Stagnation, verursacht durch politische Spielereien, wird mit Sicherheit nicht verhindern, dass man in dieser demokratischen Welt auch weiterhin den Interessen eines taurinos nachgehen kann. 

Freitag, 23. Oktober 2015

Wenn man im Wohnzimmer kämpft

Der spanische Schriftsteller und Nobelpreisträger der Literatur Camilo José Cela (1916 bis 2002) war nicht nur für seinen dunklen Realismus bekannt sondern auch für seinen tremendismo. Ein Begriff der unweigerlich mit der tauromaquia verbunden ist. Also etwas Neuem, Provozierendem, etwas, was eine neue Begeisterungswelle hervorbringt. Im Falle der toros in die tendidos der plaza de toros überträgt. In seiner Fabel "El toreo del salon", welche 1936 erschien, beschrieb er, dass dieses auch ohne toro im Wohnzimmer, im Garten oder wo auch immer geschehen kann:

Über die Dramaturgie des toreo de salón
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von Camilo José Cela

Der torero betritt das ruedo, und wenn es ein toro ist, von Gott geschaffen, jemand, der die Regeln des toreo kennt, dann macht der toro den Rest. Der torero de salón hat keine Helfer. Um ein solcher torero de salon zu sein, muss man, ausser torero auch ein grosser Schauspieler mit Hang zur Dramatik sein. Da geht er auf einen Stuhl zu und ruft aus: "Geh vorbei toro!" Und dieser bleibt am Platze stehen. Und das ist viel weniger als man zu erwarten hat, denn wenn ein toro vorbei stürmt, hat man nicht einmal Zeit dieses auch nur zu denken.

Toreo de salón eines Nobelpreisträgers.
Sich ohne einen toro in Szene zu setzen, ist viel beeindruckender, als mit eingezogenem Bauchnabel am Leben zu bleiben, wenn der toro zustösst, ihm gar eine cornada zufügt. Da ruft jemand, mit einem gewissen Hochgefühl den toro, und der toro kommt, und der andere wiegt und gleitet hin und her, und wenn er es nicht tut, schaut er dem Tod ins Auge; welches natürlich noch schlimmer ist, aber da gibt es den feinen Unterschied: Was ist wenn der toro eine Liegestuhl ist, ein tragbares Bidet, eine Nachtischlampe oder einfach nur eine Nähmaschine? Und da steht man voller Stolz und ruft aus "He, toro!" Aber der kommt nicht. bleibt wie angewurzelt stehen, und man muss alles einsetzen um Leben in diese Szenerie zu bringen. Den Körper wiegen und gleiten lassen. 

Cela und die toros
Das mit dem toreo de salón ist sehr verdienstvoll, voller Geheimnisse und es rangiert immer am Rande der Geringschätzung, der Lächerlichkeit. Wie die pure Poesie oder das geheimnisvolle Laster ist das mit dem toreo de salón etwas, welches man nur unter seinen Bestimmten, gewissen Auserwählten finden kann.
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Quellennachweis:

Toreo de salón, Camilo José Cela, Editorial Lumen, Barcelona, 1936

Donnerstag, 22. Oktober 2015

Die Präsidentenloge in Ronda




von Dominik Hillsch (ORF)


Die La Real Maestranza von Ronda gehört sicherlich mit zu den bekanntesten und ältesten plaza de toros in Spanien und stammt aus dem Jahr 1785. Eine ohne Frage historische wie neoklassische plaza, wo jedes Jahr Anfang September die berühmte corrida goyesca organisiert wird. Wer genauer hinschaut wird vor allem mit zwei Dingen konfrontiert. Erstens, ist das ruedo mit einem Durchmesser von 65 Metern das grösste in Spanien, und dabei ist die plaza de toros der dritten categoría selbst gerade mal für nur 6.000 Besucher zugänglich.


Zum anderen fällt der Ort des palco presidencial auf. Normalweise befindet sich dieser gegenüber der puerta wo die toreros einmarschieren, dem toril und der Uhr in der plaza. Doch in Ronda verhält es sich ein wenig anders. Hier thront der presidente geradezu auf dem toril, jenem Tor, durch welcher die Stiere das ruedo betreten. Über dem callejón. So nah sitzt kaum ein presidente am Geschehen, am ruedo. Dem Team vom österreichischen ORF ist dies aufgefallen und haben es gleich fotografisch festgehalten. Sicherlich ist es auch für zahlreiche aficionados eine neue errungene Erkenntnis.

Mittwoch, 21. Oktober 2015

Über den erotischen Rausch





von Michel Leiris


.... wenn der toro den torero passiert
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Genauso wie beim Koitus gibt es beim pase der tauromaquia einen auf Erfüllung hingehenden Anstieg (nämlich wenn sich der toro dem torero nähert), so dann den Paroxysmus (wenn eben der toro in die capa eintaucht und seine Hörner den unbeweglichen Körper des still stehenden toreros knapp streifen), und schliesslich die Trennung der beiden Wesen im ruedo nach einem intensiven Kontakt, ein so genanntes Auseinanderstreben, einem Verfall gleich, zum der Bruch der Beziehung führt. Und wenn dann beide, unter der Voraussetzung, dass der toro entsprechend reagiert und der torero gut in der Lage war ihn durch das flexible wie zusammenhängende Labyrinth der pases zu lenken und zu dominieren (wobei die Kontrahenten, die zunächst getrennt, dann zusammen den Anschein erwecken, zu einer Einheit verschmolzen zu sein), entsteht eine Ekstase, welcher einem erotischen Rausch sehr nahe kommt. 

Zeichnung: André Masson
Wie kurz vor dem Höhepunkt bei einem Liebesakt, ist man auch hier hin- und hergerissen: voller Furcht, dass es ein Ende haben könnte, begeistert dass es vielleicht auch fortgesetzt werden kann. Bei den Wiederholungen der Manöver wird die Euphorie - so wie bei den Zärtlichkeiten eines Koitus - nur noch gesteigert, man dringt tiefer in einen Rausch ein, in die Trunkenheit, weil man die Tiefe der Wollust, welche sich steigert, die geradezu heftiger wird, spürt und sich bereits befriedigt zu glauben fühlt. 
(Foto: mundotoro)
So wie bei einem physischen Schwindelanfall, welcher beklemmend oder fantastisch sein kann, begleitet einen das Gefühl von Gefahr. Eine solche Folge provozierter wie gerade noch abgewehrter Gefahren lässt sich nicht ewig fortsetzen. Und trotzdem wird die pessimistische Prognose vereitelt: Der Mensch, der torero lebt noch und der der toro ist noch immer in seiner Nähe, um ihn herum, hüllt ihn geradezu ein. Doch dann ganz plötzlich hat der Zauber ein Ende. Denn sie gehen auseinander. Verlassen sich. Werden zu Fremden.  

(Foto: El Mundo)
Und in diesem Moment meldet sich das Publikum von den tendidos und die ovaciones ertönen in der plaza, dringen ins ruedo und leiten eine Entspannungsphase ein, wo der torero seine nervliche Anspannung abbauen kann, das Fieber senkt sich, mit dem dem Gefühl einer gleichzeitigen Ejakulation, deren Sperma sich in den lauten Bravo-Rufen des Publikums reflektieren.
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Quellennachweis:

MIROR de la tauromachie précédé de Tauromachies, Michel Leiris, èditions fata morgana, Montpellier, 1980

Dienstag, 20. Oktober 2015

Stierkampf für Alle







Im wahrsten Sinne des Wortes: Stierkampf für Alle:

(Foto: mundotoro)