Samstag, 28. Dezember 2013

José Tomás, El Soro und Espartaco in Valencia?




von Philip de Málaga


Die maestros vergangener Zeiten wollen es in Valencia noch einmal zeigen
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Die temporada 2014 scheint mit einem cartel zu beginnen was es in sich hat. Valencia ist schon immer wichtig für die kommende temporada gewesen, können doch dort die toreros zeigen, in welcher Form sie sich befinden. Doch dieses Jahr kommen neben den Anwärtern auch jene maestros zu Werke, wovon die afición nur träumen kann. 

Die grossen maestros betreten wieder die Bühne:
El Soro, Espartaco und José Tomás.
(Fotos: mundotoro)
Die empresa kann sich bei einem solchen cartel freuen. Abonos werden sicherlich zahlreich verkauft. Drei grosse maestros werden erwartet und das Highlight mit Sicherheit das mano a mano am 19. März zwischen Enrique Ponce und José Tomás. Auch die Rückkehr des Lokalmatador El Soro wird vor allem in Valencia viel Gefallen finden. Ebenfalls auf dem cartel findet man das Armanimodell Cayetano und den ebenfalls aus Valencia stammenden Vicente Barrera

Keine Frage, der empresario Simón Casas hat mehr als nur eine ziemlich gute Arbeit abgelegt. Man kann gespannt sein, was die temporada noch weiter bieten wird.

Morante in Ronda




von Philip de Málaga


Beste Foto des Jahres?
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Natürlich bieten die corrida de toros eine Menge Motive für einen jeden Photographen. Und so versucht man nun im Portal mundotoro die wichtigsten Momente des toreos im Jahr 2013 festzuhalten. Mit Sicherheit wird das geradezu sensationelle Setzen der banderillas durch den matador de toros Morante de la Puebla bei der corrida goyesca in der Real Maestranza de Ronda zu den Favoriten zählen.

(Foto: mundotoro)

El Puyazo, das erste Drittel mit der Lanze

Text von Brian Harding und Photographien entnommen aus La Divisa, 
Club Taurino of London, Number 215 - November/December 2013, S. 59-60
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Übersetzung von Dr. Andreas Krumbein


Eine der Freuden, die einem das Beiwohnen der feria de San Isidro oder der feria de Otoño in Madrid beschert, ist, dass man ein Exemplar von La Voz de la Afición erhalten kann, einer kostenlosen Zeitschrift, die zu den Zeiten beider ferias veröffentlicht und von der Asociación EL TORO de Madrid (http://www.eltoro.org/) an Angehörige des Publikums verteilt wird, wenn sie die plaza betreten. Diese angesehene peña ist einem ein Begriff wegen ihrer „schwarzen“ und „weißen“ Listen von ganaderías, und während der Wintermonate wird von ihr eine Reihe von tertulias abgehalten. Ihre Aussage ist klar: Ohne einen vollständigen toro bravo, gibt es keine fiesta. (Siehe ihr Ansteckzeichen.)
Die Aktivitäten zur Verteidigung der fiesta durch Angehörige der asociación sind zahlreich und über einige davon wird in ihrer Zeitschrift berichtet. Ein anderer Gesichtspunkt ihrer Ziele jedoch wird in denjenigen Artikeln zur Sprache gebracht, in denen eine Meinung darüber wiedergegeben wird, was heutzutage in der fiesta richtig und falsch ist; sie demonstrieren den Drang dem aficionado aufzuzeigen, welche Erwartungen er rechtmässigerweise stellen kann.

In der letzten Ausgabe ihrer Zeitschrift (Nr. 43) findet sich eine Erklärung von Javier Salamanca, einem Mitglied der asociación, zur suerte de varas, und warum es wichtig ist, Qualitätsansprüche daran, wie der picador seine Aufgabe ausführt, zu stellen. Die Wichtigkeit dessen, was man mit der pica tut, wird von vielen im Publikum einer corrida missverstanden: Obwohl ihre Kenntnis des reglamento sehr begrenzt ist oder sie überhaupt keine Kenntnis davon haben, hat ein großer Teil von ihnen das Bedürfnis gegen eine übermäßige Züchtigung zu protestieren, egal wie die Umstände sind. Manchmal sind sie gerechtfertigt, allerdings gibt es in diesem Zusammenhang etwas mehr zu betrachten.
Sr. Salamanca macht klar, was im reglamento bezüglich des puyazo niedergeschrieben steht, und warum es wichtig ist, diese Regeln einzuhalten. Mitglieder des Club Taurino of London haben natürlich den Vorzug, ihre englischsprachigen Ausgaben des reglamento zu jedweder Gelegenheit konsultieren zu können, und haben deshalb ein besseres Verständnis davon als der durchschnittliche Zuschauer im Publikum.
Die Darstellungen sprechen für sich selbst: Das reglamento legt fest, dass der Stier nur in den morillo, den Muskelhöcker zwischen Kopf und cruz, den Widerrist, gestochen werden sollte. An jeder anderen Stelle ist es falsch und fügt dem Stier Schaden zu, und zwar in folgender Weise:
  1. Ein puyazo in die Schulter kann zum lahmen führen.
  2. Ein puyazo zu weit hinten und zu tief unten wird die Lungen in Mitleidenschaft ziehen und kann sogar die Pleura (dt.: Brust- oder Lungenfell), die Höhlung, die die Lungen enthält, durchlöchern.
  3. Ein puyazo tief unten entlang des Widerrists (cruz) beschädigt die Muskelstruktur und kann verursachen, dass der Stier aufgrund geschwächter Vorderbeine strauchelt.
  4. Ein puyazo hinter dem Widerrist kann die Wirbelsäule beschädigen und die Angriffskraft des Stieres in Mitleidenschaft ziehen.
  5. Ein puyazo in den Widerrist birgt das Risiko, dass Knochen und in dieser empfindlichen Gegend liegende Blutgefäße und Nervengewebe beschädigt werden. In einer früheren Form des reglamento war es ausdrücklich verboten in den Widerrist zu stechen und jedem picador, der einer solchen Ausführung für schuldig befunden wurde, drohte eine Geldstrafe und er konnte sogar einer Freiheitsstrafe unterworfen werden.
(Dies ist eine ernsthafte Auslassung aus dem modernen reglamento, oder nicht?)

Sr. Salamanca beschließt seinen Text mit dem Hinweis, dass Post-Mortem-Untersuchungen gezeigt haben, dass in nur 5% der Fälle der Stich korrekterweise in den morillo gesetzt wurde. Er schreibt, dass es keine Entschuldigung für den picador gebe, wenn dieser seinen puyazo nicht schnell korrigiere oder ganz vom Körper wegnehme, wenn eine unglückliche Bewegung im Moment des Zusammentreffens einen der oben aufgeführten Fehler verursacht.
Sr. Salamanca wagt eine Erklärung auf die immer wieder gestellte Frage: Wozu gibt es das stechen mit der pica? „Die korrekte Positionierung ist in den morillo oder cerviguillo, präziser in Richtung des hinteren Teiles des morillo, dort wo er nach unten abfällt, in Richtung des ‚hoyo de las agujas’. Ein puyazo in den morillo zieht den Angriff des Stieres nicht ernsthaft in Mitleidenschaft und er führt zu einem gewissen Mass an Unterwerfung, denn, wenn die Muskeln, die das Heben des Kopfes kontrollieren, geschwächt werden, ist es für den Stier leichter den Knopf zu senken.
Er erwähnt nicht, dass es dem Stier außerdem die Gelegenheit gibt, seine Stärke, seine bravura und seinen Einsatzwillen zu demonstrieren, was, wie ich behaupte, der Fall ist.
Und ich würde hinzufügen, dass zu den wenigen Gelegenheiten, in denen wir einen picador sehen, wie er die puya korrekt platziert, und zwar in den morillo, wir ihm applaudieren und unsere Anerkennung und Zustimmung zeigen sollten. Übermäßige Züchtigung ist eine andere Sache und kann grundsätzlich dem matadores und seinen Anweisungen vorgeworfen werden.