Samstag, 5. September 2015

Inspiration zu Ronda





mit Curro González


Heute an diesem Samstag reden alle von Ronda. Der legendären mittlerweile 59. corrida goyesca. Das cartel zur feria taurina dazu gestaltete der Künstler aus Sevilla Curro González.


SfA: Was wollten Sie mit diesem cartel taurino zum Ausdruck bringen?

Curro González: Es ist eigentlich wenig überraschend, dass es hierbei um die Ankündigung einer einzigartigen fiesta geht, in welchem sich der Geist der corrida goyesca reflektiert, mit seinen lebendigen Farben, Rot und Zinnoberrot,produzieren sie ein Bild angenehmer Wärme und voller Kraft. Eben genau das, so wie ich es verstehe, sich in der fiesta taurina widerspiegelt. Schon seit meiner Kindheit verband ich mit dieser fiesta immer besonders das Licht und die Farben.

SfA: Wen erkennt man auf diesem cartel?

Curro González: Undiskutierbare Persönlichkeiten aus der Geschichte der mundo de los toros, vor allem jene welche wir mit Real Maestranza de Ronda in Bezug bringen. Oberhalb habe das führende Trio der tauromaquia skizziert, Don Alvaro Domecq-Diez, Rafael "El Gallo" und Belmonte. Dabei nahm ich Bezug auf das berühmte Photo, wo die drei in den tendidos der plaza sassen und den Eindruck vermittelten einfache aficionados zu sein. Irgendwie erinnert das alles an einen Olymp taurino. Mit dünnen Linien gezeichnet erscheinen die Figuren transparent, wie göttlich über dem Geschehen. Und gekrönt werden sie mit den Buchstaben um die es geht, den TOROS.


SfA: Und wer ist der Protagonist in der Mitte?

Curro González: Ich habe mich für den grossen maestro Antonio Ordoñez entschieden. Nicht nur weil er eine sehr wichtige figura war, nicht nur als torero, sondern er war einer der prägenden Entscheidungsträger für die corrida goyesca in Ronda. Dabei interessierte es mich seine Gegenwart und in Eleganz im ruedo darzustellen. Um dieses zu erreichen beschäftigte ich mich mit alten Photos, im Konkreten einer corrida goyesca aus dem Jahr 1964. Die bildliche Darstellung im Gegensatz zum Photo erlauben dir den besten Moment zu wählen, wo der interessanteste Augenblick reflektiert.

Ich hatte mich für diesen Moment entschieden, wo der toro nach dem Manöver den engaño, also die capa aus den Augen verloren hat.

SfA: Und natürlich darf der toro nicht fehlen, und diesmal gleich in einer doppelten Variante.

Curro González: Keine Frage, ohne den toro gäbe es keine fiesta. Der schwarze toro, welchen man in der Mitte erkennen kann, ist ein kritischer Moment voller Spannung vor seinem Tod. Den anderen toro habe ich nur umrissen dargestellt, weil er zum einen der Täuschung des Antonio Ordoñez unterlegen ist und zum anderen, weil die Augen des Betrachters auf den torero gerichtet sein sollen.

SfA: Ist es das erste cartel de toros?

Curro González: Ja, es ist das erste Mal. Und überhaupt habe ich früher nie etwas gezeichnet oder gemalt, was in Bezug zu den toros stand. Und wenn man etwas gestaltet was ein Poster werden soll, verhält sich die Sache sowieso anders. Vor allem deswegen, weil es sich gezielt an die Massen richtet. So entstehen nicht unbedingt gute Bilder.

SfA: Welches Material wurde verwendet?

Curro González: Öl auf Leinwand,  jene Technik, die ich in den letzten Jahren am häufigsten anwandte. Die Technik gibt mit viel Freiheit in der farblichen Gestaltung, besonders bei figurativen Bildern, die andere Bilder nicht zulassen, und somit viel Atmosphäre der Arbeit übertragen wird. Mit der Ölfarbe erhält es eine besondere Qualität, vor allem in den Farben, welches sich gut in dem Werk reflektiert.

SfA: Was hier noch besonders auffällt, es fehlen die Namen der toreros.

Curro González: Tatsächlich habe ich diesen Raum absichtlich leer gelassen, damit noch nachträglich Texte einsetzen kann. Das ist für unten gedacht, unterhalb der Zeichnung von Ronda. Mit dem inneren Design wollte ich mich auch ein wenig von den primitiven carteles absetzen. 

SfA: Was halten Sie von dem diesjährigen cartel de toros mit den matadores Cayetano, Manzanares und Morante?

Curro González: Ich bin kein Experte, aber es sieht aus wie ein leistungsfähiges cartel, dass dem Publikum gefällt und es im ruedo sehen möchte. Ich hoffe es wird eine corrida mit wichtigen faenas die in Erinnerung bleiben werden.

SfA: Werden Sie irgendein festejo taurino besuchen?

Curro Gonzalez: Selbstverständlich. Ich hoffe bei der corrida goyesca dabei sein zu können um mich an einem guten tarde de toros zu erfreuen.

SfA: Vielen Dank für das Interview