Freitag, 18. September 2015

Gefährlicher Sommer

Schon lange nicht mehr wurden dermassen viele Toreros verletzt
Allein in den ersten beiden Septemberwochen
kamen 27 Toreros unter die Hörner
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von Philip de Málaga

Das es bei den encierros recht gefährlich, und dass es in diesem Jahr auch mit vielen Toten zuging, darüber hat SfA berichtet. Aber auch in den ruedos der plaza de toros ist es gerade in diesen sommerlichen Monaten nicht gerade ungefährlich für die toreros. Allein nun schon im Monat September wurden mehr als 25 toreros von den toros erwischt. Wer einen Blick auf die gestrige Ausgabe des Internetportals mundotoro geworfen hat, sah mehr toreros im arena des ruedos oder auf dem Weg in die enfermería als bei einem eleganten Manöver mit capa oder muleta:





Besonders in diesem Sommer auch bekannte matadores de toros wie unter anderem die figuras wie Jiménez Fortes, Paquirri, Miguel Ángel Perrera oder José María Manzanares. Bilder, welche die Zuschauer in den tendidos eigentlich nicht sehen wollen.

Hier spiegelt sich genau jenes Risiko wieder, welches die aficionados in den plaza de toros, statt selbst bei den festejos populares zu erfahren wie die wahre Begegnung mit den toros spürbar und gefährlich ist, von den Rängen aus bevorzugen und auf die toreros im ruedo übertragen. Dr. Andreas Krumbein hat dieses ja sehr treffend in seiner SfA-Reportage Wenn Toreros zum Ersatz des eigenen Rituals werden beschrieben.

Keine Frage, wer den Beruf eines toreros wählt, hat sich damit auch auf ein bestimmtes Risiko eingelassen. Wie sagte dazu im letzten Monat beim SfA-Taurotalk Über die Konsequenzen ein echter Torero zu sein der matador de toros Jiménez Fortes aus Málaga:
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"Eines Tages hatte ich beschlossen torero zu werden,
und habe dieses mit all seinen Konsequenzen getan!"
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Dessen sollten sich alle taurinos, alle aficionados und die anderen Zuschauer in den tendidos, sowie diejenigen die sich dem Thema der tauromaquia nähern, jene welche sich mit der mundo de los toros auseinander setzen, bewusst sein. Weil der toro von Natur aus angreift um sich zu verteidigen. Und ist es ein toro bravo, handelt es sich um ein Tier dass dem Angriff nicht einmal aus dem Weg geht. Und je mehr er sich bedroht fühlt um so gefährlicher ist er. So hat es schon der andalusische Poet und Dramatiker der Generation 27 García Lorca (1898 bis 1936) aus Granada Anfang des letzten Jahrhunderts erkannt:
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"Nein, nie will ich ein torero sein,
denn ich bin der Meinung,
der toro ist wie ein Mond,
je weiter weg er ist, umso besser."
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