Samstag, 21. Januar 2017

In Ronda wurde Geschichte geschrieben





von Philip de Málaga

Schnee im Mekka der Toreos
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Der torero Pedro Romero (1743 - 1800)
Die in 723 Höhe auf einem Felsplateau liegende Stadt Ronda in Andalusien hat wieder einmal eine historische Dimension erreicht. Jeder aficionado de toros kennt sie, die Stadt in der Pedro Romero (1754 - 1839) geboren ist und für die Anfänge der tauromaquia gewirkt hat. Er perfektionierte die Vorgaben von Costillares (1743 - 1800) und Pepe Hillo (1754 - 1801). In der plaza de toros, der Real Maestranza gründete er nicht nur einer der ersten escuelas taurinas, sondern entwickelte im Umgang mit den toros einen eigenen Stil. Glaubt man den Geschichtsschreibern, so trat der bekannte torero gegen über 5.000 toros an, ohne auch nur eine einzige cornada erfahren zu haben. Und so ist es beinahe für einen jeden aficionado de toros eine Pflicht, mindestens einmal eine Wallfahrt nach Ronda angetreten zu haben, gar eine der berühmten corridas goyescas Anfang eines jeden Septembers besucht zu haben.

Und in diesen Tage wurde in Ronda erneut Geschichte geschrieben. Eine weisse plaza de toros. Schneefall von historischem Ausmass hüllte die andalusische Stadt der tauromaquia in in einen weissen Traum. Auch das ruedo der toreros. Und es stellt sich die Frage, ob Schneefall ein Grund wäre, eine corrida de toros abzusagen? Solange der Boden nicht friert könnte der farbliche Kontrast doch die optische Phantasie eines jeden Zuschauers in den tendidos faszinieren. Die rote muleta und ein dunkler toro vor weisser Kulisse?  Die arte del toreo auf einer hellen Leinwand. Eine Vorstellung ist es zumindest einmal wert.



Hier erkennt man, wie viel Schnee gefallen ist.


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Fotos: Vocento, Eduardo Pocuna