Montag, 7. September 2015

In Ronda öffnet sich gleich zweimal die Puerta Grande




von Philip de Málaga
(Fotos: mundotoro)

Grosser Stierkampf in Ronda, die 59. Corrida Goyesca
Kein tarde de toros für Morante de la Puebla
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Eigentlich passte alles zusammen. Ein corrida goyesca in Ronda, gutes Wetter, ausverkauft hasta la bandera, sieben orejas, petición de rabo und zwei puertas grandes


   
Jeder kennt dieses Bild, der schon einmal eine Corrida Goyesca in Ronda besucht hat.
Das grosse Gedrängel vor der plaza de toros.
Durch nur wenige Türen müssen 6.000 Menschen ihre Plätze pünktlich erreichen.
Was will man mehr um den Höhepunkt der temporada taurina in Spanien zu erreichen? Selbst nach diesem tarde de toros, die Reaktionen, welche SfA erreichten waren eher bescheidener Natur. So hiess es unter anderem „Leider“ oder ähnliche Begriffe. Aus deren Mündern sprach kein Neid, eher die Traurigkeit, dass gerade „der“ torero, ihr Morante de la Puebla am Erfolg nicht beteiligt war. Und das betraf nicht nur die morantistas in den tendidos, seien wir ehrlich, die meisten kamen unter anderem auch und vor allem wegen ihm. Aber das lote für ihn war nicht hilfreich. Ein paar verónicas, bei der quite wunderbare chicuelinas, bei den faenas zeigte er den Wunsch des Wollens, aber das reichte bei langem nicht. Kein tarde de toros für Morante.

Morante de la Puebla: Es sollte nicht sein Tag werden.
Doch die Zuschauer in den tendidos der Real Maestranza de Ronda sollten trotzdem belohnt werden und einen unvergessliche corrida goyesca präsentiert bekommen.

Manzanares mit einer verónica
Da war zum einen der matador de toros José María Manzanares. Seine faena , welche er Francisco Rivera Ordoñez „Paquirri“ mit einem brindis widmete, geradezu perfekt mit klassischen derechazos. Und mit seinen wunderschön ausgeführten naturales übertrug er zum Publikum, dass er vom toreo wirklich etwas verstehe. So liess er sich selbst bei allem viel Zeit und, damit der toro sich erholen konnte. Besonders beeindruckend seine letzte natural. Seine estocada brachte ihm die dos orejas, es gab sogar einige pañuelos die den rabo forderten.

Manzanares mit der beendet eine Serie von derechazos
Auch bei seinem zweiten toro beherrschte der matador seine Arbeit. Galant mit wenigen Unregelmäßigkeiten beherrschte er auch hier die beiden cuernos des toros und beendete seine faena mit einem espadazo.

Cayetano mit einer natural
Dann kam die Stunde der Gastgeber. Des Enkels von dem legendären Antonio Ordoñez, es kamen die unvergesslichen Auftritte des matadores de toros Cayetano. Obwohl sein erster toro eher schwach war zeigte dieser ein wenig nobleza. Und wurde von Cayetano auf den Knien vor dem toril mit einer larga cambiada empfangen. Gut auch das erste tercio und bei der faena führte der torero die muleta auffallend tief und beendete diese mit ayudados.

Cayetano führt die muleta hoch mit der rechten Hand 
Den sechsten toro, durchweg noble, widmete er seinem Bruder, der den brindis mit Tränen in den Augen entgegen nahm. Das Publikum bekam zum Abschluss ein durchaus komplette lidia zu sehen, viel eleganten pases, konfrontiert mit der ganzen Schönheit eines gelungenen toreos. Leider beendete er seine Arbeit mit einer estocada tendida im Zentrum des ruedos, aber der toro liess sich leider ein wenig Zeit bis er einknickte, was dem torero den trofeo des rabos kostete, welchen das Publikum trotzdem vehement gefordert hatte und dem toro eine vuelta al ruedo einbrachte.


Samstag den 5. September 2015
No hay billetes - Ausverkauft

Morante de la Puebla: Silencio und ovación tras aviso
José María Manzanares: Dos orejas und oreja

Toros von den ganderías Nuñez el Cuvillo und Juan Pedro Domecq

Und so endet die 59. corrida goyesca in der. Mit einer puerta grande für die beiden erfolgreichen matadores de toros José María Manzanares und Cayetano.
Puerta grande für Manzanares und Cayetano

Antitaurino muss vor Gericht





von Philip  de Málaga


Der Antitaurino von Mallorca und Marbella wurde gerichtlich vorgeladen
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Der niederländische Petrus Johannes Martinus, bekannt als antitaurino Peter Janssen und der matador de toros Morante de la Puebla wurden, wie die Ausgabe der Tageszeitung ABC aus Sevilla berichtet,  zu einem Schlichtungsverfahren vorgeladen. Dieses wurde für den 28. September 2015 um 13:30 Uhr angesetzt. Die Klage wegen verbrecherischer Tätigkeit und Verleumdung gegen den Holländer wurde am 21. August eingereicht. Für spanische Verhältnisse eine durchaus zügige Umsetzung.

Es begann am 7. August in der plaza de toros von Palma de Mallorca, als Peter Janssen nach der lidia und dem Tod des ersten toros in das ruedo stürmte und den matador de toros Morante de la Puebla anschliessend im callejón attackierte. Dabei soll der aaaa handgreiflich vorgegangen sein und den torero als "Mörder", "Tierquäler", "Hurensohn", "Bastard" und weiteren Schimpfwörtern angeschrien haben. Nur das schnelle Eingreifen der Polizei verhinderte schlimmeres.

Peter Janssen in Mallorca, könnte ein teurer Spass für ihn werden
Nur zwei Tage später wurde in Marbella (Andalusien) der matador de toros Morante de la Puebla und seine cuadrilla erneut beim nach dem Tod des ersten toros von einer Gruppe antitaurinos attackiert. Unter ihnen erneut Peter Janssen. Auch hier griff die Polizei relativ zügig ein.

Joaquín Moeckel
Nun war für den matador de toros Morante de la Puebla das Limit überschritten und er schaltete die bekannte Kanzlei Moeckel aus Sevilla ein. SfA hat davon berichtet: Es liegt an der Zeit juristische Schritte in die Wege zu leiten. Der Rechtsanwalt Joaquín Moeckel bezichtigte den Niederländer in seiner Klageschrift wegen Hausfriedensbruch mit Gewaltbereitschaft und Verleumdung und klagt auf eine Entschädigungssumme in Höhe von 100.000 Euro.

Peter Janssen ist übrigens in der Szene kein Unbekannter und in Insiderkreisen wird darüber gesprochen, dass er für seine Einsätze bei den corridas von der antitaurinischen Lobby bezahlt worden sei. So sei er mittlerweile neben den oben genannten plaza de toros auch in Pamplona, Burgos, Mérida, Valladolid, Badajoz und sogar in Sevilla und Madrid. Bei allen Aktionen ist auffallend, die Störung durch den antitaurinismo erfolgte stets nach dem Tod des toros. Nie traute sich einer während der lidia in das ruedo.
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"Ich bin ein Torero, kein Mörder"

Morante de la Puebla, gestern in Ronda (EL PAÍS)
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Auch am Wochenende ist Morante de la Puebla von antitaurinos auf der Strasse verbal angegangen worden. doch seine Antwort war eindeutig. Und er fuhr fort: "Die toros sind ein Glück, das wir hier sie haben. In seiner Gesamtheit ist es eine Heldentat seitens des toreos. Sie entstammen nicht aus der Zeit von Franco, nein, viel früher gab es sie schon. Toros sind der Ausdruck an Poesie in Spanien."

Antitaurinos manifestierten auch in Ronda, aber gewaltlos.
Wie auch immer, ob torero oder Mörder, das Gericht wird am 28. September darüber entscheiden. Auf das Urteil kann man gespannt sein, setzt es doch auch ein Zeichen für die Zukunft.