Sonntag, 21. Oktober 2018

Vorbild für Goya?

Die Ikonographie von Jean-Baptiste Boudard
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 von Hans-Gerd T.

Von Hans-Gerd T. aus Leverkusen hat SfA diese Tage folgende Mail erhalten, wo sich der Verfasser auf den Beitrag Goyas Humanisierung der Stierkämpfe vom 17. Oktober 2018 bezieht:
"Mit Interesse habe ich den Beitrag von der Humanisierung von Stierkämpfen durch Goya gelesen. Diesem kann ich durch und durch nur zustimmen. Vor allem in den Bewegungsabläufen findet sich viel Parallelität zum offensichtlich normalen Leben wieder. Nicht umsonst vergleichen, auch viele Gegner von Stierkämpfen, die toreros nicht selten mit Balletttänzern oder Ballerinen. Mit Sicherheit eine Kunst für sich aber ohne Stiere. Oder in den Strassen sehen wir Damen eines jeden Alters mit den typischen Schuhen eines Stierkämpfers, welche auch den Namen eines sehr berühmten Toreros tragen: Manoletinas. 

Vor ein paar Tagen entdeckte ich einem dicken Band eines Freundes von mir zahlreiche Radierungen von Goya und eine Ikonographie von Jean-Baptiste Boudard aus dem Jahr 1759. Auch diese erinnert an Stierkampfs, so wie ein Torero eine muleta halten und führen könnte. 

Also haben wohl im 18. Jahrhundert auch andere Künstler Bewegungen aus dem Stierkampf in ihren Werken refklektieren lassen. Oder haben es sich die Toreros von der Umwelt abgeschaut und diese in der Plaza de Toros vor den Stieren spielerisch wieder dargestellt?"

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ANMERKUNG von SfA:


Der Bildhauer Jean Baptiste Boudard (1710 - 1778) soll, laut dem spanischen Philosophen und Kunsthistoriker Valeriano Bozal Fernández, in der Tat mit seiner Ikonographie "Effort avec trompete" dem spanischen Maler als Grundschema für die Disparates (Torheiten) von Francisco José de Goya gedient haben.