Samstag, 30. November 2013

José Tomás trainiert wieder




von Philip de Málaga


Der maestro aus Spanien wurde in Mexiko im campo gesehen.
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(Foto: mundotoro)
Wie jüngste Fotos verraten, bereitet sich der maestro José Tomás im mexikanischen campo auf eine mögliche reaparición vor. Schon seit einigen Wochen begab sich der torero aus Galapagar nach Mexiko um sich intensiv auf sein Comeback vorzubereiten. Er nahm an zahlreichen toreo de salónes und tentaderos teil. Laut dem Portal mundotoro befinde sich der diestro in sehr guten physischen Konditionen. Die wenigen, die das Glück hatten dabei zu sein bestätigten seinen guten Zustand und gehen davon aus, das der maestro sehr bald wieder im ruedo stehen wird.

Wenn ein Klempner in Zeiten der Krise weniger verdient warum nicht dann auch ein Torero?




von Philip de Málaga


Die empresarios aus Sevilla haben klar Stellung bezogen
Um die tauromaquia zu zerstören bedarf es nicht einmal der antitaurinos
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(Fotos: mundotoro)
Jeder weiss es. Zu den toros zu gehen, besonders wenn die figuras antreten ist nicht gerade ein günstiges Vergnügen. Aber auf der anderen Seite müssen die Kosten eben abgedeckt werden. Die empresarios der Real Maestranza von Sevilla, Don Ramón Valencia und Eduardo Canorea äusserten sich diese Woche bezüglich der Kosten. "Wenn die fiesta nicht behutsam mit sich umgeht, wird sie sterben. Manzanares, Morante, El Juli, Perera was bilden sie sich überhaupt ein? Sie befinden sich schon im Limbus und wenn diese Herrschaften es nicht schaffen mit beiden Beinen wieder auf der Erde zu stehen wird alles mal ein Ende haben. Um die tauromaquia zu beenden benötigen wir nicht einmal die antitaurinos, es sind die taurinos selbst, die wie Skorpione agieren und sich gegenseitig mit Sticheleien versuchen fertig zu machen." Klare Worte von einflussreichen empresarios, die damit vor allem die Unnachgiebigkeit und die Passivität aller Beteiligten kritisieren. Mit dieser Haltung können man der wirtschaftlichen Krise in diesem Sektor nicht entgegentreten. Die finanzielle Situation sei ziemlich ausgedörrt und keiner unternehme etwas um eine Strategie für die Zukunft zu entwickeln. "Es ist von ungeheurer Bedeutung die Preise der entradas zu senken. Dies sei aber derzeit nicht möglich, solange die Kosten für die fiesta nicht gesenkt werden können. Die toreros verweigern eine jegliche Zusammenarbeit, die ganaderos liegen am Limit ihrer Kalkulationen, die subalternos denken nicht mal an ein Zugeständnis und auch die propietarios der plaza de toros verfügen nicht über genug finanziellen Spielraum." Jeder sollte einen kleinen Schritt entgegen kommen. Das würde letztendlich viel bringen. Aber wie gesagt, alle zusammen.

Für die nächste temporada hätte man sich schon geeinigt, dieselben Zahlungen an die toreros zu leisten wie in diesem Jahr. Gerne würde man auch den matador de toros José Tomás engagieren, aber wenn er wieder mit so astronomischen Forderungen käme solle er doch nach Senegal gehen.

Abschliessend stellten die empresarios klar dar, die Kosten müssen unbedingt gesenkt und die Qualität der festejos muss besser werden. "Wenn nun ein Klempner in Zeiten der Krise weniger verdient warum nicht dann auch ein torero?"

Übermenschliche, geometrische Schönheit




von Michel Leiris



"Mit seinen genau kalkulierten Schritten, seinen technischen Kenntnissen 
und seiner spezifischen Erfahrung 
stellt der torero 
in der tauromaquia nennt man es den pase
letztendlich die übermenschliche, 
geometrische Schönheit dar, 
den Archetypus, 
die platonische Idee."

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Quellennachweis:
Miroir de la tauromachie précédé de Tauromachies, Michel Leiris
Éditions fata morgana, Montpellier, 1980

Freitag, 29. November 2013

43 Prozent mehr Radiohörer




von Philip de Málaga


Fast eine halbe Million Hörer bei Los Toros
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Wie der grösste und älteste Radiosender Spaniens, Cadena Ser, bekannt gab, ist nach einer offiziellen Medienstudie (EGM - Estudio General de los Medios) die Zahl der Zuhörer beim Programm los toros um 43 Prozent gestiegen. Von Jahresbeginn an hat sich die Zahl von 307.000 auf 437.000 Zuhörer erhöht und ist somit zum führenden Programm in Sachen toros geworden. Los toros wird von Manolo Molés Usó moderiert, der auch beim Fernsehsender Canal+ die corridas kommentiert. Unter anderem zusammen mit dem mittlerweile verstorbenen maestro Antonio Chenel "Antoñete"Manolo Molés wurde im Jahr 2006 für seine taurinische Arbeit mit der Goldenen Medaille der schönen Künste ausgezeichnet. Im selben Jahr erhielt der matador de toros Enrique Ponce ebenfalls dieselbe Auszeichnung. Also zwei taurinos in einem Jahr gleichzeitig. Und da sage man doch, die mundo de los toros hätte nichts mit Kultur zu tun.

Der starke Anstieg lässt sich mit Sicherheit auch damit erklären, dass die Übertragungen in den öffentlichen Fernsehsendern in diesem Jahr doch eher bescheiden geworden sind. Wohl auch deswegen weil die Übertragung von zahlreichen corridas von dem Bezahlsender Canal + toros übernommen worden sind. Aber es stellt auf jeden Fall dar, dass es nach wie vor ein gewisses Interesse für die mundo de los toros gibt. Man interessiert sich für die toros. Das ist einfach nur eine Tatsache.

Was macht eigentlich José Tomás?

Wo bleibt der matador, den alle aficionados sehnsüchtig erwarten?
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von Colin Ernst
& Philip de Málaga
(Fotos: Anya Bartels)



Man könnte sagen „Alle Jahre wieder…“ stellen sich die aficionados in aller Welt die Frage, wann José Tomás wieder auftritt. Im letzten Jahr schmerzlich vermisst, hiess es, er würde wieder an den Ort seiner schweren cornadas zurückkehren, nach Aguascalientes in Mexiko. Angeblich für eine Gage von mehr als einer halben Million Euro. Aber daraus wurde nichts. Man sah den maestro auf Galaveranstaltungen und Preisverleihungen, aber ansonsten wenig in der Öffentlichkeit. Im März dieses Jahres verletzte er sich beim Training im campo bravo, was seine eventuellen Pläne für die Saison 2013 endgültig zu Nichte machten. In der Malagueta von Málaga hat man zu hundert Prozent mit ihm gerechnet. Eventuell sogar für zwei tardes. Ist er doch schliesslich dick mit dem empresario Cutiño befreundet. Von seinem apoderado Boix trennte er sich. Auch nun, zu Eingang der südamerikanischen temporada, wurden wieder Gerüchte gestreut, das er auftritt. Bogota wurde genannt. Überhaupt hofft jeder empresario, das der maestro wieder auftritt, sie könnten die Eintrittskarten kaum so schnell drucken, wie sie vergriffen wären. Eine wahre Walfahrt würde ein cartel mit diesem diestro auslösen. Ob als unico espada oder mit anderen matadores es wäre auf jeden Fall ein cartel de lujo. Wahrscheinlich werden sie sich noch ein wenig gedulden müssen. Schon 2002 machte der maestro José Tomás eine längere Pause, fünf Jahre dauerte es, bis die aficionados ihren „JT“ wieder zu sehen bekamen. Hoffentlich müssen seine Fans nicht wieder so lange warten.


Aber eventuell ist der maestro besorgt, nicht an seinen Erfolg in Nîmes im September letzten Jahres anknüpfen zu können. Denn eine solche Leistung erwartet die afición erneut. Nicht umsonst stürzen sich aficionados in Unkosten um weit zu reisen, teure entradas zu ergattern nur um José Tomás zu sehen. Egal wo auf der Welt. 


Aber seien wir doch realistisch. Seine Verletzung scheint ernst zu sein. Immer wieder sieht man den maestro mit Krücken. Am Fussgelenk schmerzt es, ein jeder weiss, wie unangenehm dieses sein kann. Und ein torero der nicht sicher auf seinen Beinen stehen kann begibt sich in höchste Gefahr. Vor allem jene die nahe am toro agieren, so wie wenn ein José Tomás zu seinen muletazos nur wenige Millimeter vom animal entfernt ansetzt. Wenn dann sein Fussknöchel versagt ist die nächste todbringende cornada ziemlich nahe. Sehr nahe.

Donnerstag, 28. November 2013

Iván Fandiño: 10 Fragen 10




mit Iván Fandiño
(Fotos: mundotoro)

Der maestro Iván Fandiño Barros, 1980 in Orduña in Vizcaya im spanischen Baskenland geboren, gehört wohl in dieser temporada zu den grossen Überraschungen und ohne Frage derzeit mit zu den führenden figuras. Kaum ein festejo taurino wo es ihm nicht gelungen ist zu triumphieren. 53 festejos, 116 reses und 77 orejas ... ein klare Ansage. Zwar hat er als matador de toros noch nicht den entscheidenden Durchbruch geschafft, aber nach dieser durchaus überzeugenden temporada sind sich alle einer Meinung, es sei nur noch eine Frage der Zeit, bis der maestro eine faena hinzaubert, die kein aficionado oder taurino wieder vergessen wird. Glücklich sicherlich jene, die diesen Moment miterleben dürfen. Iván Fandiño stellt sich den 10 Fragen 10 von mundotoro:


1. Wie würdest Du am besten die derzeitige Krise geradebiegen?

Mit Phantasie, Arbeit und Ehrlichkeit.

2. Dein Lieblingsrezept?

Bacalao al pil pil.


3. Dein Traum-cartel?

Belmonte, José Tomás und Iván Fandiño.

4. Bist Du ein Freak von etwas?

Von Eiscreme.


5. Was stört Dich am meisten?

Wenn man zu spät kommt ... fragen Sie meinen apoderado ... haha.

6. Welche Zeichentrickfilme gefallen Dir am besten?

Die Simpsons.


7. Ein Bekenntnis?

Ich ziehe mir den traje de luces an und schaue Westernfilme.

8. Was scheint Dir lächerlich?

Heuchelei, etwas zu denken und das Gegenteil zu sagen, das gefällt mir gar nicht.


9. Wie rufen sie Dich?

Das werde ich nicht erzählen, da wirst Du über mich lachen, aber in der Schule hatte ich einen Spitznamen.

10. Was hat Dir selbst in dieser temporada gefehlt?

Die puerta grande in Madrid.

Mittwoch, 27. November 2013

Stiere in der Welt des Films

Auch für die Welt des Cinemas ist die mundo de los toros durchaus interessant
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von Colin Ernst (1. Teil)
& Philip de Málaga (2. Teil)


Meinen ersten Film mit Stieren sah ich mit circa acht Jahren, im Weihnachtsprogramm in Deutschland. Ja, Sie haben richtig gelesen, in Deutschland. Ich kann mich nicht an den Titel erinnern, aber einiges ist mir im Gedächtnis geblieben. Ein kleiner Junge zieht einen Stier auf und macht sich am Ende auf, in die Hauptstadt Mexico, um den toroGitano“ vor dem torero zu retten. Wenn ich mich recht erinnere, erweist sich „Gitano“ als so tapfer, das er ein indultado erreicht (Da sind viele Tränen geflossen…). Viel später sah ich eine Dokumentation über El Cordobés, Manuel Benitez

Was sind die bekanntesten oder bedeutendsten Filme rund um toros und toreros? Dies wurden anlässlich der Aktionswoche des Films in der plaza de los toros von Madrid, in Las Ventas einige Menschen gefragt, die alle eng mit dem mundo de los toros verbunden sind. Aficionados, banderilleros, ganaderos und toreros. Viele nannten „Currito de la Cruz“ als Film, der ihnen am meisten bedeutete. Dieser Film hat schon den jungen Manuel Benitez animiert, torero zu werden. Es gibt mehrere Versionen, die von 1948, mit der faena von Pepín Martin Vazquez ist wohl die beste, da dessen toreo im Film, beinahe perfekt zu nennen ist. 

Auch „Juncal“ und „Tarde de Toros“ wurden als besonders sehenswert genannt. Mich und auch viele der Befragten hat der im Februar erschienene, mit zahlreichen Goyas ausgezeichnete Film „Blancanieves“, beeindruckt. Eine Zeitreise in die frühen zwanziger Jahre. Ein stummer, schwarz-weiß Streifen, der keine Worte braucht. So perfekt sind die verschiedenen Szenen eingefangen, die Persönlichkeiten dermaßen original. Der apoderado, der empresario, bis hin zum verzückten Zuschauer, erzählt er das Märchen von Schneewittchen, welches bei den sieben Zwergentoreros landet und dann torera wird…einfach wunderschön.


Ein schlichter Hammer dürfte die 3 D Produktion encierro sein, der als Dokumentarfilm über den Stierlauf in Pamplona berichtet, mit tollem Bildmaterial und berufenen Kommentatoren. Gewiss kein Film für Liebhaber der schönen Künste. 

Am 29. November strahlt TV2, der spanische Sender, um 22:15h eine Neuauflage zu Ehren des Phänomens El Cordobés aus. Der Titel „No llevaste luto por mi“. Begründet ist der Titel auf den bekannten Ausspruch des matador de toros zu seiner Schwester : “Ich kaufe Dir ein Haus oder Du wirst Trauer tragen“, der schon Leitmotiv im Buch über Manuel Benitez "El Cordobés" von Larry Collins und Dominique Lapierre war. Der Film, mit Zeichentrickelementen, authentischem Material, Zeitzeugen und dem Protagonisten selbst, ist eine Homage an den Mann, der wie kein anderer dazu beigetragen hat Spanien und die Kultur des Stierkampfes in aller Welt bekannt zu machen. Im nächsten Jahr feiert der maestro seine fünfzigstes Jubiläum, seine „boda de oro“ (seine goldenen Hochzeit), dem Jahr seiner confirmación in Las Ventas.

Über kaum ein Comeback würde sich die afición mehr freuen 
wie über die des maestros Joselito aus Madrid
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von Philip de Málaga


Erstaunlich dass bei soviel Dramaturgie der Stierkampf beim Film nie so den Durchbruch schaffte. Das liegt wohl auch daran, dass mit dem Medium Film eine sehr breite Masse angesprochen wird, und mit der Welt der Stiere eben wohl nicht der angestrebte Gewinn zu finden sei. Hollywood & Co. trauten sich an dieses Thema nicht ran. Doch ein kleiner mexikanischer Junge namens Leonardo schaffte es 1956 in dem Film „Roter Staub“ tausende von jungen Zuschauern zum Weinen zu bringen, als sein Stier Gitanillo begnadigt worden ist. Und in Spanien? Ein paar Billigproduktionen, oft mit Coplaeinlagen vermischt, für den eigenen Markt – das war es eigentlich auch schon. 




Adrian Brody als Manolete
Nur der spanische Regisseur Pedro Almodóvar (geb. 1951) wagte den Sprung mit der Thematik des Stierkampfs auf die internationale Bühne. Und mit Erfolg: „Matador“ aus dem Jahre 1986 mit Antonio Banderas. 2002 gab es sogar einen Oskar für den vielgerühmten Film „Sprich mit ihr“, wo eine Stierkämpferin im Zentrum des Geschehens steht. Dann war wieder Stille. Und erst jetzt wird die internationale Filmgemeinde gleich mit zwei Stierkampfproduktionen überfallen: Im November 2008 wurde in den Vereinigten Staaten der Dokumentarspielfilm „The matador“ mit einem „echten“ Matador de toros, dem populären David Fandila „El Fandi“ aufgeführt. 

Schon im letzten Jahr wurde in verschiedenen Ländern der Spielfilm Manolete aufgeführt. Oscarpreisträger Adrian Brody verkörpert hier den legendären matador de toros Manuel Laureano Rodríguez Sánchez, bekannt unter dem Künstlernamen Manolete, welcher 1947 auf tragische Weise von dem Miura-Stier Islero in Linares getötet worden ist. An seiner Seite stellt die spanische Schauspielerin Penélope Cruz seine große Liebe, die Schauspielerin Lupe Sino dar.



Mittlerweile ist der Film in verschiedenen Ländern aufgeführt worden. Die Filmkritik zu dem Streifen Manolete finden Sie in der SfA-Reportage Manolete - Blut und Leidenschaft



Bester Kurzfilm des Jahres?

Ganz aktuell: In Belgien ist die zwölf Minuten lange Dokumentation Aparición als bester  Kurzfilm des Jahres für den Goya nominiert worden. Hier wird die reaparición des matadores de toros José Tomás in Valencia nach seiner beinahe tödlichen Verletzung in Aguacalientes dargestellt. Das Besondere an dem Streifen ist, dass sich die Kamera vor allem auf das Publikum in den tendidos konzentriert und deren Reaktionen einfängt. Man kann erkennen wie sie mit dem torero mitleiden, sich erschrecken, sich erfreuen und wie der duende die tendidos erreicht. Es ist übrigens nicht das erste Mal, das Aparición nominiert worden ist. Schon bei den bei anderen Filmfestspielen wie in Frankreich, Italien, Deutschland und in der Tschechischen Republik befand sich diese Dokumentation unter den Anwärtern. Und eine Prämie hat er schon bekommen: Als bester Film des Festivals de Lago.

Hier ein Ausschnitt aus Aparición:



Dienstag, 26. November 2013

Frankreich: Antitaurinos werden immer aggressiver (Nachtrag)




von Ursula Herzog


 Und trotzdem konnten die antitaurinos das festival taurino nicht verhindern
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Nach der Intervention der Gendarmerie konnte die fiesta campera mit einigen Minuten Verspätung beginnen. Ein Dutzend antitaurinos hatte auf den Sitzreihen Platz genommen. Sie wurden von den Ordnungskräften entfernt.
Frankreich und die toros, das gehört zusammen. (Foto: Romain Tastet)
Juan Leal (Foto: mundotoro)
Während der ganzen Veranstaltung hörten die Schreie und Beleidigungen von außerhalb der plaza de toros nicht auf. Bürgermeister aus zahlreichen Gemeinden, die auf der Präsidententribüne Platz genommen hatten, trugen Schärpen mit den Nationalfarben Frankreichs. Alle toreros widmeten ihnen ihre Stiere. Der matador de toros Juan Leal sagte in seiner dedicación: „ Solange es Menschen wie Sie an der Spitze unserer Gemeinden geben wird, so lange wird die fiesta de los toros geschützt sein.“

Die aficionados erlebten eine interessante „matinée de toros".

Bald wieder Stiere in Ondara



von Philip de Málaga
(Fotos: Ajuntament D`Ondara)


Mit einer Subvention der Europäischen Union restauriert die Gemeinde Ondara in der Region Valencia ihre wahrlich historische plaza de toros
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Sie wird als ein levantinisches Schmuckstück, als eine joya levantina bezeichnet. Die plaza de toros der 7.000 Seelen-Gemeinde Ondara in der Provinz von Alicante. Voraussichtlich ist sie ursprünglich etwa um das 17. bzw. 18. Jahrhundert entstanden. Darauf weisst vor allem jene optische Tatsache hin, dass diese einzigartige plaza im Mudéjar-Stil (1) gehalten ist. Mehrmals hat diese plaza de toros gelitten, wurde aber stets immer wieder renoviert. Die heutige Form erhielt sie vor allem durch die Restaurierung im Jahr 1901. Eine weitere Renovation dieser plaza erfolgte 56 Jahre später, also im Jahr 1957.


Nun sind weitere 56 Jahre vergangen und die Stadtväter fanden es an der Zeit dieses historische Patrimonial wieder einmal auf Vordermann zu bringen. Mit dieser Sanierung würde man nicht nur ein historisches patrimonio erhalten, denn die Achtung der alten Mudéjar-Strukturen sei eine Grundvorraussetzung, sondern man würde auch Arbeitsplätze schaffen: Zehn Arbeiter, acht Maler, sieben Personen für die Promotion von diesem Projekt, zwei Techniker, ein Direktor, ein Verwaltungsfachangestellter sowie ein Architekt. Insgesamt dreissig Personen. Die Restaurierung wird mit etwa einem Jahr kalkuliert. 

Um das alles auch finanzieren zu können reichte das Rathaus bei der Landesregierung von Valencia Anfang Juli diesen Jahres einen Antrag ein, die Restaurierung dieser plaza zu finanzieren. Finanziert werden soll die Summe von 564.000 Euro. Die Stadt selbst beteiligt sich mit 59.000 Euro. Die Generalitat von Valencia reichte diesen Antrag an die Europäische Union weiter und wie es den Anschein hat, wurde dieser Antrag von der EU genehmigt. Wie man den aktuellen Medien entnehmen kann, scheint das Rathaus schon über die entsprechende Subvention zu verfügen und so wurde angekündigt, dass man mit der Sanierung noch in diesem Jahr beginnen möchte.


Die joya levantina ist die einzige plaza de toros zwischen den Metropolen Valencia (100 km) und Alicante (85 km). Sie verfügt über eine capacidad von 4.500 espectadores. Ondara liegt gerade mal acht Kilometer von dem touristischen Dénia entfernt und so ist es geplant, dass es ab 2015 dort wieder regelmässig festejos taurinos geben soll. Ein weiteres Ziel ist es, nach Beendigung dieser Sanierungsarbeiten das levantinische Schmuckstück zum lokalen patrimonio cultural deklarieren zu lassen.

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Anmerkung:
(1) Bei Mudéjares handelt es sich um Muslime die während der Reconquista, also der Wiedereroberungen durch die katholischen Christen, diesen neuen Herrschaften zwar untergeben waren, aber ihre Religion weiterhin ausführen konnten. Daher finden sich heute noch zahlreiche Bauwerke, wo sich deren Baustile widerspiegeln.

Montag, 25. November 2013

Kurioses von den französischen Nachbarn




von Ursula Herzog


Nîmes: Geldstrafen wegen Verleumdung in der anticorrida-Szene
Wenn sich die antitaurinos untereinander bekriegen
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Drei militante Vertreter von CRAC wurden am Freitag im Strafgericht von Nîmes wegen Verleumdung und ein weiterer wegen öffentlicher Beleidigung verurteilt.


Das Opfer: Claire Starozinski von L'Alliance anticorrida.

Die militanten antitaurinos hatten auf ihrer Facebookseite die Präsidentin der L'Alliance anticorrida Claire Starozinski überzogen kritisiert, indem sie ihr vorgeworfen hatten, die Aktionen der anderen für sich zu beanspruchen. Sie habe die Arbeit anderer gestohlen.


Der Schaden wurde vom Gericht mit 1,- Euro angesetzt. Jean-Luc Bernard, Ghislaine Lecocq, Blanche Mencacci und Sabine Messager von der Organisation CRAC wurden zu Geldstrafen von 100,- Euro verurteilt. Sie müssen außerdem für den erlittenen Schaden über 1,- Euro an Claire Starozinski von L'Alliance anticorrida aufkommen. 

Sonntag, 24. November 2013

Frankreich: Antitaurinos werden immer aggressiver




von Philip de Málaga


Antitaurinos versuchten toreros daran zu hindern zum festejo zu gelangen
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Juan Bautista (Foto: mundotoro)
Die Situation in Frankreich scheint sich anzuspannen. Weil der antitaurinismo auf fast allen Ebenen verloren hat greifen sie immer mehr zu gewalttätigeren Methoden. Der matador de toros Juan Bautista wurde mit seiner cuadrilla bei einem Frühstück, von militanten antitaurinos gezwungen nicht den Weg zu einer fiesta campera anzutreten. Die Aggressivität jener antitaurinos war laut Zeugenberichten erschreckend. Schliesslich musste die Gendarmerie eingreifen, um den toreros zu ermöglichen sich zu dem festejo taurino zu begeben.

Da macht man sich schon mal Gedanken, wie weit werden die antitauristas in Zukunft aggressiv, illegal wie kriminell vorpreschen um ihren eigenen Interessen zu vertreten? Die Frage scheint nicht ganz ungerechtfertigt. Wenn man auf einem demokratischen Weg nichts erreichen kann, sind dann solche Vorgehensweisen gerechtfertigt? Möchten diverse antitaurinos die Demokratie in eine Anarchie verwandeln? Dabei spielen sie sich selbst als die Herren der Tiere auf. Sagen was andere Mitmenschen zu tun haben.

Eins dürfte wohl klar sein. Denn dem puren antitaurinismo geht es wohl kaum um die toros. Sie sind mit Sicherheit auch nicht daran interessiert die Rasse des toro bravos am Leben zu erhalten. Für das Überleben dieser einzigartigen Rasse der Stiere haben sie bis heute noch keinen einzigen Cent investiert. Nicht mal Pläne gibt es dazu. Das einzige Ziel was sie haben ist es, die mundo de los toros aus der Welt zu radieren und damit auch die Existens des toros de lidia.

Gute Nachrichten aus Frankreich



von Ursula Herzog
& Philip de Málaga


Erfreuliche Zahlen der novilladas sin picadores beim französischem Nachbarn
Man sollte die mundo de los toros ruhig etwas langzeitiger betrachten
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Wie die französische Wochenzeitschrift Semana Grande in ihrer aktuellen Ausgabe berichtet, hat die Zahl der novilladas sin picadores in den letzten zwanzig Jahren um 260 Prozent zugenommen. Eine wohl beeindruckende Statistik. Fanden im Jahr 1993 in den französischen plaza de toros gerade mal 12 festejos sin picadores statt, so waren es in diesem Jahr 2013, in 36 plazas, darunter auch in der bekannten Arénes de Nîmes stolze 43 novilladas sin picadores

Jeder torero träumt davon in der Arènes de Nîmes zu triumphieren

Über eine andere Sichtweise

Vielleicht sollte man mal wirklich beginnen die Statistiken etwas langzeitiger zu betrachten bzw. zu bewerten und nicht nur die letzten fünf Jahre. Zum Beispiel, zu Zeiten Ernest Hemingways, so in den 30ger sprich 40ger Jahren, wo seine Besteller "Fiesta" und "Tod am Nachmittag" erschienen sind, da denkt ein jeder an Pamplona und schliesst daraus, das war die grosse Zeit der toros. War sie es zumindest statistisch gesehen wirklich? Ein Trugschluss. Denn in den 30ger Jahren zählte man in Spanien gerade um die 200 corridas de toros und derzeit finden an die 1.000 corridas de toros statt. Man kann sagen immerhin 400 Prozent mehr. Auch zu Zeiten der grossen wie bekannten matadores de toros wie Manolete, Antonio Ordoñez, Luis Miguel Dominguín oder eines Antonio Bienvenida, und hier reden wir von dem zweiten Drittel des letzten Jahrhunderts, die Zahl der corridas von damals war ebenfalls weit davon entfernt, wo wir uns heute befinden. 

Samstag, 23. November 2013

Enrique Ponce: 10 Fragen 10




mit Enrique Ponce
(Fotos: mundotoro)


Der matador de toros aus der Region von Valencia gilt für die meisten aficionados als der maestro der maestros. Kaum ein matador versteht es dermassen das Meiste aus besonders schwierigen toros rauszuholen. Während andere toreros schon längst kapituliert hätten, fängt Enrique Ponce überhaupt erst an, nicht nur den toro zu dominieren, sondern ihn auch zum Mittelpunkt der faena zu machen. Die Zahlen sprechen eine klare Sprache. Kaum ein matador gelangen so zahlreiche indultos wie Ponce. Mit der Zahl 41 führt er beeindruckend das escalafón der indultos an. In diesem Jahr bestritt er in Spanien 39 festejos mit 83 reses wobei er 50 orejas und einen rabo als Auszeichnung erhielt. Im August sein einziger indulto in diesem Jahr. In der plaza de toros von Tomelloso (Kastilien-La Mancha) mit einem toro der ganadería San Mateo.  Derzeit triumphiert er in Amerika. Nun stellte sich Enrique Ponce den 10 Fragen 10 des Portals mundotoro:


1. Wie würdest Du am besten die derzeitige Krise geradebiegen?

Durch die Schaffung von Arbeitsplätzen und durch die Zustimmung aller politischen Parteien.

2. Dein Lieblingsrezept?

Die Paella meines Vaters.


3. Dein Traum-cartel?

Mein Onkel Rafaelillo, mein Grossvater Victoriano Valencia und ich.

4. Bist Du ein Freak von etwas?

Nein von nichts.


5. Was stört Dich am meisten?

Undankbarkeit, Falschheit und Ungerechtigkeit.

6. Welche Zeichentrickfilme gefallen Dir am besten?

Der rosarote Panther



7. Ein Bekenntnis?

Ich bin verliebt in meine Frau und meine Töchter.

8. Was scheint Dir lächerlich?

Etwas vorzutäuschen.


9. Wie rufen sie Dich?

Enrique.

10. Was hat Dir selbst in dieser temporada gefehlt?

Ich hätte zu Beginn die toros gleich mit der ersten estocada töten sollen, so habe ich zahlreiche zweite orejas verloren.