Donnerstag, 24. September 2015

Der Stierkampf ist Kein Sport - Er ist eine Tragödie

Hemingways erstes Werk über die Stiere ist nicht "Fiesta"
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von Philip de Málaga

Wer versucht Amerika mit der mundo de los toros zu verbinden denkt spontan an den Schriftsteller Ernest Hemingway. Mit seinen beiden Klassikern Fiesta und Tod am Nachmittag brachte er die toros in die weltweiten Wohnzimmer. Wie sagte der schweizer Schriftsteller Pierre Imhasly? "Dem illustren Americano gebührt der Verdienst, den Stierkampf Nichtspaniern beigebracht zu haben." So weit so gut.

Die meisten belesenen aficionados gehen oder gingen davon aus, dass der Roman Fiesta, seine erste Begegnung mit den toros schildert. Eine Erkenntnis, welche nicht der Wahrheit entspricht. Denn sein Roman Fiesta (The Sun Also Rises) erschien 1926. Aber seine Leser hat er schon viel früher mit der mundo taurino konfrontiert.  Seine erste Depesche schrieb er am 20. Oktober 1923 im The Toronto Star Weekly. mit dem Titel: Stierkampf ist Kein Sport - Es ist eine Tragödie.


Nur sieben Tage später am 27. Oktober 1923 erschien seine nächste Depesche: Pamplona im Juli.

Hemingway 1923
Seine erste 35 Seiten lange Kurzgeschichte zu den toros erschien 1925 in seinem Buch "Stories" unter dem Titel Der Unbesiegbare und handelt von dem arbeitslosen torero Manuel García der schliesslich wieder eine Chance bekommt im ruedo anzutreten. Seine erst zweite corrida in einem Jahr.

Wie wir also erkennen setzte sich der amerikanische Schriftsteller auf dem Papier schon mindestens drei Jahre mit der mundo taurino seit 1923 auseinander. Als er sein Werk Fiesta begann, war er längst kein Nobody oder Anfänger mehr auf diesem Sektor.

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Quellennachweis:

Die Hemingway-Papiere wurden vom Toronto Star im Mai 2012 digitalisiert