Montag, 24. Juni 2013

Zwei indultos in einer Woche

Wenn die Stiere ihre Freiheit erobern
Zwei Begnadigungen in einer Woche
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von Colin Ernst 

                                                                                                                                                                                             Der Samstag des 15. Junis gehörte eindeutig dem matador de toros Juan Bautista. In Istres -unico espada, als einziger matador gegen sechs Stiere verschiedener ganaderías an. Namhafte Zuchtstätten, die für ihre hohe Qualität und Gefährlichkeit bekannt sind, präsentierten sich insgesamt von ihrer besten Seite. Ich habe maestro Bautista schon öfter gesehen und er überrascht mich immer wieder, mit seiner Kenntnis um die verschiedenen comportamientos und características, der verschiedensten Zuchtlienen. Ein encierro erfordert äußerste Konzentration und Nervenstärke und der geneigte Leser weiß vielleicht, das sich in einer solchen corrida, der torero die Reihenfolge der Stiere aussuchen kann. Doch wie macht man dies am Besten? Den vermeindlich besten Stier zu Anfang, in der Mitte oder zum Schluss - eine heikle Frage, welche mir verschiedene Stierkampfexperten mit "der vierte oder fünfte Stier ist meistens der Vielversprechenste", beantwortet haben. Juan Bautista hatte nicht die schlechteste Wahl getroffen... 

Juan Bautista
  • Als erster Stier, präsentierte sich ein toro aus der ganadería "Puerto de San Lorenzo" und es gab ein "ovaciones", also Beifall, für die Akteure. 
  • Als zweiter Stier kam "Platimino" aus der Zucht Victorino Martins, ins ruedo, was dem torero dos orejas und dem Stier eine vuelta al ruedo, einbrachte, eine Auszeichnung für einen besonders guten toro bravo, der dreimal im tercio de varas geprüft wurde! 
  • Bautistas drittes Exemplar aus der Zucht Lc y Marc Jalabert, ging zurück an den Züchter, nachdem sich der Stier verletzt hatte - eine faire Entscheidung. Als Ersatz stellte sich ein Palla-Stier dem Kampf, welcher mit einer Trophäe belohnt wurde. 
  • Nun richtete sich das Interesse auf den vierten Stier, ein Miura, ein wunderschöner durchtrainierter Stier, der leider viel seiner Energie im tercio de varas ließ. fünfmal stürmte er auf den picador los! Resultat war auch hier eine Trophäe. 
  • Als fünfter toro hatte Bautista den toro aus der Zucht "La Quinta" bestimmt, was meine Information bestätigt, das Beste kurz vor Schluss... GOLOSINO, wurde begnadigt, indultado, darf auf die heimischen Weiden zurück - das größte Glück für Züchter und torero - und zweifellos auch für diesen tapferen toro bravo, der hoffendlich Gelegenheit hat, viele tapfere Nachkommen zu zeugen. 
  • Der "último de la tarde", der letzte Stier, war ein Exemplar der ganadería Torrestrella, welches leider wenig Klasse und Stärke mitbrachte und so nur ein "silencio" erntete. Juan Bautista hat wieder einmal mehr bewiesen, das er zu den figuras gehört und darüber hinaus mit allen verschiedenen Stierzuchtlinien - encastes, arbeiten und triumphieren kann.
Enhorabuena, Herzlichen Glückwunsch maestro, auch an die ganadería La Quinta und Victorino Martin.

Auf dem Weg in die Freiheit
Freitag, 21. Juni in Alicante, die novillada mit dem cartel Román, Borga Álvarez, und Lama de Gongora, bescherte der ganadería Fuente Ymbro einen indulto. Nachdem der Valenciano Román schon mit dem ersten toro das Publikum auf seine Seite brachte (oreja mit einer petición nach einer zweiten Trophäe), konnte er seine gute faena auch mit dem zweiten Stier fortsetzen (oreja) - puerta grande für diesen überzeugenden Auftritt. Borja Álvarez, der mit seinem ersten Stier nicht glänzen konnte, machte mit seinem zweiten toro alles wett. SACACUARTOS, ein castaño oscuro, 442 Kilo aus der Zucht Fuente Ymbro, zeigte bravura und Härte, so das Publikum, torero und Präsident befriedigt den indulto gewähren konnten. Übrigens der dritte indulto für den ganadero, dieses Jahr. Álvarez bekam die 2 orejas simbolisch überreicht, da der Stier unversehrt auf die heimischen Weiden zurückkehrt. Einige aficionados fanden die Endscheidung nicht richtig, - ein novillo, kann man, muß man aber nicht indultieren, so der Tenor. Der Sevillano Lama de Gongora dagegen war etwas glücklos bei dieser corrida. Erfolgsgewohnt, bewertete man seine Leistung als nicht ausreichend, silencio mit zwei avisos und silencio  dürften dem eigendlich guten Nachwuchstorero im Magen liegen. Enhorabuena - Fuente Ymbros SACACUARTOS, Borja Álvarez und Román - vielleicht die figuras der nächsten Generation...