Freitag, 13. Dezember 2013

Ein Stück Scheisse

Die Gegner von Stierkämpfen können sich nur noch mit verbalen Beleidigungen wehren
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von Philip de Málaga


Was soll man da noch sagen? Das Portal SfA hat von vornherein persönlich verbale Beleidigungen kritisiert und schliesslich untersagt. Egal in welche Richtung. Antitaurinische Portale wie SOS Galgos handhaben es ein wenig anders. Der Mensch spielt hier keine Rolle mehr. Menschliche, demokratische Rechte sind nichts wert. Wie kann eine Martina Szyszka solche Kommentare zulassen, wo Menschen als ein Stück Scheisse bezeichnet werden:

"Dieser Krieg nährt uns, weil er uns auch die Befriedigung schenkt, dass wir nicht ein Stück Scheisse wie ihr geworden sind, sondern moralische Handelnde Menschen"


Menschen als ein Stück Scheisse zu bezeichnen, ein niedrigeres Niveau kann man kaum noch erreichen. Es zeigt auf, dass die antitaurinos gesehen haben, dass sie eigentlich auf allen Ebenen nur noch verlieren. SfA hat schon im Vorfeld den Dialog gesucht, aber niemals versucht jemand von der mundo de los toros zu überzeugen, lediglich zu informieren. Ich bedaure sehr diesen aggressiven Einsatz von SOS Galgos. Tierschutz ist wichtig. Sehr wichtig sogar! Aber machen wir uns nichts vor, beim Thema der toros müssen wir uns wirklich nichts vorschreiben lassen, von Menschen die fern ab dieser mundo de los toros leben.

Das Tercio de Banderillas und sein Zweck (2. Teil)







von Domingo Delgado de la Cámara eingeleitet und übersetzt von Tristan Wood entnommen aus La DivisaClub Taurino of LondonNumber 168 - January/February 2006, S. 29-33: The Tercio de Banderillas and Its Purpose
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Übersetzung von Dr. Andreas Krumbein



Genug davon. Mir ist, als setzte ich banderillas, nachdem der Stier an mir vorbeigelaufen ist. Lassen Sie uns zurückkehren vor den Kopf des toros. Die Existenz des tercio de banderillas kann nicht durch die Teleologie erklärt werden; vielmehr existiert es aus historischen Gründen. Als die banderillas in die konventionelle lidia eingegliedert wurden, geschah dies, weil den Leuten die suerte gefiel und nicht weil sie benötigt wurde.
Die banderillas sind alles, was in der modernen lidia vom toreo, der im Baskenland praktiziert wurde, übergeblieben ist. Sie sind die letzten Überbleibsel des toreo der Pyrenäen.
Wie ich zuvor in Avatares Históricos del Toro de Lidia erklärt habe, war der erste Konflikt, der im professionellen Leben des toreo a pie auftauchte, der Kampf zwischen den toreros Nordspaniens und Andalusiens, ein Kampf, der vor demjenigen zwischen Rondeños und Sevillanos stattfand, zu dem Historiker und Gelehrte reichlich Stellung genommen haben. Im Gegensatz dazu ist der Streit zwischen den toreros Nordspaniens und Andalusiens nicht eingehend untersucht worden (viel Glück den Historikern, die es tun). Doch bildet er einen entscheidenden Teil der Entwicklung der fiesta.
Das war kein einfacher Zank zwischen zwei lokalen Splittergruppen. Es war eine Konfrontation zwischen zwei Konzepten des toreo, zwei völlig unterschiedliche tauromaquias. Der toreo der Andalusier basierte darauf den Stier mit Ködern zu täuschen, während der toreo der Norteños auf dem recorte aufgebaut war, darauf, den Stier mit dem menschlichen Körper zu locken. Das andalusische Konzept hat zweifellos den Sieg davongetragen. Aber, weil das Publikum dies verlangte, sollte die lidia der Andalusier für immer die spektakulärste suerte der Norteños in sich aufnehmen - die banderillas. Das war der Zweck der banderillas - das Publikum zufrieden zustellen.
Costillares
Jeder singt die Loblieder auf Costillares und das Lob ist verdient, denn er erfand die verónica (den wichtigsten pase der Arbeit mit der capa) und den volapié, die üblichste und effektivste Form des Tötens. Francisco Romero jedoch ist ungerecht behandelt worden; die Leute neigen dazu, einfach zu sagen, dass er der Großvater des großen Pedro Romero und Begründers einer Stierkampf-Dynastie gewesen sei. Es scheint, dass fast jeder vergessen hat, dass er es war, der das Instrument erfunden hat, von dem in späteren Jahren zunehmend Gebrauch gemacht wurde - der muleta -  und dass, damit bewaffnet, er damit anfing, Stiere von vorne zu töten, statt hinterhältig und unredlich aus einer anderen Richtung. Zusätzlich war er es, der mit der Struktur der lidia von heute aufwartete, eingeteilt in drei tercios und zum Schluss war er der erste, der versuchte die picadores dem matador zu unterstellen, obwohl die Person, die dies schließlich erreichte, Paquiro war.

Martincho
Aber zweifellos ist derjenige Pionier unter den toreros, mit denen die Geschichte am schlechtesten umgegangen ist, Bernardo Alcalde 'El Licenciado de Falces'. Fast niemand erwähnt ihn als den Vater der suerte de banderillas, obwohl vor ihm jeder der Stöcke nur einzeln gesetzt wurde, in einer Art rejoneo zu Fuss, einer Nachwirkung der ritterlichen corrida, die gerade dabei war zu Ende zu gehen. El Licenciado war der erste, der die banderillas paarweise setzte, in jeder Hand einen Stock haltend. Dennoch hat ihn Goya während der suerte de banderillas, die ihn berühmt gemacht hat, nicht abgebildet, sondern ihn stattdessen eingehüllt in einen Umhang gezeigt, womit er eine Parodie auf die chicuelina dargestellt hat. Ein anderer berühmter torero des Nordens war Juanito Apiñani, den Goya auf dem bekanntesten Bildnis seiner Tauromaquia portraitierte, wie er mit einem Stab hoch über einen Stier springt. Aber der berühmteste von allen war Martincho. Martín Barcaiztegui war des unbesonnensten Aktes fähig, der das Publikum in der Mitte des 18. Jahrhunderts in Aufregung versetzte. Goya hat uns zwei Beispiele seines Wagemutes gezeigt und ihn einmal auf einem Stuhl vor dem toril sitzend abgebildet, bereit den Stier zu töten, und ein anderes mal oben auf einem Tisch, mit gefesselten Füßen, wie er sich bereit macht einem Stier über den Kopf zu springen.

Diego Silveti: 10 Fragen 10




mit Diego Silveti
(Fotos: mundotoro)

Es sind nicht nur die Spanier die mit den toros umzugehen verstehen, auch in Mittel- und Südamerika werden toreros geboren. Einer der es versteht die tendidos zu füllen ist mit Sicherheit der im September 1985 in Irapuato geborene Diego Silveti. Seine alternativa hatte er im August 2011 im spanischen Gijón und sein padrino war kein geringerer als der grosse maestro José Tomás und sein testigo war der diestro Alejandro Talavante. Silveti hat sich nie gescheut in wichtigen plaza de toros anzutreten um seinen Mut und seine Eleganz unter Beweis zu stellen. In diesem Jahr erinnert sich die afición vor allem an das oreja in San Isidro unter strömendem Regen. Aber auch in Frankreich wie Arles und Nîmes konnte der maestro überzeugen. Seine Bilanz: 36 festejos, 45 orejas, 2 rabos und ein indultoSilveti stellt sich den 10 Fragen 10 von mundotoro:


1.Wie würdest Du am besten die derzeitige Krise geradebiegen?

Das ist kompliziert ... Man sollte mehr Druck auf die Jungen ausüben und auf bessere Zeiten hoffen.

2. Dein Lieblingsrezept?

Mir gelingen besonders gut die quesadillas.


3. Dein Traum-cartel?

Die ganze Silveti Dynastie zusammen.

4. Bist Du ein Freak von etwas?

Mir gefällt der Sport.


5. Was stört Dich am meisten?

Wenn Menschen nicht ehrlich sind.

6. Welche Zeichentrickfilme gefallen Dir am besten?

Ein jeder mit Superhelden.


7. Ein Bekenntnis?

Vor einem jeden toro lutsche ich ein Halls, damit mein Mund nicht austrocknet.

8. Was scheint Dir lächerlich?

Der Pessimismus in den Medien wie in der Gesellschaft.


9. Wie rufen sie Dich?


10. Was hat Dir selbst in dieser temporada gefehlt?

Mehr Möglichkeiten in grossen plaza de toros zu triumphieren.