von Philip de Málaga
Es hatte für die Tauromachie in Spanien 2015 recht gut begonnen,
doch politische Entscheidungen stoppten den Aufschwung, trotz Interesse
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Keine Frage, das Interesse war da. Die Besucherzahlen zu Beginn diesen Jahres waren wie im Vorjahr 2014 am steigen. Die
plaza de toros waren sehr gut besucht, zum einem
lleno reichte es auffallend häufig, viele junge Leute interessierten sich für die
mundo de los toros, doch ab Sommer verzeichneten die
corridas einen Rückgang. Insgesamt sank die Zahl der
corridas um 36 Veranstaltungen, also um 6,8 Prozent.
Wie lässt sich so etwas erklären? Wo gerade in diesem Jahr sich erneut zeigte, dass ein gewisses Interesse für die
toros vorhanden war und ist. Besonders die
fiestas populares erfreuten sich eines grossen Besucherandrangs. Aber davon konnten die
corridas in den
plaza de toros nicht so profitieren.
In einem ist man sich im Klare. An mangelndem Interesse durch
afición und anderem interessiertem Publikum kann es nicht gelegen haben. Grundsätzlich kann man diese negative Entwicklung zwei Punkten zuschreiben.
Das war pure Politik und keine Entscheidung gegen die Stiere!
Zum einen der Veränderung in der politischen Landschaft. Der leichte Linksrutsch in einigen Rathäusern tat der taurinischen Welt nicht besonders gut. Zwar ging es hier um alles andere als um Tierschutz, aber die politischen Entscheidungen richteten sich nicht selten gegen die
mundo de los toros, oder besser gesagt, häufig gegen Spanien, oder was zu spanisch erschien. Aber wie gesagt, in erster Linie waren es Entscheidungsprozesse gegen die
corridas, nicht die
festejos populares, wie zum Beispiel die
encierros oder andere dörfliche Stierfeste, ohne
reglamento taurino.
Dann die etwas zu teuren Eintrittskarten?
Den zweiten Ansatz findet man in den teuren
entradas zu den
corridas de toros. Da sind die
empresas, vor allem den jungen
aficionados zu wenig entgegengekommen. Denn populär waren die
toros beim jungen Publikum. Zum Beispiel in
Málaga, die
Certamen der Nachwuchs
toreros wurden immerhin von gut 32.000 Zuschauern aufgesucht - der Eintritt frei. Aber trotzdem konnten sich die
empresarios nicht beklagen denn zu einem
lleno kam es häufig.
Auffallend war der Rückgang bei den
novilladas. Denn die
maestros wie
Morante de la Puebla,
El Juli,
José María Manzanares oder
Enrique Ponce, sorgten mit ihrer Medienpräsenz und der dazu gehörenden Popularität für gut besuchte
plazas bei den
corridas de toros. Mit anderen Worten, mit einem Mangel an Popularität lässt sich dieser Rückgang nicht erklären.
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2015: Stierkämpfe waren gut besucht,
dass können auch nicht die Statistiken schlecht reden. (Foto: mundotoro) |
Und trotzdem, die Welt der Stiere bleibt erhalten
... und das Interesse weiterhin steigen!
Man kann es nun sehen wie man will. Tatsache ist, die
toros sind ein Politikum geworden. Hier geht es weder um Traditionen, um den Schutz der
toros und schon gar nicht um die Interessen der Bürger, am aller wenigsten um die der
aficionados de toros. Alle sind nur Statisten, selbst die
antitaurinos, in einem politischen Machtspiel und eine Erkenntnis bleibt uns erhalten. Die
toros befinden sich weiterhin nicht mehr im freien Fall. Eine kleine Stagnation, verursacht durch politische Spielereien, wird mit Sicherheit nicht verhindern, dass man in dieser demokratischen Welt auch weiterhin den Interessen eines
taurinos nachgehen kann.