Freitag, 3. Juni 2016

Die erste Alternativa gab es 1756

Auch das gab es mal, alternativas für picadores
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von Philip de Málaga


Wer einen picador sich genauer betrachtet, wird erkennen, dass er wie die matadores de toros mit einer goldenen chaquetilla bekleidet ist. Die Sitte kam daher, da ursprünglich die caballeros, die Ritter, zu Pferden die toros, mit Lanzen, mit so genannten picas bekämpften. Daher auch die Bezeichnung picador für jenen Berufsstand, der heutzutage das erste tercio bei einer corrida de toros dominieren sollte.
Caballero Rejoneador der versucht einen toro aufzuhalten.
(Zeichnung aus dem 18. Jh. von Emmanuel de Witz)
Und da die caballeros ursprünglich auch die matadores waren, so wie heute die rejoneadores, scheint es nur verständlich, dass sie über den Akt des Ritterschlages verfügten, einer alternativa. Und wer einen Blick zurück in die documentación histórica taurina wird die erste alternativa auf den 25. Mai 1756 in Chiclana der Provinz Cádiz datiert. Es tritt an der 22-jährige José Cándido Expósito. Fünfzehn Jahre später, am 23. Juni 1771 starb er in Puerto de Santa María. Er war der erste lideador de categoría muerte, also der erster matador de toros, welcher bei der Ausführung der arte del toreo starb.
1756: Der erste matador de toros der Geschichte: José Cándido Expósito
Und so kam es auch, dass picadores ihre alternativa erhielten, obwohl sie eigentlich als subalterno für den matador de toros in seiner cuadrilla tätig waren. Aber die goldene chaquetilla machte es möglich. Trotzdem war es nur eine Frage der Zeit, auf die Prozedur der alternativa für picadores ganz zu verzichten, vor allem auch deswegen, weil sie bei der lidia nicht im Mittelpunkt stehen sollten.
1914: Die letzte alternativa eines picadores
Und so kam es am 31. Mai 2014 in Madrid zur letzten alternativa für einen picador. Sein Name war Tomás Castillo "Relámpago", trat an zur achten corrida des abonos und bekam von seinem Kollegen Manuel Gil "Cachiporra" die vara, um den Angriff des ersten toros entgegen zu nehmen. Zwar tragen heute die picadores weiterhin die goldene chaquetilla aber eine alternativa steht ihnen nicht mehr zu.