Freitag, 4. November 2016

Federico García Lorca




von García Lorca


Der Poet aus Andalusien Federico García Lorca (1898 bis 1936) war ein grosser aficionado de toros und ärgerte sich stets über die Argumente gegen die tauromaquia, welche diese als unkultiviert oder barbarisch abwerteten. Er wählte stets deutliche Worte wenn es um die fiesta de los toros ging. Nicht nur schuf er grosse Poesie, wie er verteidigte diese auch mit ganzer Leidenschaft. Allein schon im Leitsatz von SfA spiegelt sich dieses wieder.
"Das toreo ist der vitale und poetische Reichtum Spaniens, mit welchem zahlreiche Künstler und Artisten viel zu verschwenderisch umgehen, was wohl an der falschen Erziehung und Ausbildung gelegen habe. Und erst die Menschen unserer Generation haben sich dagegen aufgelehnt. Ich glaube das die toros die kultivierteste fiesta der Welt ist!"
Diese Worte wurden nur zwei Monate vor seiner Hinrichtung in der Tageszeitung Dario El Sol in seinem letzten Interview am 10. Juni 1936 veröffentlicht.

Zu den bedeutenden Werken der spanischen Poesie gehört mit Sicherheit sein Werk Klage um Ignácio Sánchez Mejías, aus dem Jahr 1935, wo er den Tod im ruedo des toreros Ignácio Sánchez Mejías durch den toro Granadino im Jahr 1934 beschreibt. SfA-Mitarbeiterin Torodora Gorges geht auf ihrer Seite torodoro mehr auf dieses Gedicht und die Thematik ein.

Der Poet García Lorca hier bei seinem Freund den torero Sánchez Mejías
Nicht nur in der Klage beschäftigte sich García Lorca mit dem maestro Ignácio Sánchez. In einer anderen Poesie richtet er sich direkt an den torero:
Es gab keinen anderen Prinz in Sevilla 
den man hätte vergleichen können. 
Nicht ein Schwert wie sein Schwert. 
Kein Herz, so wahr. 
Welch ein grosser Torero in der Plaza, 
welch ein grosser Berg in der Sierra, 
wie weich die Dornen, 
wie schwer mit den Sporen, 
so zart wie die Jungfrau von Rocío, 
wie blendend die Feria, 
wie fürchterlich mit den letzten 
banderillas in der Dunkelheit. 
Der Poet litt und erstrahlte bei den corridas. Sufrimiento und Alegría García Lorca und die toros. Intellektuelles Verständnis und die tauromaquia. Beides gehört zusammen. Öffnet neue geistige Dimension, die Wertarbeit des Lebens und die Rolle des Todes:
"Es ist ein pures Drama, wo der Spanier seine wertvollsten Tränen vergiesst, und dabei Gift und Galle speit. Die plaza de toros ist der einzige Ort wo man dem Tod begegnen kann umgeben von blendender Schönheit."
Federico García Lorca liebte die toros und hatte auch den grössten Respekt für diese Tiere. Er kannte die Gefahr welche von so einer embestida ausging. Sein Platz war in den tendidos, bloss nicht vor der barrera im ruedo. Ihm wird das abschliessende Zitat zugeschrieben, welches aber nirgends dokumentiert ist.
"Ich liebe den toro wie den Mond. 
Je weiter weg, umso besser."