Dienstag, 16. Februar 2016

Charlie Chaplin und die Stiere: Ein grandioses Spektakel

Für viele kaum vorstellbar:  
Der populäre britische  Komiker ein grosser aficionado?
___________________________________________________________________







von Philip de Málaga



Der Superstar des Film Sir Charles Spencer Chaplin, bekannt unter dem Künstlernamen Charlie Chaplin (1889 bis 1977) besuchte 1931 seine erste corrida de toros in San Sebastian. An der barrera nahm er Platz und war bei den baskischen afición ein willkommener Gast. Als er fiesta de los toros für sich entdeckte, kam er nicht umhin kategorisch festzustellen, "Es ist das grandioseste Spektakel, welches ich in meinem Leben gesehen habe!"

Charlie Chaplin bei seiner ersten corrida de toros in San Sebastian
Was ihm die maestros die matadores de toros  Marcial Lalanda, Nicanor Villalta und Vicente Barrera y Cambra  mit ihren toros bravos zu bieten hatten, die Leidenschaft, mit der die toreros mit den toros agierten, beeindruckte den Schauspieler dermassen, dass er am Ende des festejos taurinos nicht umhin kam seine Begeisterung von sich zu geben:
___________________________________________________

"Ich habe auf der ganzen Welt,
kein schöneres und emotionaleres Schauspiel gesehen!"

___________________________________________________

Man bedenke bei so viel Begeisterung des britischen Komikers, dass zu diesem Zeitpunkt die Pferde der picadores noch nicht mit dem entsprechenden Schutz, dem peto, ausgerüstet waren. Was aber Chaplins Emotionen nicht zu beeinflussen schien.

Kurioserweise setzte sich der Komiker schon viel früher mit dem toreo auseinander, ohne der mundo de los toros wirklich begegnet zu sein. Denn 15 Jahre vorher drehte er seine Filmkomödie A Burlesque on Carmen. Und alle kennen die Geschichte der Zigeunerin Carmen, welche sich in den torero Escamillo verliebt. So kam es, dass sich Chaplin schon 1915 mit der tauromaquia konfrontiert sah. Man sagte schon damals, der Schauspieler hätte sich so in seine Arbeit vertieft, dass er auch schon eine Reihe von suertes des toreo andeutungsweise recht gut beherrschte. 1916 kam der Film in die Kinos und dann sollte es 15 Jahre dauern, bis der maestro der Filmwand seine erste richtige corrida de toros zu sehen bekam. Und dann war es gleich afición auf den ersten Blick.

1931: Der matador de toros Marcial Lalanda widmet Charlie Chaplin seinen ersten toro.
Dann sollte es wieder lange dauern. Zwanzig Jahre später reiste Chaplin zur Iberischen Halbinsel und besuchte als aficionado auch die temporada taurina. Mehr als siebzig corridas soll er gesehen haben, und weil ihn die afición so gepackt hatte suchte er auch verschiedene tentaderos auf. Ein britischer Sir, einer der berühmtesten und einflussreichsten Komiker des 20. Jahrhunderts und gleichzeitig ein aficionado de toros. Alles in einer Person. Kaum glaubhaft aber nichts anderes als ein grosser Funken an Realität.
Charlie Chaplin bei einem tentadero (zweiter von links)