Stierkämpfe gab es nicht nur in den klassischen Ländern der Stiere,
sondern ...
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von Philip de Málaga
Wer meint, Stierkämpfe hätte es nur in den wenigen Ländern wie Spanien, Frankreich, Portugal, México, Kolumbien etc. gegeben der irrt. In vielen Ländern, es sind weit mehr als zwanzig, hat es festejos taurinos gegeben. Corridas mit wahrhaftigen toros und richtigen matadores.
So zum Beispiel in Ungarn. Dort wurden Anfang des letzten Jahrhunderts verschiedene corridas de toros zur nächtlichen Stunde in der Hauptstadt Budapest veranstaltet. Nach dem portugiesischen Vorbild durften die toros jedoch nicht verletzt oder gar getötet werden. Am 14. Juli 1904 wurde der matador Pouly Fils von seinem toro erwischt, und man musste ihn in die enfermería bringen. Die Verwundung war so schlimm, dass er einen Monat lang im Hospital verbringen musste. Da schwor sich der matador, Budapest nicht eher zu verlassen, bevor er jenen toro getötet hatte, der ihn so schwer verletzte. Bei seinem nächsten Auftritt betrat er mit einem estoque zum Töten das ruedo. Doch statt des toros kam die Polizei um ihn zu verhaften.
Die cuadrilla von Pouly Fils aus dem Jahr 2004 in Ungarn |
"Parejito" |
Zwanzig Jahre später gab es noch ein besonderes Ereignis taurino in Budapest. Denn dort trat der aus dem andalusischen Lucena (südlich von Córdoba) stammende Francisco López Parejo "Parejito"auf, dessen padrino kein geringerer war als der bekannte maestro Ignacio Sánchez Mejías. Viel Glück brachte es dem matador nicht, denn am 20. April 1930 wurde er von einem novillo in der Provinz Jaen schwer verwundet. Ein cornada, an welcher er lange zu leiden hatte und schliesslich nach fast zwei Jahren an dieser am 5. Abril 1932 erstarb.