Montag, 23. September 2013

Logroño: Nur wenig Zuschauer, drei orejas und eine vuelta




von Philip de Málaga


Iván Fandiño überzeugt mit beiden Stieren
Juan José Padilla gibt eine saubere Leistung ab
Talavante möchte diesen Nachmittag lieber vergessen
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Gerade mal etwas mehr als die Hälfte waren die tendidos besetzt. Etwas mehr als 5.000 Besucher. Da hatte man wohl mehr erwartet. So sehen gab es die Stiere der Zucht Juan Pedro Domecq.

Der matador de toros Juan José Padilla hatte einen toro, Vahído, was für Schwindel steht. Er war recht serio, noble aber auch ein wenig blando und brachte 517 Kilo auf die Waage. Der maestro empfing ihn auf den rodillas, und später mit der muleta gelangen ihm wunderbare Manöver mit temple. Vor allem die naturales hatten es dem Publikum angetan. Doch den toro verliessen zu zügig die Kräfte. Mit einer estocada, nicht ganz so kraftvoll angesetzt verweigerte ihm der presidente ein oreja, obwohl die Mehrheit in den tendidos verlangte. Vuelta al ruedo.

Trágico, der zweite toro brachte 531 Kilo mit ins ruedo. Aber wie der Name versprach sollte es für den matador de toros Iván Fandiño nicht werden. Der Stier zeigte sich höchst angriffslustig. Schon zu Beginn als Fandiño mit wundervollen verónicas begrüsste. Besonders hervorzuheben die ersten quites, also jener Part er den toro vom picador wegführte, wo er herrliche chicuelinas zum Besten gab. Er widmete den Stier dem Publikum und begann eine faena mit viel temple und wo es ihm gelang viel Dominanz über das Tier zu zeigen. Mit tiefgeführter Hand vollführte er einige muletazos largos. Obwohl ihm beim Todesstoss nur eine media estocada gelang, sie war tödlich und der Belohnung gerechtfertigt: Oreja.
Talavante, das war heute nicht sein Tag.
Alles andere als faszinierend war der 505 Kilo schwere Fascinador. Ein toro ziemlich corto und überhaupt mit wenig raza. Alles andere als ein toro noble. Keine Ehre für den ganadero. Und so konnte der matador de toros Alejandro Talavante mit ihm auch nichts anfangen, was man in die tendidos hätte übertragen können. Silencio für beide, für toro und torero.

Bramido mit 512 Kilo (Foto: mundotoro)
Auf den vierten toro de Tages wartet man voller Spannung. War er doch schon wegen seinem Fell in einigen Medien heute vormittag abgelichtet. Bramido, sein Name, das Gebrüll, der Brunftschrei brachten 512 Kilo mit zur corrida. Auch diesen empfing Padilla auf den rodillas mit zwei sehr langen largas cambiadas. Es folgten beeindruckende lances und die emoción erreichte die tendidos. Schliesslich wurden vom matador selbst die banderillas gesetzt, spektakulär wie immer. Auch er widmete den toro dem público und begann auch das letzte tercio begann der torero auf den rodillas, auf den Knien. Padilla wirkte sehr entspannt und vollführte eine ruhige Arbeit mit viel temple, geprägt von muletazos largos. Gegen Ende der faena versuchte der torero durch künstlerische Bewegungen noch ein wenig Eleganz in das Schauspiel zu bringen und tötete dann mit einer media estocadaOreja.

Ein derechazo von Padilla
Mit 534 Kilo betrat Castigado die Szenerie. Kein einfacher toro, sehr beweglich und dachte auch nicht immer daran die capa oder die muleta eben so zu passieren wie man es erwartete. Doch Iván Fandiño zeigte sich höchst professionell, war sich seiner Sache sicher und es gelang ihm ebenfalls diesen toro zu dominieren. So begann er mit viel Geduld den Beginn seiner faena um den toro einfühlsam dem roten Tuch näherzubringen. Mit viel temple gelang es ihm den Stier zu beherrschen, und es gelangen ihm wunderbare Manöver der Langsamkeit, die die tendidos wieder erreichte. Mit einer gelungen estocada erlangte der torero seine zweite trofeoOreja.


Fandiño dominiert den toro
Der mit 552 Kilo schwerste toro, Paparucho, besiegelte den erfolglosen Nachmittag eines Talavante. Es sollte nicht sein Tag sein. Obwohl er versuchte das público anzusprechen, das Tier gab ihm nicht viel Möglichkeiten. Lediglich ein paar quites konnten überzeugen aber als er dann mit der estocada auch noch versagte, kannte man in den tendidos nur eine Reaktion: Bronca.
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Plaza de toros "La Ribera" in Logroño
Toros aus der ganadería Juan Pedro Domecq
Für die matadores de toros
Juan José Padilla - vuelta al ruedooreja
Iván Fandiñoorejaoreja
Alejandro Talavante - silencio, bronca



Paco Ojeda, Litri und El Tato




von Philip de Málaga


Die Altmeister betreten in Frankreich noch einmal das ruedo
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Wie jedes Jahr wird zu Füssen der Burg Beaucaire in der südfranzösischen Region Languedoc-Roussillon eine plaza portátil installiert um am 19. Oktober eine novillada zu veranstalten. Eigentlich nichts ungewöhnliches, würden sich dort nicht auch diestros vergangener Tage ein Stelldichein geben. Unter anderem der 59-jährige Paco Ojeda (Puebla del Río, Sevilla), der wenn überhaupt nur noch als rejoneador aktiv war, der 53-jährige El Mangui (Sanlúcar de Barrameda), der 46-jährige Miguel Báez Litri (Madrid), und der 43-jährige El Tato (Zaragoza). Ergänzt wird das cartel Javier Conde (Málaga) und der Franzose Román Pérez (Arles).

Vor diesem idyllischen Hintergrund in Beaucaire wird eine besondere novillada veranstaltet.
Die 6 novillos 6 kommen von der ganadería José Luis Marca.

Das Besondere an dieser Veranstaltung ist die musikalische Begleitung: Die bekannte Flamenco-Sängerin Estrella Morente wird den Paso Doble bei den faenas ersetzen. Auch der banderillero Paco Peña will mit seiner Stimme dazu beitragen.

(Foto: mundotoro)
Schon gestern Nachmittag trafen sich die maestros auf der ganadería Jandilla wo sie von dem propietario Borja Domecq begrüsst worden sind, um sich wieder in ein wenig Form zu bringen.

Steinbeck: Über mögliche Emotionen bei den Stierenkämpfen




von John Steinbeck

Der amerikanische Autor und Nobelpreisträger wendete sich auch der mundo de los toros zu. Die folgenden Zitate kommen aus einem Bericht, die Steinbeck 1968, also ein Jahr vor seinem Tod veröffentlichte:

John Steinbeck
"Es gibt eine Bestätigung, 
die nur Angelsachsen 
als Sport bezeichnen, 
hassen und aber 
auch herdenweise besuchen. 
Das ist der Stierkampf.

Vom ersten Entsetzen kam ich 
zur sterblichen Schönheit, 
zur Form und Außergewöhnlichere 
einer verónica bis hin zu der faena.

Und ich habe ein paar grossartige 
und wunderbare Dinge 
Der matador de toros Manolete, den
Steinbeck mehr gesehen hat, als sein
amerikanischer Kollege Hemingway.
in den plaza de toros gesehen. 
Aber es gibt davon nur wenige, 
und man muss manchmal 
sehr viele corridas besuchen, 
bis man in den Genuss 
eines wirklich guten Kampfes kommt.

Aber ich nehme an, 
dass die meisten grossartigen Dinge 
in dieser Welt selten sind. 
Wie viele richtig Musikstücke gibt es? 
Wie viel erwähnenswerte Theaterstücke 
und wie viel Topweine?

Ich glaube, ich habe die meisten 
der möglichen Emotionen 
über die tauromaquia erleben können 
und bin so zu der Überzeugung gekommen, 
dass die unvergleichliche Kühnheit 
eines matadores sich auf eine besondere Weise 
auf das Publikum überträgt."
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Ich sah sogar Manolete..., John Steinbeck, 1968