Mittwoch, 27. Januar 2016

Córdoba: Niederlage für die Antitaurinos




von Philip de Málaga


Der Antrag, die Tauromachie in der Provinz Córdoba 
nicht mehr zu subventionieren wurde abgelehnt
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Eigentlich konnte man damit rechnen, aber trotzdem hat es die afición de toros erfreut. Der Antrag der links orientierten Partei Ganemos Córdoba , die tauromaquia in der gesamten Provinz Córdoba nicht mehr finanziell zu unterstützen, wurde heute von dem Kreistag der Provinz Córdoba in Andalusien mehrheitlich mit 23 zu 4 Stimmen eindeutig zurückgewiesen.

Ein eindeutiges Ergebnis!
Mit diesem Ergebnis stellt sich die zentralandalusische Provinz mit 85 Prozent hinter die mundo de los toros. Ganemos (was übersetzt "Wir gewinnen" bedeutet) hat verloren. Konnte in keinster Weise punkten.  Selbst die Sozialisten unter Martin Torralbo setzen sich zwar weiterhin für den Tierschutz ein, sahen aber in diesem Antrag eher einen Widerspruch zu den Entscheidungen im Rathaus von Córdoba.
Der torero Finito de Córdoba (links im Bild) im Kreistag seiner Stadt (Foto: mundotoro)
Heute bei der Abstimmung war auch die mundo taurino präsent. Unter anderem vertreten durch die matadores de toros Finito de Córdoba und José Moreno. Andalusien ist und bleibt ohne Frage eine der Hauptbastionen der tauromaquia. Zum einen wegen der zahlreichen ganaderías und zum anderen wegen der fiesta nacional, die hier fast überall noch zelebriert wird.

Viel Polemik um ein Photo: Torero mit Tochter auf dem Arm




von dem Torero Paquirri


Grosse Aufregung in der vor allem internationalen, aber auch spanischen Presse. Der matador de toros Francisco Rivera Ordoñez "Paquirri" hat im Portal Instagram ein Photo gepostet, wo er mit seiner fünf Monate jungen Tochter Carmen auf dem Arm im ruedo steht und eine vaquilla mit der muleta passieren lässt.

Debut mit Carmen, es ist die fünfte Generation welche in unserer Familie den toros begegnet.
So hat es mein Grossvater mit meinem Vater getan. Mein Vater mit mir,
und ich habe es mit meinen Töchtern Cayetana und jetzt mit Carmen getan.
Doch die Welt sieht dieses Photo mit anderen Augen, auch im deutschsprachigen Raum:






Auch  englischsprachige Regionen reagieren und auch in Spanien sorgt es für Polemik:




Dabei ist es in der Tat nichts wirklich Neues, lediglich eine Tradition in der Familie:
Hier sein Vater  Paco Camino mit ihm auf den Schultern. (Photo: Vocento)
Während zahlreiche taurinos und aficionados dieses gut heissen stösst es ausserhalb der mundo de los toros auf nicht wenig Kritik. Ob es für Paquirri irgendwelche Konsequenzen haben wird darf bezweifelt werden, obwohl der Jugendbeauftragte der andalusischen Landesregierung angekündigt hat diesen Fall zu untersuchen. Viele, vor allem die Anhänger aus dem sector antitaurino sehen darin eher einen kriminellen Akt.

Dabei gehört es schon zum Alltag eines toreros. Den jungen Familienneuling an die toros zu gewöhnen, sie in die mundo de los toros einzuführen. Auch andere matadores de toros pflegen dieses mit ihrem Nachwuchs zu tun und kein Hahn kräht danach. Aber ein Ordoñez, der aus einem Hause kommt, welchen schon seit Generationen den Medienrummel geradezu sucht, der wird natürlich zur öffentlichen Zielscheibe degradiert. Gerade und besonders in Zeiten, wo die antitaurinos nach jedem Grashalm greifen um der tauromaquia zu schaden. Und eine fünf Monate alte Tochter vor einem gefährlichen Stier, dass bringt auf jeden Fall eine grosse Schlagzeile. Sogar internationale TV-Sender haben darüber berichtet, wie das deutsche Frühstücksfernsehen.

Und so reagierten auch auf den verschiedenen Internetportalen einige Autoren relativ aggressiv und schrieben Kommentare wie "Wenn ich deine Frau wäre, würde ich dich umbringen". Das eben jene Frau bewusst in eine Familie taurino hineingeheiratet hat, scheinen die Verfasser solcher Anmerkungen wohl zu vergessen. So rechtfertigt sich der bekannte torero damit, dass es keinen sicheren Ort für seine Tochter gäbe als auf seinen Armen. Auch übersehen viele, dass es sich hierbei schon gar nicht um einen ausgewachsenen  "wilden" Kampfstier, also einen toro bravo, nicht mal um einen jungen novillo handelt, sondern lediglich um eine vaquilla, eine kleine Kuh, welches man auf dem Photo auch gut erkennen kann.

An diesem Beispiel wird klar dargestellt, die Unkenntnis über das Verhältnis zwischen Mensch und toro. Erst recht nicht kann man verstehen, oder nachvollziehen, warum man genau das tötet, was man eigentlich liebt. Da liegt noch eine grosse Diskrepanz und ob die taurinos jemals in der Lage sein werden, diese Brücke entsprechend zu vermitteln, kann man wohl bezweifeln.