von dem Torero Paquirri
Grosse Aufregung in der vor allem internationalen, aber auch spanischen Presse. Der
matador de toros Francisco Rivera Ordoñez "Paquirri" hat im Portal
Instagram ein Photo gepostet, wo er mit seiner fünf Monate jungen Tochter
Carmen auf dem Arm im
ruedo steht und eine
vaquilla mit der
muleta passieren lässt.
|
Debut mit Carmen, es ist die fünfte Generation welche in unserer Familie den toros begegnet.
So hat es mein Grossvater mit meinem Vater getan. Mein Vater mit mir,
und ich habe es mit meinen Töchtern Cayetana und jetzt mit Carmen getan. |
Doch die Welt sieht dieses Photo mit anderen Augen, auch im deutschsprachigen Raum:
Auch englischsprachige Regionen reagieren und auch in Spanien sorgt es für Polemik:
Dabei ist es in der Tat nichts wirklich Neues, lediglich eine Tradition in der Familie:
|
Hier sein Vater Paco Camino mit ihm auf den Schultern. (Photo: Vocento) |
Während zahlreiche
taurinos und
aficionados dieses gut heissen stösst es ausserhalb der
mundo de los toros auf nicht wenig Kritik. Ob es für
Paquirri irgendwelche Konsequenzen haben wird darf bezweifelt werden, obwohl der Jugendbeauftragte der andalusischen Landesregierung angekündigt hat diesen Fall zu untersuchen. Viele, vor allem die Anhänger aus dem
sector antitaurino sehen darin eher einen kriminellen Akt.
Dabei gehört es schon zum Alltag eines
toreros. Den jungen Familienneuling an die
toros zu gewöhnen, sie in die
mundo de los toros einzuführen. Auch andere
matadores de toros pflegen dieses mit ihrem Nachwuchs zu tun und kein Hahn kräht danach. Aber ein
Ordoñez, der aus einem Hause kommt, welchen schon seit Generationen den Medienrummel geradezu sucht, der wird natürlich zur öffentlichen Zielscheibe degradiert. Gerade und besonders in Zeiten, wo die
antitaurinos nach jedem Grashalm greifen um der
tauromaquia zu schaden. Und eine fünf Monate alte Tochter vor einem gefährlichen Stier, dass bringt auf jeden Fall eine grosse Schlagzeile. Sogar internationale TV-Sender haben darüber berichtet, wie das deutsche Frühstücksfernsehen.
Und so reagierten auch auf den verschiedenen Internetportalen einige Autoren relativ aggressiv und schrieben Kommentare wie "
Wenn ich deine Frau wäre, würde ich dich umbringen". Das eben jene Frau bewusst in eine Familie
taurino hineingeheiratet hat, scheinen die Verfasser solcher Anmerkungen wohl zu vergessen. So rechtfertigt sich der bekannte
torero damit, dass es keinen sicheren Ort für seine Tochter gäbe als auf seinen Armen. Auch übersehen viele, dass es sich hierbei schon gar nicht um einen ausgewachsenen "wilden" Kampfstier, also einen
toro bravo, nicht mal um einen jungen
novillo handelt, sondern lediglich um eine
vaquilla, eine kleine Kuh, welches man auf dem Photo auch gut erkennen kann.
An diesem Beispiel wird klar dargestellt, die Unkenntnis über das Verhältnis zwischen Mensch und
toro. Erst recht nicht kann man verstehen, oder nachvollziehen, warum man genau das tötet, was man eigentlich liebt. Da liegt noch eine grosse Diskrepanz und ob die
taurinos jemals in der Lage sein werden, diese Brücke entsprechend zu vermitteln, kann man wohl bezweifeln.