Sonntag, 7. Februar 2016

Österreich eröffnet morgen die Stierkampfsaison




Presstext vom ORF



Ab morgen zu hören: Spanien und der Stierkampf - eine umstrittene Tradition
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Die Leser von SfA haben es natürlich mitbekommen. Im letzten Jahr besuchte ein Team vom ORF die Stadt Málaga (siehe SfA und ORF). Ab morgen kommt es zur Ausstrahlung:


Wer nicht in der Nähe der Senders wohnt, hat die Möglichkeit dieses über Internet im Livestream zu verfolgen:  ORF Ö 1  (Dort bitte  Live  anklicken). Im Feld  7 Tage Ö 1  hat man die Möglichkeit sich die Aufzeichnung bis zu sieben Tage lang noch in der Mediathek anzuhören.


ORF PRESSETEXT: (Die Fotos wurden von SfA eingefügt)

Stierkampf in Spanien - eine umstrittene Tradition 

Stierkämpfe fanden in der frühen Neuzeit in vielen Teilen Europas statt, auch in London und Venedig. Die Umwandlung von der ritterlichen Wehrsportübung zu Pferd zur ritualisierten corrida, bei welcher der matador dem Kampfstier zu Fuss gegenübertritt, vollzog sich allerdings in Spanien. Die Torero-Dynastie Romero soll die Regeln des modernen Stierkampfs in der andalusischen Stadt Ronda entwickelt haben. Am 19. Mai 1785 wurde dort eine der ältesten Stierkampfarenen der Welt eröffnet und am 5. September 2015 unmittelbar davor zwei Bronzebüsten der beiden amerikanischen aficionados Ernest Hemingway und Orson Welles enthüllt.

Siehe: Rhonda, Zwei Denkmäler, wie Amerikaner und die Stiere
In den 1950er und 1960er Jahren lockte der spanisch-österreichische Adelige Alfonso von Hohenlohe mit dem Marbella-Club-Hotel das internationale Jetset an die Südküste Spaniens. Hatte Hemingway den Stierkampf in die Literatur gebracht, so brachte ihn Alfonso von Hohenlohe in den Boulevard. Hollywood-Diven hatten Affären mit Star-Matadores und ihre Kollegen begannen darüber die Nase zu rümpfen. Seit der Jahrtausendwende wird die Tradition der corrida kritisch gesehen. 2007 beantragte die deutsche Christdemokratin Elisabeth Jeggle im Europa-Parlament die Abstimmung über ein EU weites Verbot des Stierkampfs, die mit 178 Ja und 412 Gegenstimmen zu Gunsten der spanischen Selbstbestimmung ausfiel. 
Der spanische Stier und die österreichische Journalistin Christa Nebenführ
Christa Nebenführ hat in Andalusien die spanische „Afición a los toros“ einzufangen versucht. Sie hat in Málaga das Centro de Arte de la Tauromaquia besucht, in dem der Sammler Juan Barco künstlerische Darstellungen von Stierkulten, prähistorische Terracotta-Figuren, Bilder von Francisco de Goya und Pablo Picasso so wie Requisiten der corrida der Öffentlichkeit zugänglich macht. In der Stierkampfschule von Málaga hat sie toreros und aficionados interviewt und ist den Legenden berühmte matadores nachgegangen und in der ganadería Reservatauro dem Leben der Kampfbullen, bevor sie in der Arena geopfert werden. Schliesslich entschlüsselt sie die jährlich während der Feria Pedro Romero in Ronda stattfindende corrida goyesca mit Hilfe der Lektüre Hemingways.

Krönender Abschluss in Ronda: Die corrida goyesca