Montag, 25. August 2014

José Tomás Puerta grande in Málaga


No hay billetes, die Malagueta wieder ausverkauft hasta la bandera.


Es war längst an der Zeit, das der matador de toros José Tomás in der Malagueta auftrat. In einem mano a mano trat er mit dem wohl besten rejoneador Pablo Hermoso de Mendoza an. Und wenn der maestro Tomás antritt sind die tendidos gefüllt. Man erwartet grosse Leistung. Taurinische Leidenschaft.

Dem ersten toro von Tomás fehlte es an fuerza. Bei der zweiten verónica verlor er sogar den capote. Seine quites führte er mit viel temple aus. In der faena agierte der toro mit erhobenen Kopf und mehr als drei pases waren dem maestro nicht möglich. Und trotz estocada entera aus den tendidos kam lediglich ein silencio.

Aber ein José Tomás wäre kein maestro könnte er seine Leistung nicht steigern und vor allem die toros es zu lassen. Und so war es bei seinem zweiten Stier. Er dominierte mit den verónicas. Zwei kurze puyazos folgten und die quites waren an Eleganz nicht zu übertreffen.

Den  zweiten toro widmete er dem Publikum. Und dann kam sein temple wo er den embrujo in die tendidos übertrug. Die faena perfekt. Temple, die naturales ein Traum, und mit seinen muletazos verstand er es den toro zu dominieren. Toro und torero waren eins. Nach der estocada fiel der toro an der banda. Flamencogesänge in den tendidos und ein oreja für den maestro.


Und dann kam die Gloria. Ein toro castaño mit stolzen 596 Kilo, welche Tomás mit herrlichen verónicas empfing. Mit einem solchen toro mit embestida und transmisión gelang es dem maestro zu zaubern. Besonders die naturales überzeugten, tief geführt, mit temple welche die Emotionen erneut in die tendidos führte. Muletazos largos zeigten Dominanz und eine intensive faena. Alles so perfekt, das eine media estocada ausreichte dos orejas zu bekommen. Und so öffnete sich die puerta grande einem José Tomás. Ein  Moment auf den die afición von Málaga gewartet hat.

Samstag, 23. August 2014

Málaga ausverkauft


Morante de la Puebla kommt und die tendidos in Málaga füllen sich

Picasso hat das ruedo verlassen und Morante kam. Eigentlich war es ein schwieriger Stier. Ein toro protestado. Aber der matador de toros Morante de la Puebla zeigte sich als ein wahrhaftiger torero. Es war Morantes Tag. Mit der capa, die faena alles schien zu gelingen. Morante zeigte temple und gestaltete den toro inválido zur nobleza. Die Emotionen erreichten die tendidos. Mit seinen muletazos liess er das Publikum träumen. Das Parfüm eines Morantes, so betitelte das Magazin Aplausos seine Leistung. Den toro empfing er mit klassischen verónicas und beschloss mit einer chicuelina. Überhaupt, mit beiden toros und torero eine Einheit von templanza. Gerechtfertigt das oreja, trotz media estocada und descabello, bei seinem zweiten toro, obwohl auch dieser toro vom Publikum abgelehnt wurde. Und in den tendidos forderte man das zweite. Und das beweist das Morante den Titel maestro alles andere als verdient hat. Beim ersten gab es nur ein silencio.



Es war der tarde eines Morantes aber auch die anderen matadores konnten überzeugen. Da war ein Manzanares, der widmete seinen letzten toro Morante


Er spielte mit den Distanzen zum toro. Es gelangen ihm wunderbare muletazos largos und seine naturales waren sehenswert. Er versuchte den toro recibiendo zu töten aber zwei weitere media estocadas verhinderten den Triumph  eines orejas.

Aber bei seinem ersten toro war das Glück auf seiner Seite. Ein astifino brachte den maestro dazu zu zaubern. Auf jeder Seite liess er den Stier passieren, die muleta beherrschte er wie kaum ein anderer, vor allem die Eleganz auf der linken Seite. Ein estoconazo brachte ihm das wohlverdiente oreja.



Weniger Glück hatte der maestro Enrique Ponce. Auch er hatte als ersten toro einen astifino. Er folgte zwar der muleta aber nicht den Aufforderungen des matadores. Aber seine Arbeit wurde mit einer ovación belohnt. Der zweite toro betrat mit viel fuerza das ruedo und Ponce gelang es eine klassische faena zu präsentieren. Mit einer schwachen estocada, einem pinchazo verlor er seine premio.

Freitag, 22. August 2014

Keine orejas bei der Picassiana


Wieder geht es in der Malagueta leer aus

Ein Klassiker wurde wieder einmal deklassiert. Die knapp 9.000 Zuschauer in den tendidos wurden wieder einmal enttäuscht. Allen voran der maestro Javier Conde, der die corrida picassiana eröffnete. Seine faena führte er fast ausschliesslich mit derechazos aus von denen sich auch einige sehen liessen. Die Katastrophe endete in einer media estocada und sieben descabellos und ein aviso. Die Antwort aus den tendidos war eindeutig: Silencio. Sein  zweiter toro betrat mit fuerza das ruedo doch Conde konnte mit ihm nichts anfangen. Und als er erneut den descabello benötigte waren pitos die Antwort des Publikums.

Salvador Vega begann seine Arbeit gut. Obwohl der toro inválido erschien empfing ihn der maestro gut mit der capa. Mit der muleta gelangen ihm schöne Manöver doch nach der dritten Serie liess der toro ab und folgte nicht mehr den Aufforderungen des toreros. Die faena wurde zur Unmöglichkeit deklariert. Es war für Vega einfach unmöglich zu glänzen aber das Publikum bewertete seinen Einsatz mit einer ovación. Seinen zweiten toro mit fast sechs Jahren empfing er mit verónicas auf rodillas. Und das war es auch schon. Der toro hielt den Kopf trotz picador recht hoch und es war unmöglich für den matador eine kunstvolle faena zu präsentieren. Palmas.

Ein wenig Licht gab es trotzdem in der Malagueta. Der Sohn des empresarios der plaza de toros von Benalmádena Saúl Jiménez Fortes gelang es ein wenig Emotionen in die tendidos zu übertragen. Seine faena war geprägt von suavidad. Mit temple kam er dem taurinischen Erfolg sehr nahe. Drei naturales liessen die Herzen der Zuschauer in Leidenschaft ziehen. Leider versagte er mit der ersten estocada doch der zweite estoconazo brachte die Euphorie in die tendidos und man forderte ein oreja, dem der presidente nicht zustimmte, weil, die erste estocada nicht sass. Vuelta al ruedo, das Mindeste was dem maestro man gewähren konnte.


Der zweite toro gestaltete sich etwas schwieriger. Ein toro duro. Aber Fortes gab alles und versuchte seiner Rolle als Lokalmatador gerecht zu werden. Besonders bei der faena wollte ihm die transmision nicht so richtig gelingen. Aber die voluntad war zu erkennen. So bekam man einige gute derechazos zu sehen. Aber dieser Einsatz war es nicht wert ein oreja zu bekommen, obwohl dieses vom Publikum gefordert wurde.


Na ja, und jetzt schauen alle auf den die heissen Tage. Heute Morante und morgen José Tomás.

Noch etwas war auffallend, die toreros trugen diesmal keine an Picassos ähnliche Kunstwerke an trajes.

Donnerstag, 21. August 2014

Picasso in der Malagueta


Zur corrida picassiana in der südspanischen Metropole Málaga präsentiert sich der Meister Pablo Picasso selbst. Dreissig Mitarbeiter waren eine lange Nacht beschäftigt die plaza de toros die Malagueta dementsprechend vorzubereiten. Der Künstler Loren aus Málaga hat sie erstellt und ist für die Ausführung verantwortlich.








Und es versteht sich von selbst das matadores de toros aus Málaga diese Picasso gewidmete corrida bestreiten. Es sind die maestros Javier Conde, Salvador Vega und Saúl Jiménez Fortes. Ob wir Javier Conde wieder mal mit einer weissen muleta sehen werden, dass dürfte eine Überraschung bleiben.


Javier Conde mit einer muleta blanca

Dienstag, 19. August 2014

Silencio in Málaga


Über zwei ovaciónes kam der maestro Antonio Ferrera nicht hinaus

Es sollte der erste grosse tarde de toros in der Malagueta werden. Der matador de toros Antonio Ferrera alleine gegen sechs toros der wohl berühmtesten ganadería Spaniens, den Miuras. In der Geschichte der tauromaquia das siebte Mal. Sechs maestros hatten schon vorher die Ehre: 
Und beim "sollte" sollte es wohl auch bleiben. 

Enttäuschende toros der Miuras verhinderten einen triumphalen tarde de toros. Fast alle toros ohne fuerzas, flojos oder einfach nur inválido oder deslucido. Nur der zweite toro, das einzige Exemplar, welches den Titel noble verdiente. Hier ertönten die ersten lauten olés durch die plaza als es Ferrera gelang mit wunderbaren quites zu überzeugen. Leider versagte er mit den banderillas, welches er aber durch seine faena mit der muleta wieder wettmachen konnte. Vor allem seine langen derechazos überzeugten das Publikum. Seine estocada ein wenig trasera aber tödlich. Die pañuelos in den tendidos reichten nicht aus den presidente zu überzeugen.

Überhaupt, dass einzige was bei dieser miurada zu überzeugen verstand waren die tercios de banderillas.
Viel erwartet, wenig erreicht. Mit ein wenig Gnade des presidente
hätte es zumindest zu einem oreja gereicht.
(Foto: mundotoro)

Mittwoch, 13. August 2014

Miuras in Málaga


In Málaga hat es eine ungewöhnliche wie seltene Änderung gegeben. Seit langem treten dort wieder die toros der bekannten ganadería Miura an. Und zwar nicht gegen drei matadores de toros sondern gegen den espada único Antonio Ferrera.


Antonio Ferrera zählt mit seinen 15 Jahren seit seiner alternativa mit Sicherheit zu den toreros veteranos. Vor allem auch deswegen, weil er in allen tercios seine lidia versteht zu dominieren. Er war stets in der Lage ein aufmerksames Publikum für sich zu interessieren. Seine Höhepunkte hatte er gewiss zum Jahresende 2001 in Cali (Kolumbien) wo er Cañonero mit 460 Kilo der ganadería Ernesto González indultado. Seinen zweiten grossen Triumph erlangte er im Mai 2002 in Las Ventas (Madrid) wo es ihm gelang die puerta grande zu öffnen.

Er ist der siebte matador de toros der sich alleine den Miuras vom campo bravo stellt. Warum in Málaga? "Schon seit zwanzig Jahren pflegt meine Familie eine intensive Beziehung zu Málaga. Ein historischer Nachmittag, von dem ich schon immer geträumt habe. Es war eigentlich unvorhersehbar und so ist es für mich ein Privileg dort in der Malagueta antreten zu können. Und das Hauptmotiv war ohne Frage die Herausforderung gegen die schwersten toros im campo bravos antreten zu können."

Málaga, eine feria taurina mit anspruchsvollsten carteles, da muss die Real Maestranza von Sevilla sich was einfallen lassen um nicht ihre Bedeutung in der tauromaquia zu verlieren.

Dienstag, 12. August 2014

Stierkämpfe in Málaga



Jetzt geht sie los, die feria taurina der südspanischen Metropole Málaga. Und schon über 7.000 Dauerkarten sind verkauft. Kein Wunder, der beste matador de toros José Tomás tritt in einem mano a mano gegen den besten rejoneador Pablo Hermoso de Mendoza an. Ein regelrechtes Endspiel, ein Wettbewerb zwischen toreo a pie und rejoneo. Wenn die Besten der Besten sich dieser Konfrontation stellen, ist es durchaus wahrscheinlich zu verstehen, wo dort der Unterschied liegt. Wer ist mutiger, wer versteht den toro besser, wer beweist besseres Feingefühl und schliesslich stellt sich die Frage wo sieht das toreo, egal ob a pie oder beritten einfach stilistischer aus. Mut, Respekt, Kunstfertigkeit und Eleganz, das sind die Fragen deren Antworten wir am  Samstag den 23. August in Málaga erfahren werden.

Bis zu 48 Stunden haben die Leute gewartet um an entradas zu kommen.
Wer aber einen Blick auf das cartel wirft, wird auch andere hoch attraktive Veranstaltungen vorfinden. Die maestros Enrique Ponce, der Boheme Morante de la Puebla, der neue unter den valienten Iván Fandiño oder auch El Fandi mit den banderillas, den Franzosen Sebastián Castella und die Klassiker El Juli, Alejandro Talevante und José María Manzanares. Eine feria die sich lohnt. Eine feria die mit zahlreichen vollen plaza de toros rechnen kann.


Viva la feria de Málaga!



Montag, 11. August 2014

Wenn Parteien nicht ehrlich sind

Das sozialistische Wahlbündnis aus dem Baskenland 
kann wohl mit Wahrheit nicht umgehen
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von Philip de Málaga



Wenn wir Deutschsprachigen das Wort BILDU in den Mund nehmen denken wir zunächst an Bildung. Und Bildung hat eben auch etwas mit der Vermittlung von Wahrheit zu tun. Bei dieser BILDU jedoch handelt es sich um ein sozialistisches Wahlbündnis aus dem Baskenland, bei der unter anderem Kandidaten die Kandidatur untersagt worden ist, weil sie Mitglieder der mittlerweile verbotenen Partei Batasuna vom obersten Gerichtshof untersagt worden ist. Trotzdem ist es der BILDU gelungen in gewissen Gemeinden einige Posten zu erlangen. 


So zum Beispiel stellen sie den Bürgermeister Juan Carlos Izagirre Hortelano von San Sebastián. auf um gegen die toros mobil zu machen. Eine Stadt mit knapp 190.000 Einwohnern und einer plaza de toros mit einem coso von immerhin 10.300 Zuschauern. Und aus rein politischer Laune hat sich der Minderheitsbürgermeister dazu entschlossen die corridas de toros zu verbieten. Obwohl die komplette Opposition von 75 Prozent sich dagegen aussprach konnte er es durchsetzen. Es den Katalanen nachzumachen. Aber in Katalonien konnte man es ja noch nachvollziehen. Oder besser gesagt nachzählen, denn dort stimmten immerhin, wenn auch nur knapp, die Mehrheitsverhältnisse gegen die toros. Doch hier in San Sebastián? Wie auch immer, hier soll es keine toros mehr geben. Ein teurer Spass der Stadt, denn nun fehlen die Pachteinnahmen, an die ungefähr 150.000 € und so lächerliche Schachturniere in dem ruedo von Illumbre, decken noch lange nicht die Kosten. Und das Argument, es gäbe keine taurinische Tradition in diesem Ort entspricht nicht der Wahrheit: Schon 1851 übten dort die toreros ihr Handwerk aus.

Kommen wir zurück zum Thema. Also in San Sebastián soll es keine corridas mehr geben. Keine toros, keine novillos und auch keine erales. Und jetzt kann man in verschiedenen Medien lesen, das die verantwortliche Person in Sachen Kultur, Nerea Txapartegi verkündet hat, das in dieser Semana Grande seit Dienstag mit blauen und weissen Fackeln toros durch die Strassen gejagt werden.  Und am gran encierro am Samstag werden dreissig Stiere mit fackelnden Hörnern zum Finale getrieben.

Verehrte Leser, haben Sie schon je einmal zwei Fackeln in unmittelbarer Nähe ihrer Augen und brennenden Haaren und Augenbrauen mehrere Kilometer durch die Strassen getragen. Ich frage sie persönlich, wo liegt da die Würde, wo liegt da die Eleganz und die letzte Frage, wo liegt da der Respekt?

Die BILDU hat mal wieder perfekt spanische politische Aktivitäten bewiesen. Doppelte Moral kann man besser nicht darstellen. Sie haben damit geworben, dass Tiere, in diesem Falle die toros nicht zum Vergnügen der Bevölkerung leiden dürfen. Doch hier werden qualvolle Methoden respektiert und legal erlaubt. Und die klassische corrida de toros, wo die die toros in allen ihren Elementen geliebt und respektiert werden, die werden aus politischem Eigeninteresse abgelehnt.



BILDung von Unwahrheiten

Mehr kann man dazu nicht sagen!

Mittwoch, 6. August 2014

Das erste Mal (Teil 7)

HINWEIS: Die blau-kursiven spanischen Fach-Begriffe
sind mit dem deutschsprachigen Lexikon des Stierkampfs verlinkt.

Wer das erste Mal einen Stierkampf besucht sollte gewisse Punkte bedenken

7. Teil: Das erste Drittel mit dem picador
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von Philip de Málaga



Nachdem der toro nun vor dem ersten tercio mit einigen capotazos geprüft worden ist, ob er sich für eine lidia überhaupt eignet, schwenkt der presidente erneut ein weisses pañuelo um das erste tercio, dem so genannten tercio de varas, auch suerte de varas genannt, einzuleiten.

Für die meisten Neueinsteiger der Zuschauer die wohl unangenehmste Szene einer corrida. Ein Reiter mit Lanze bewaffnet, auf einem gepanzertem caballo, sticht offensichtlich mit seiner pica mit geradezu brutaler Gewalt auf den toro ein. Das war nicht immer so. Jene Panzerung, peto genannt, eine verstärkte Matratze wurde erst 1928 vom Diktator Primo de Rivera eingeführt, um den vor allem durch Ernest Hemingway eingeführten internationalen tauroturismo zu fördern. Denn bis zu diesem Zeitpunkt begegnete der toro einem Pferd ohne jeglichen Schutz und zahlreiche caballos starben dabei.


Schon in früheren Zeiten gab es indultos, die so genannten Begnadigungen. Diese richteten sich damals vor allem nach dem Verhalten der toros bei der suerte de varas.

Don José Anastasio Martin
So erreichte in der Real Maestranza von Sevilla am 3. Mai 1811 der toro mit dem Namen Zancajoso von der ganadería Don José Anastasio Martín das erste indulto in der Geschichte der tauromaquia. Ganze 33 puyazos und 11 getötete Pferde (das muss man sich erst einmal vorstellen, denn heutzutage überlebenen zahlreiche reses nicht mal drei puyazos) brachten dem toro bravo die Freiheit und zurück den Weg auf die dehesa.

Der zweite toro der den Weg in die Freiheit fand war am 18. April 1897, ebenfalls in der Real Maestranza de Sevilla. Und wie auch beim toro Zancajoso entschied sich der torero, das Publikum, für den toro Playero der ganadería Joaquín Murube schon nach 6 suerte de varas für ein indulto. Es kam zu keiner lidia mehr. Er erhielt lediglich 6 varas und die Leute in den tendidos waren begeistert über so viel bravura und nobleza. Ein sicherlich einzigartiges wie historisches Schauspiel in der tauromaquia, welches sich bis heute nicht wiederholt hat.

Playero
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Wie ist der picador gerüstet?
Castoreño, chaquetilla, vara,  mona, peto
Was geschieht im Einzelnen?

Es öffnet sich die puerta zum patio de caballos. Zwei picadores betreten das Geschehen. Der eine umrundet zu seinem Standpunkt auf die linke Seite (sol), der zweite picador rechts herum zur Schattenseite (sombra), wo die meisten suertes mit der pica ausgeführt werden. Begleitet werden die picadores von einem arenero, der bei der Attacke des toros zur Hilfe bereit steht Auch das zum ruedo gerichtete Auge des caballos ist mit einem Tuch zugebunden, manchmal auch beide, damit es den angreifenden toro optisch nicht wahrnehmen kann. An der Position angekommen gehen die picadores mit der geschützten Seite zum ruedo in Stellung.


Die Pferde dürfen ein Minimalgewicht von 500 Kilo und ein Maximalgewicht von 650 Kilo haben (reglamento taurino Artikel 60, Absatz 3).

Im ruedo befinden sich entweder in weisser oder in roter Farbe zwei Kreise im Sand. Den Bereich in der Mitte nennt man medios. Der Bereich zwischen den beiden Kreise wird als tercio bezeichnet. Den Aussenbereich zwischen dem Aussenkreis und der barrera misst fünf Meter und man nennt ihn tablas. Der äussere Kreis sollte vom picador nach innen nicht übertreten werden. Weigert sich der toro den picador anzugreifen kann dieser jedoch die äussere Linie überschreiten um dem toro näher zu kommen. Um ihn so mehr zu provozieren. Gerne wird es aber nicht gesehen. Den Kreis zu den medios  zu überqueren ist für den picador vollkommen untersagt.

Greift der toro den picador überhaupt nicht an kann der presidente verfügen, dass im zweiten tercio dem toro die banderillas negras gesetzt werden.

Warum muss die pica eingesetzt werden?

Mit der pica begegnet der Stier das erste Mal einen festen, gar spitzen Widerstand. Bis jetzt ist er ja nur durch die capa stets ins Leere gelaufen. Warum also nun der picador mit seiner pica? Dabei soll geprüft werden wie bravo sich der toro in seinem Verhalten beim Angriff verhält: Ist er manso, also viel zu harmlos, vielleicht sogar feige oder versucht er mit vollkommender bravura den picador aus dem Weg zu räumen oder ihn gar mit herzhafter Tapferkeit aus dem ruedo zu befördern.

Nun liegt es zunächst am matador den toro in Stellung zu bringen, damit er den Rufen des picadores folgen kann um diesen auch anzugreifen. Der picador hat nun zwei Möglichkeiten den Angriff des toros entgegenzunehmen. Einmal seitlich (puyazo de costado) oder frontal (puyazo de frente).


Egal für welche Methode er sich entscheidet, die Stellung des caballos zum angreifenden toro ist wichtig, damit er nicht das Gleichgewicht verliert. Der Reiter sollte darauf bedacht sein, dass stets die Hinterbeine seine Pferdes genug Kraft aufweisen, um dem Angriff des toros standzuhalten. So versucht der picador beim Ansetzen der pica das Gewicht bzw. den Druck nach vorne zu verlagern. So richtet man vorerst auf die nach hinten stehende die Kraft um dann schliesslich das Gewicht auf nach vorne, also auf den toro zu verlagern.


Dazu sollte die pica beim angreifenden toro die Nackenmuskulatur, den morillo schwächen, damit der Stier den Kopf weiter unten hält. Das hat zwei grundlegende Vorteile:
  • Erstens wird er auf diese Weise vom Publikum weniger abgelenkt und sein Blick richtet sich lediglich unterhalb des oberen Randes der barrera und somit auf das Geschehen im ruedo selbst. Wie schon oben beschrieben. Für einen torero gibt es kaum eine gefährlichere Situation, wenn der toro sich nicht auf ihn konzentriert, weil er durch andere Verhaltensweisen abgelenkt wird.
  • Zweitens erleichtert der gesenkte Kopf den Todesstoss, die estocada des matadores. Denn wenn der toro den Kopf hoch hält ist es für den matador schwierig und besonders gefährlich en Todesstoss mit dem estoque zwischen den cuernos, also zwischen den Hörnern anzusetzen.
Hier kann man gut erkennen, dass der toro bevorzugt mit dem linken Horn angreift.

Was kann man an der suerte de vara erkennen??
  • Greift der toro kraftvoll an und lässt sich von dem Widerstand der puya nicht ablenken. Und erst den banderilleros gelingt es den toro vom Pferd wieder wegzubringen ist eine positive wie gute Vorraussetzung für ein hoffentlich gelungene gute lidia.
  • Der toro greift hauptsächlich nur mit einem cuerno an und versucht entweder so auf der einen Seite den Rückzug anzutreten, oder das Pferd so aus dem Gleichgewicht zu bringen. Vor allem an diesem Manöver kann man erkennen welches Horn der toro vorzugsweise benutzt.
Ein guter puyazo de frente
  • Der toro macht gleich nach der ersten Berührung kehrt und sucht eine querencia auf, also eine Zone, wo er das Gefühl einer gewissen Sicherheit hat. Dann liegt es am matador, den toro aus jener querencia herauszuholen, was nicht ungefährlich sein kann, um ihn erneut in die Nähe des picadores in Stellung zu bringen.
Hier knickt der toro mit den Beinen ein. Ein Zeichen dafür dass seine Beine
für seinen Körperbau zu schwach sind.

  • Unangehmn stets zu beobachten wenn die toros beim Zusammenprall mit den picadores vorne einknicken. Vor allem um die 80 und 90 Jahren war jenes Zusammenknicken häufiger zu beobachten. Viele taurinos sahen darin einen Züchtungsfehler der ganaderías.
Ein optimaler Ansatz der puya.
  • Handelt es sich um einen kräftigen toro, und greift er das caballo von unten her an, hat er sogar die Möglichkeit den picador samt Reiter Und Pferd zu trennen. 
Das Pferd steht nur noch auf einem Bein und man kann davon ausgehen,
dass es dem toro gelingen wird den picador zu Fall zu bringen.
  • Handelt es sich um einen kräftigen toro, und greift er das caballo von unten her an, hat er sogar die Möglichkeit den picador samt Pferd in den Staub der Arena zu befördern. Nachteil von diesem "Unfall" ist, dass, sobald das Pferd wieder steht und der picador wieder seinen Platz eingenommen hat, sich nicht selten mit einem recht brutalen Zustossen der pica rächt.
Wenn das Pferd nicht richtig standhaft auf den Beinen steht, kann es passieren, dass es stürzt
und der picador fällt völlig ungeschützt auf dem Boden. Da ist ein schnelles Eingreifen
der banderilleros von höchster Notwendigkeit.

Es sei festgestellt, dass so ein Kampfstier schneller beschleunigt als ein Rennpferd und der picador kaum Zeit zur Verfügung hat seine pica von einem schwerbeweglichen, geradezu gepanzertem Pferd punktgenau auf die Stelle im Muskelschwund des toros zu setzen. Gelingt es ihm aber und er hat das Glück einen wahrhaftigen toro bravo zu haben wird es am Ende des ersten tercios mit Applaus aus dem ruedo begleitet. 

In den plaza de toros der ersten und zweiten categoría sollte der toro den picador dreimal angreifen. Auf Wunsch des matadores wird es jedoch meisten auf zwei Angriffe reduziert, indem der matador mit der montera auf den presidente zeigt und einen Wechsel des tercios andeutet. Damit will der torero erreichen, dass das Tier nicht zu sehr geschwächt wird und er eine ordentliche faena durchführen kann.

Zwischen den einzelnen Angriffen werden die toros von den banderilleros und matadores vom picador weggeführt. Wobei es den matadores gestattet ist elegante Manöver durch zu führen, welche als quites bezeichnet werden. Davon mehr im nächstes Teil.

Fortsetzung folgt

© Philip de Málaga
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Die Serie für Neueinsteiger bei SfA: