Donnerstag, 31. Oktober 2013

Wenn ein Star-Torero auf Reisen geht

Jetzt im Winter reisen einige toreros nach Amerika, 
wo die Saison gerade begonnen hat.
Was haben solche matadores an Kosten zu tragen?
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von Colin Ernst
(Fotos: mundotoro)

Die Saison in Südamerika hat begonnen. Figuras wie Padilla, Ponce, Morante und novilleros wie Román sind in Mexico, Peru und Kolumbien, um dort, zum Teil enthusiastisch gefeiert, ihre Kunst und auch ihre Stärke zu zeigen. Diese Länder bringen andere Menschen hervor, haben andere Kulturen und einen anderen Lebensstil. Hier in Spanien begegnen wir dem toreo mit einer gewissen Ehrfurcht, dort ist gleicht eine corrida manchmal einem Volksfest, laut und fröhlich. Nie fehlt es an Respekt, aber die Begegnung mit dem Tod wird dort anders empfangen, als in Europa. Auch sind die Bedingungen, unter denen manche toreros dort auftreten andere. Sie haben mitunter nicht ihre gewohnte cuadrilla um sich und das Reisen über Land ist mitunter lange und heftig. Aber sie sind da, die figuras und messen sich mit den Besten des südamerikanischen Kontinents. 

Was aber kostet so eine Reise...? Bei einem maestro im Gepäck ist mindestens ein banderillero, ein picador, der mozo de espada und der apoderado, mit dem Protagonisten, also fünf Personen, mindestens. Je nach Verträgen sind sie in einem Hotel am Ort untergebracht, oder, wenn sie die gesamte Saison dort sind mieten sie sich zentral ein und reisen von dort aus zu den corridas  quer durch das Land. 

Aber bleiben wir bei den Kosten. Das Stierkampfmagazin Aplausos veröffentlichte folgende Kostenpunkte: Im Durchschnitt 14.148 € für einen Vier-Tages-Trip.

Flug:
Hin u. Rückreise, fünf Personen: 
6.000 €

Hotel
Fünf Personen, drei Zimmer:
vier Nächte, Vollpension
1.600 €

Löhne:
1.968 €
1.968 €
992 €
Einen lokalen Helfer, der Dinge vor Ort regelt:
600 €

Zusätzliche Kosten für den Transport:
120 €

Zusätzliche Kosten wegen Gewichtsüberschreitung:
vestidos de torear, esportónes, mona del picador, Normale Kleidung, etc…)
250 €

Minibus mit Fahrer:
150 €

Genehmigungen, Lizenzen im Ausland:
500 €


Nun fehlen noch ein zusätzlicher banderillero  und ein picador. Die Kosten für diese übernimmt der Veranstalter. Meistens für einen torero der zweiten Reihe, oder gar einen novillero dürfte dies ein Verlustgeschäft sein, denn sein Sold dürfte kaum die Kosten decken, eher im Gegenteil, zahlen sie drauf. Aber kaum einer wird sich dem Ruf der zweiten Heimat der tauromaquia verweigern, Südamerika, viene toreo español, viene el arte! (Es kommt das spanische toreo, es kommt die Kunst!). Und gerade wenn die Kunst kommt, werden die bekannten matadores in der Regel eingeladen und müssen für ihre Unterkünfte nicht aufkommen. Manchmal werden auch die Reisekosten vom Veranstalter übernommen.