Mittwoch, 30. März 2016

Madrid: Ein Gemüsegarten in der Stierkampfarena

Während des spanischen Bürgerkrieges
wurde Las Ventas anderweitig genutzt
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von Philip de Málaga


Wie vielseitig eine plaza de toros verwendet werden kann ist weitgehend bekannt. Sei es als Arena für Sportveranstaltungen wie Tennis oder Basketball, für Konzerte und Theateraufführungen, für Gourmet-Festivals, oder sonstige Handelsmessen, aber als Gemüsegarten?

Die grösste plaza de toros in Europa: Las Ventas in Madrid für 24.000 Zuschauer
In der Tat, fand für einen gewissen Zeitraum, in der wichtigsten und grössten plaza de toros von Europa, in Las Ventas von Madrid, am 22. Juli 1936 die vorerst letzte novillada statt. Denn nur vier Tage vorher begann auf der Iberischen Halbinsel der Spanische Bürgerkrieg (1936 bis 1939). Der Volksaufstand verwandelte für die nächsten drei Jahre das ruedo in einen sechzig Meter grossen Gemüsegarten, wo vor allem Tomaten, Kartoffeln und Salate angebaut worden sind.

In dem Satiremagazin "Ramper" schrieb man im Mai 1939, von nun an müssten die toreros, welche in Las Ventas triumphieren die "puerta al ruedo". Eine Anspielung auf die Ehrenrunde, der vuelta al ruedo.
Wenn das ruedo zum Gemüsegarten wird. (Foto: ABC)
Ebenfalls wurde der coso dazu verwendet, während des Bürgerkrieges Waffen, Munition und Sprengstoffe zu lagern, da man sie in diesem Gebäude gut beobachten und bewachen konnte.

Mit dem Ende des Bürgerkrieges kehrten am 24. Mai 1939 die toros wieder nach Las Ventas zurück. Mit einem cartel was sich zeigen lassen konnte, traten unter anderem die maestros Marcial Lalanda, Vicente Barrera, Domingo Ortega und Pepe Bienvenida an.