Montag, 22. Februar 2016

Stierkampf in Venedig




von Anonym
und Canaletto

Im Centro de Arte de la Tauromaquia in Málaga findet sich gleich nach der ersten Zeichnung des Belgiers Jan van de Straet (Siehe: Der Zeichnung vom Stierkampf kam von einem Belgier) ein weiterer Druck mit Beziehung zum spanischen Ausland.  Zwar ist der Künstler unbekannt, jedoch stellt diese Zeichnung eines festejos taurinos in Italien dar. Genau auf dem Piazza San Marco Platz in Venedig.



Toros in Venedig.  Nun, einigen ist es sicherlich nicht unbekannt, dass es in Italien in der Tat festejos taurinos gab. Stierfeste, bei denen sich die cavalieri zu Pferde mit den toros gemessen haben. Und die Stiere gab es schon lange in Italien. Doch als 1322 bei solch einem festejo taurino in Rom neunzehn Reiter und viele der Zuschauer starben, konnte man erkennen, das die fiesta de los toros auf dem italienische Stiefel kein Renner werden wird.  Trotzdem soll es die toros noch bis 1808 gegeben haben. So zum Beispiel im Jahr 1500, wo der Vatikan die Geburt des Herrn unter anderem mit einer corrida feierte, oder im Jahr 1761 auf dem Markusplatz in Venedig, wie folgende Zeichnung von Canaletto  darstellt:
Stierkampf auf dem Markusplatz: Bernado Belloto, genannt Canaletto (1722 - 1788)
Hinzu kam die päpstliche Bulle aus dem Jahr 1567, wo man versuchte, vor allem die tauromaquia in Spanien zu unterbinden (Siehe: Warum die katholische Kirche den Stierkampf nicht verbietet).  Um so kurioser, dass es in Italien trotzdem weiterhin an die fünfzig Jahre lang Stierkämpfe gegeben hat. Erst als dann Papst Clemens VIII im Jahr 1996 das heidnische Vergnügen von der Sünde endgültig befreite, wurde das Ende der festejos taurinos in Italien  langsam eingeleitet.