Freitag, 24. Juni 2016

Plaza de toros in Flammen




von Philip de Málaga


In Katalonien brannte eine Plaza de toros nieder
Über die verschiedenen Betrachtungen möglicher Motive
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Gegen acht Uhr am vergangenen Dienstag Abend fing die plaza de toros der kleinen Gemeinde Campredó (in der Provinz Tarragona, im Süden von Katalonien) Feuer und brannte nieder. Der katalanische coso war aus Holz konstruiert, und das Gebäude konnte dementsprechend von der Feuerwehr auch nicht mehr gerettet werden.

Die brennende plaza de toros Campredó(Foto: Vocento)
Das bei einer so kleinen Gemeinde wie Campredó mit ihren nur 1.200 Einwohnern, einer Ortschaft die sich auch noch in Katalonien befindet, wo alle corridas verboten worden sind, eine plaza de toros niedergebrannt ist, ist eigentlich etwas kaum Erwähnenswertes. Auch nicht für SfA

Interessant dagegen ist es zu beobachten wie die verschiedenen Medien mit diesem Thema, besonders mit der Suche nach der Ursache umgehen. Selbstredend vermuten taurinische Portale dahinter einen Angriff der antitaurinos. Einige drücken sich dabei aber ein wenig diplomatischer aus, wie mundotoro: "Die Polizei schloss nicht aus, dass es sich hierbei um eine Aktion von Gruppen antitaurinos handelt ...". In der spanischen Presse allgemein deutet man es ebenfalls nur an, wie bei La Razón: "Auch wenn die Ursache des Feuers unbekannt ist, gibt es die Möglichkeit einer beabsichtigten Tat von Gruppen antitaurinos". 

Die grösste Mediengruppe Spaniens, Vocento klärt dagegen auf: "Wie ein Sprecher der Mossos d`Esquadra (katalanische Polizei) berichtet, entstand das Feuer als Folge, weil eine kleine Gruppe von Kindern dort mit Feuerwerkskörpern spielte während sie kleine hölzerne Hütten für das festejo popular vorbereiteten". 

Keine antitaurinos, keine Aggression gegen die mundo taurino. Und ausgerechnet in Katalonien hat es doch wohl noch weniger Sinn. Aber die mundo de los toros sollte sich nicht dem Tonfall der antitoristas anpassen, die Stimmung unnötig anheizen, denn damit, mit der Verbreitung von Unwahrheiten, machen sie sich selbst angreifbar. Und viel schlimmer noch, sie verlieren an Glaubwürdigkeit.