Donnerstag, 23. Januar 2014

Nur 38 Prozent bleiben für die taurinische Szene




von Philip de Málaga


Bei den Eintrittskarten denken viele, dass der Löwenanteil an die toreros geht. 
Stimmt das?
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Im Internetportal mundotoro gab es eine interessante Studie zu lesen, wie sich eine entrada zu für eine corrida in Sevilla zusammensetzt. Ziemlich ohne Ideen erwirbt man seine Eintrittskarten zu den festejos taurinos und die meisten denken im Unterbewusstsein, dass der Löwenanteil an die empresarios bzw. an die toreros geht. Zwar mag es wohl eintreffen, wenn Star-matadores wie José Tomás eintreffen, aber dann muss es durch andere corridas kompensiert werden. So zeigen es die Zahlen von mundotoro auf. Allein siebenundzwanzig Prozent fliessen für steuerlichen Abgaben und Genehmigungen. Knapp ein Drittel erhält das Rathaus für die Miete. Für das Personal der plaza de toros werden mindestens weitere sechs Prozent benötigt, je nach Niveau der Instandhaltung.

Übrig bleiben 38 Prozent für die toreros, apoderadosganaderos und den empresario. Mit anderen Worten, der Löwenanteil der entradas fliesst längst nicht in den Sektor taurino. Der Staat, die Rathäuser und nicht selten die Kreistage halten weit ihre Hände auf und sind letztendlich die Verdiener an den toros, obwohl sie eigentlich gar nichts dazu beitragen, ausser hier und da Genehmigungen auszustellen. Weder beteiligen sie sich an den organisatorischen Angelegenheiten und noch weniger haben sie den Mut sich dem toro entgegenzustellen, gar ihr Leben zu riskieren. So sind die empresario gezwungen, den Mut der toreros bzw. die toros günstiger zu erwerben. 

Die rechte Seite wird von öffentlichen Einrichtungen geschluckt.
Die restlichen 38 Prozent (links) bleiben für den Sektor taurino.
(Foto: mundotoro)
Die Leidtragenden finden sich ohne Frage im Nachwuchs, der nicht selten gratis antreten, wenn nicht überhaupt draufzahlen muss, um überhaupt antreten zu dürfen.

Fazit: Solange weit mehr als 60 Prozent von einem Verwaltungsapparat verschluckt werden, wird es für die mundo de los toros auch in der Zukunft weiterhin sehr schwer werden, finanzielle Konzepte zu entwickeln, die es für alle Beteiligten auch attraktiv gestallten. Man darf gespannt sein, ob der Comisión Consultativa Nacional de Asuntos Taurinos dazu etwas Passendes einfällt.