Mittwoch, 27. Mai 2015

Taurinisches Geld

Wenn der Steuerzahler für Schäden aufkommen muss,
welche durch Stierkampfgegner zustande gekommen sind
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von Philip de Málaga



Es ist nichts wirklich Neues. In Frankreich gehen die antitaurinos relativ aggressiv vor. Mit solcher Gewalt, dass sogar schon mal materielle Schäden oder finanzielle Verluste im Bereich der mundo de los toros entstehen. Und da scheint die Frage nicht ganz ungerechtfertigt, wer sollte dafür eigentlich aufkommen? In einer Demokratie ist der Gedanke naheliegend: Die Schuldigen, natürlich! Dass man aber beim französischen Nachbarn (in doppelter Hinsicht, sei es aus Deutschland oder aus Spanien) im Bereich des antitaurinismo es aber entschieden anders sieht ist nicht unbekannt.

Im südfranzösischen Alès hat das Rathaus reagiert und unter Bürgermeister Max Roustan der örtlichen peña taurina den durch eine antitaurinische Demonstration im letzten Jahr entstandenen Verlust mit der Summe von 15.000 Euro kompensiert. Eine klare Ansage, die tauromaquia als französisches Kulturgut zu fördern und zu verteidigen. Eine Haltung, welche bei den antitaurinos einen gewissen Schockzustand auslöste und sie zur Geldfälschung veranlasste:


Hier wird symbolisiert, dass mit europäischem Geld aus Frankreich das Blut der toros finanziert wird, wobei der Bürgermeister einen Ehrenplatz auf der rechten Seite erhält. Gesprochen wird von der Verschwendung von Geldern für die corridas, also die festejos taurinos. Verschwendung? Zum einen ist hier die Rede davon, dass Gelder für Kultur rausgeschmissen werden und zum anderen kann man durchaus feststellen, hätten sie nicht demonstriert, hätte es auch keine öffentlichen Gelder gekostet. So einfach ist das.

Zur Aufklärung: Das man die tauromaquia in Frankreich zum inmateriellen Kulturerbe erklärt hat, dürfte den SfA-Lesern bekannt sein. Aber die französische Gesetzgebung geht weiter. Französische Kultur gilt es nicht nur zu fördern sondern vor allem auch zu schützen. So sind in Frankreich jegliche Demonstrationen in unmittelbarer Nähe von jeglichen festejos taurinos oder Veranstaltungen mit taurinischem Inhalt verboten, und gegebenenfalls durch Polizeieinsatz zu verhindern. Und für die entstandenen Schäden muss dementsprechend dann auch jemand aufkommen.

Die toros sind und bleiben in Frankreich Teil der Kultur. Teil der Demokratie. Das ist einfach nur eineTatsache.