Würde es unter den Fotografen der
mundo de los toros ebenfalls ein
escalafón geben, er würde mit Sicherheit ganz oben stehen.
Paco Cano Lorenza, auch "
Canito" genannt, ist am 18. Dezember 1912 in
Alicante geboren. Mit 17 Jahren wollte er Boxer im Fliegengewicht werden. Er versuchte alles, um der Armut zu entkommen. So sprang er in
Alicante als
espontáneo ins
ruedo und wurde erst einmal verhaftet. Schliesslich bekam er die Chance bei einer
novillada in
Orihuela (in der Provinz
Alicante) als
sobresaliente anzutreten, wo er sich erst einmal eine
cornada zuzog. Während des spanischen Bürgerkrieges versteckte er sich im Haus seines Freundes
Gonzalo Guerra Banderas, wo er das erste Mal mit der Photographie konfrontiert worden ist. Dann arbeitete er als Aushilfskraft in einem Labor einer Kosmetikfabrik, suchte aber weiterhin nach der Möglichkeit als
torero seinen Lebensunterhalt zu verdienen.
Da für ihn der Weg ins
ruedo immer unwahrscheinlicher erschien wendete er sich konzentriert der Photographie zu. Und dabei widmete er seine Objektive vor allem dem Thema zu, was ihm am meisten am Herz lag, der
tauromaquia. Mit Erfolg, denn ziemlich bald war er für verschiedene Medien tätig, wie zum Beispiel die Tageszeitung ABC und besonders in der taurinischen Presse waren seine Fotos begehrt.
Seinen richtigen Durchbruch erreichte er mit einem eher traurigen Ereignis. Am 29. August 1947 war er der einzige Photograph der in
Linares (Andalusien) die Zufügung der todbringenden
cornada durch den
Miura-
toro Islero des
matadores de toros Manolete ablichten konnte. Photos welche um die ganze Welt gingen.
Eine besondere Beziehung pflegte er mit dem Hause der
Torerodynastie
Dominguín. Vor allem mit
Luis Miguel. Aber auch die
matadores de toros Domingo Ortega und
Pepe Luis Vazquez gehörten zu seinem Freundeskreis. Und heute nach 60 Jahren fühlt sich ein jeder geehrt mit ihm gesehen oder gar abgelichtet zu werden.
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Paco Cano, rechts mit dem maestro Luis Miguel Dominguín |
Aber auch von anderen bekannten Persönlichkeiten gelang es ihm einige wichtige Photographien zu erlangen, wie zum Beispiel
Ava Gardener,
Orson Wells,
Sophia Loren,
Garry Cooper und und dem Schriftsteller
Ernest Hemingway. Selbstredend meistens bei einem Besuch einer
corrida.
Mit einer Baseballmütze und einer
Leica oder
Canon ausgerüstet gehört der mittlerweile 101 Jahre alte
Paco Cano seit 60 in den
callejón der grossen
corridas. Eine regelrechte Institution ist er geworden. Kaum einem Photographen gelang es so wie ihm die wichtigen Momente einer
corrida einzufangen. So lässt es sich auch erklären, dass er viel dazu beigetragen hat, dass die
mundo de los toros Teil der Schönen Künste geworden ist.