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von Colin Ernst (1. Teil)
& Philip de Málaga (2. Teil)
Meinen ersten Film mit Stieren sah ich mit circa acht Jahren, im Weihnachtsprogramm in Deutschland. Ja, Sie haben richtig gelesen, in Deutschland. Ich kann mich nicht an den Titel erinnern, aber einiges ist mir im Gedächtnis geblieben. Ein kleiner Junge zieht einen Stier auf und macht sich am Ende auf, in die Hauptstadt Mexico, um den toro „Gitano“ vor dem torero zu retten. Wenn ich mich recht erinnere, erweist sich „Gitano“ als so tapfer, das er ein indultado erreicht (Da sind viele Tränen geflossen…). Viel später sah ich eine Dokumentation über El Cordobés, Manuel Benitez.
Was sind die bekanntesten oder bedeutendsten Filme rund um toros und toreros? Dies wurden anlässlich der Aktionswoche des Films in der plaza de los toros von Madrid, in Las Ventas einige Menschen gefragt, die alle eng mit dem mundo de los toros verbunden sind. Aficionados, banderilleros, ganaderos und toreros. Viele nannten „Currito de la Cruz“ als Film, der ihnen am meisten bedeutete. Dieser Film hat schon den jungen Manuel Benitez animiert, torero zu werden. Es gibt mehrere Versionen, die von 1948, mit der faena von Pepín Martin Vazquez ist wohl die beste, da dessen toreo im Film, beinahe perfekt zu nennen ist.
Auch „Juncal“ und „Tarde de Toros“ wurden als besonders sehenswert genannt. Mich und auch viele der Befragten hat der im Februar erschienene, mit zahlreichen Goyas ausgezeichnete Film „Blancanieves“, beeindruckt. Eine Zeitreise in die frühen zwanziger Jahre. Ein stummer, schwarz-weiß Streifen, der keine Worte braucht. So perfekt sind die verschiedenen Szenen eingefangen, die Persönlichkeiten dermaßen original. Der apoderado, der empresario, bis hin zum verzückten Zuschauer, erzählt er das Märchen von Schneewittchen, welches bei den sieben Zwergentoreros landet und dann torera wird…einfach wunderschön.
Ein schlichter Hammer dürfte die 3 D Produktion encierro sein, der als Dokumentarfilm über den Stierlauf in Pamplona berichtet, mit tollem Bildmaterial und berufenen Kommentatoren. Gewiss kein Film für Liebhaber der schönen Künste.
Am 29. November strahlt TV2, der spanische Sender, um 22:15h eine Neuauflage zu Ehren des Phänomens El Cordobés aus. Der Titel „No llevaste luto por mi“. Begründet ist der Titel auf den bekannten Ausspruch des matador de toros zu seiner Schwester : “Ich kaufe Dir ein Haus oder Du wirst Trauer tragen“, der schon Leitmotiv im Buch über Manuel Benitez "El Cordobés" von Larry Collins und Dominique Lapierre war. Der Film, mit Zeichentrickelementen, authentischem Material, Zeitzeugen und dem Protagonisten selbst, ist eine Homage an den Mann, der wie kein anderer dazu beigetragen hat Spanien und die Kultur des Stierkampfes in aller Welt bekannt zu machen. Im nächsten Jahr feiert der maestro seine fünfzigstes Jubiläum, seine „boda de oro“ (seine goldenen Hochzeit), dem Jahr seiner confirmación in Las Ventas.
Über kaum ein Comeback würde sich die afición mehr freuen
wie über die des maestros Joselito aus Madrid
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von Philip de Málaga

Adrian Brody als Manolete |
Schon im letzten Jahr wurde in verschiedenen Ländern der Spielfilm Manolete aufgeführt. Oscarpreisträger Adrian Brody verkörpert hier den legendären matador de toros Manuel Laureano Rodríguez Sánchez, bekannt unter dem Künstlernamen Manolete, welcher 1947 auf tragische Weise von dem Miura-Stier Islero in Linares getötet worden ist. An seiner Seite stellt die spanische Schauspielerin Penélope Cruz seine große Liebe, die Schauspielerin Lupe Sino dar.
Mittlerweile ist der Film in verschiedenen Ländern aufgeführt worden. Die Filmkritik zu dem Streifen Manolete finden Sie in der SfA-Reportage Manolete - Blut und Leidenschaft.
Bester Kurzfilm des Jahres?

Hier ein Ausschnitt aus Aparición: