Donnerstag, 20. August 2015

Der Picasso Stierkampf in Málaga




von Philip de Málaga
(Fotos: mundotoro, Vocento)


Lokale Presse spricht von einem Misserfolg den man nicht stoppen konnte
Lediglich die Optik mit den Farben konnte überzeugen
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Die südspanische Metropole Málaga versteht sich nicht nur als eine capital taurina, sondern in der mundo de los toros hat sie einiges Einzigartiges zu bieten. Zum Beispiel eine corrida picassiana. Den Namen trägt sie nach dem Kind der Stadt, dem Künstler Pablo Picasso. So wird die plaza de toros zur corrida nach Motiven von Picasso ausgestattet, auch die toreros und man versucht sich im toreo auch dem Stil anzupassen, als Picasso noch als kleiner Junge die plaza besuchte.

Picasso zieht in die Malagueta ein, hier an der barrera.
Talavante mit einer verónica.
Mit der capa konnte Talavante nicht immer überzeugen.
Doch vor vollen tendidos entwickelte sich die corrida picassiana zu einem Misserfolg. Das Portal mundotoro begann mit den beeindruckenden Worten: "Die freiste Form der Kunst ist es, sich dem Risiko zu stellen um zu versagen. Bis hin zum Tod." Doch was geschieht, wenn in der arte del toreo der toro nicht mitspielt? Und genau das war hier der Fall. Das Dilemma begann schon vor der Veranstaltung in den corrales, wo toros zurückgewiesen worden sind und ausgetauscht werden mussten. Auch während der corrida wurden toros in die corrales zurückgeschickt. Und der Rest? Nun, das ganado zeigte sich von einer sehr bescheidenen Seite. Dem matador de toros Alejandro Talavante blieben nicht all zu viele Möglichkeiten.

Talavante auf den rodillas.

Das schon hoffnungslose Publikum musste bis zum vierten toro warten, bis es etwas geboten bekam. Naja,  zumindest etwas.  Zum Beispiel, dass der matador seine faena auf den Knien begann, was für ihn höchst ungewöhnlich ist. Während er mit seinen muletazos viel temple zeigte fiel in den tendidos etwas ganz anderes auf. Die banda taurina spielte "El toreador" aus der Oper Carmen. Er tötete den toro mit dem Namen "Lebrero" mit einer suerte de recibir und einer estocada trasera. Die dos orejas, welche er daraufhin vom presidente zugesprochen bekam fanden viele aficionados de toros überbewertet, vor allem deswegen, weil seine Arbeit mit dem capote alles andere als überzeugend und auch die estocada alles andere als perfekt war. 

Ein oreja zu viel?
... Aber es war schon der Höhepunkt an diesem Nachmittag, obwohl man im Publikum nun auf eine Wende hoffte. Aber die toros liessen es nicht zu.

Hier die einzelnen Bewertungen:
Beim letzten toro gab es noch etwas zu sehen. Ein paar elegante verónicas von Talavante und von dem banderillero Raúl Ramirez "El Peque" einen salto de garrocha über einen fast bewegungslosen toro.

Sieht man nicht oft bei einer corrida: Salto de garrocha
Die corrida picassiana war wieder mal ein festejo taurino von dem die afición einmal mehr zu viel erwartet hatte. Aber die empresa hätte sich bei der Auswahl der toros durchaus ein wenig mehr Mühe geben können. Und mal ehrlich, nicht wenige taurinos und Kenner der tauromaquia haben diese Entwicklung schon im Vorfeld gesehen haben wollen.

Fragende Geste der Verzweiflung: "Was soll ich mit solchen toros machen?"
Doch etwas schönes hatte es trotzdem zu bieten. Nicht die toros standen im Mittelpunkt, sondern das allgemeine Ambiente. Die Farben, die Musik, die besonderen Emotionen, so war es sicherlich nicht so ganz unrentabel dabei gewesen zu sein. Das Auge bekam etwas geboten. Nur der pure taurino war enttäuscht, für den das optische Umfeld so gar keine Rolle spielt. 

Ein bescheidener tarde de toros endet in der Malagueta

Keine Stiere in Pamplona? Lächerlich!




von Joseba Asiron


Da versucht eine politische Partei wie die Bildu alles dranzusetzen um im Baskenland und Umgebung eine abolición de los toros durchzusetzen und ausgerechnet im taurinischen Flaggschiff von Pamplona, wo die Bildu auch das Sagen hat, kommt man diesem Vorgehen in die Quere. Der Grund: Der Bürgermeister Joseba Asiron versteht sich nicht nur selbst als ein aficionado, sondern sieht diese Thematik auch mit anderen Augen. Für die tardes de toros hat er schon seit 33 Jahren ein abono. Und auch in den encierros sieht man ihn gelegentlich mitlaufen (Siehe Foto). Un din diesem Jahr hat er auch schon als presidente corridas geleitet.  (SfA: Kurioses aus Pamplona: Die linke BILDU leitet Stierkampf). Schon als kleiner Junge sei er zu den toros gegangen und es hätte ihm stets gefallen. 

Und in diesem Kontext steht er zu den toros. Ob Vitoria, Bilbao, San Sebastián oder Pamplona, dass sei deren Privatangelegenheit, fordert keine politische Einmischungen, und sollte den Traditionen entsprechend angepasst und gehalten werden.

Der Bürgermeister von Pamplona: Links und aficionado!
"Die toros in Pamplona zu verbieten 
wäre genauso lächerlich wie sie in San Sebastián einzuführen!"

Und nicht zu vergessen sei, stellt Asiron zufrieden fest, San Sebastián sei 2016 Europäische Kulturhauptstadt, und als Teil der Kultur repräsentieren die toros genau dort wieder unsere Tradition als Kultur.

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Quellennachweis:

Mediengruppe: Vocento: