Sonntag, 28. September 2014

Blutiger Tag auf der Wiese





von Philip de Málaga


Über den Toro de la Vega (FAZ-Artikel von Leo Wieland)
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In der jüngsten digitalen Ausgabe der Frankfurter Allgemeinen Zeitung setzt sich der Madrid-Korrespondent Leo Wieland mit dem Ereignis Toro de la Vega auseinander. Kaum eine Veranstaltung taurino ist auf der Iberischen Halbinsel dermassen umstritten wie jene Stierhatz, welche ebenfalls mit dem Tod des toros endet, aber eben keinem reglamento unterliegt. Der Willkür dem toro gegenüber sind Stiertreibern bei diesem Spektakel somit kaum Grenzen gesetzt.

(Foto: La tauromaquia)
Diese Veranstaltung zieht Jahr für Jahr an die 40.000 Besucher an.

Nicht nur SfA hat sich schon gegen diese Form der Stierfeste ausgesprochen, sondern immer mehr aficionados der klassischen corridas, welche nach einem festen reglamento taurino abgehalten werden, tendieren auch schon gegen solche festejos populares. Sie haben mit der tauromaquia wirklich nichts gemein. Um im Vergleich zu einer corrida hat der toro de la Vega keine Chance auf ein indulto, eine so genannte Begnadigung.


Lesen Sie hierzu den Artikel von Leo Wieland:  Blutiger Tag auf der Wiese

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Weitere SfA-Beiträge zu diesem Thema:

Toro de la VegaSfA-Reportage von Colin Ernst vom 18. 9. 2013
Ich bin gegen StierfesteSfA-Reportage von Philip de Málaga vom 14. 11. 2009


Picasso, Guernica und Javier Conde





von Philip de Málaga


Frieden und die Tauromachie bei den Vereinten Nationen
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Am vergangenen Freitag wurde bei den Vereinten Nationen im Allianz-Saal der dreiminütige Kurzfilm "A cry for peace" (Ein Schrei für den Frieden) von der mexikanischen Künstlerin Denise De La Rue aufgeführt. Dabei wird das 1937 von dem spanischen Künstler Pablo Ruiz Picasso entstandene Gemälde Guernica mit dem Frieden identifiziert. Unter anderem mit der Beteiligung des matadores de toros aus Málaga Javier Conde. Die Vorbereitung zu diesem Projekt dauerte ein Jahr.

Die "Guernica" und der matador de toros Javier Conde
Minister aus der ganzen Welt, Vertreter der Vereinten Nationen und das Model Naomi Campbell fanden sich in den Zuschauerreihen.

De La Rue sagte bei seiner Eröffnungsrede, dass sein Kurzfilm die vielen menschlichen Widersprüche darstelle, die sich in dessen Inneren verborgen halten und dessen Verkörperung entdeckt werden könne. Beides, Licht und Finsternis haben überlebt, weil unsere globale Gesellschaft die Demokratie erreicht hat, Wissenschaft und Moderne, und tauromaquia sowie Krieg noch überleben. "Heute gebe es mehr Flüchtlinge die ihre Häuser verlassen müssen, als während des Zweiten Weltkrieges. Heute, mehr denn je, müssen die Vereinten Nationen in der Lage sein künftige Generationen zu retten und an die Geisseln des Krieges erinnern", sagte sie weiter.

"Ich sah die Guernica und den torero davor an der Front. Die Metapher eines Soldaten der tragische Held des Sophokles, welches den Zuschauer auf diese Weise durch die Verwüstungen des Krieges führt. Ich als Künstler fühle mich dafür verantwortlich, die Werke und die Menschen auf einer subtileren Ebene darzustellen. Das ist mein bescheidenes Sandkorn. Hoffentlich bewegt es ein wenig die Menschen auf die Seite des Friedens, der Brüderlichkeit, überhaupt auf die humanistische Seite".

Der Film ist eine Fortsetzung seines letzten Werkes, sein zweites Buch "Kunst und Stierkampf", wo matadores für Meisterwerke posieren, welche in den grossen Museen in der spanischen Hauptstadt Madrid wie Prado oder das Reina Sofia ausgestellt werden um die fundamentalen Werte des Lebens darzustellen:


Es ist das erste Mal, dass die Erben der Guernica die Erlaubnis erteilten, das Gemälde für zeitgenössische Kunstzwecke zu verwenden. Und die mundo de los toreros war nicht nur dabei sondern ein Teil von diesem Kunstwerk.