Freitag, 12. Oktober 2018

Man muss sich nicht für den Stierkampf entschuldigen

Ein englischer Lord verteidigt die Tradition der Tauromachie
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von Lord Garel-Jones


Der konservative Politiker William Armand Thomas Tristan Lord Garel-Jones ist 1941 geboren und lebte von 1948 bis 1971 in der spanischen Hauptstadt Madrid, wo es ihn immer wieder hinzieht. 1966 heiratete er die aus Madrid stammende Catalina Garrigùes, was ihn immer mehr mit Spanien verband. Mit neun Jahren sah er in Las Ventas seine erste corrida de toros und war von dem espectáculo taurino und dem ganzen Umfeld, der mundo taurino, so fasziniert und begeistert, das er sich in den über zwanzig Jahren auf der Iberischen Halbinsel zum puren aficionado de toros entwickelte. Im April des Jahres 2012 war er sogar der Eröffnungsredner beim pregón taurino der berühmtem Feria de Abril in der andalusischen Hauptstadt Sevilla. Im selben Monat wurde Lord Garel-Jones von der Tageszeitung ABC (Ausgabe Sevilla) mit dem IV Premio Periodístico Taurino ausgezeichnet, welchen im Vorjahr der peruanische Schriftsteller Vargas Llosa und davor der französische Philosoph Francis Wolff erhalten hatten. Für den britischen Politiker gehört die mundo de los toros zur europäischen Kultur. Und es ist für ihn in keinster Weise gerechtfertigt, dass sich Länder wie das Vereinte Königreich in die spanischen Kulturen wie die tauromaquia einmischt, statt den Problemen im eigenen Land Priorität zu geben. Lord Garen-Jones ist Unterstützer und Förderer der Human UK, einer Vereinigung zur Verweltlichung und Förderung des Humanismus.
Der spanischen matador de toros Curro Romero und
der britische Politiker Lord Garet-Jones in Sevilla im April 2012.
"Spanien sollte aufhören sich für die fiesta ständig zu entschuldigen und mit Stolz dahinter stehen, wofür sich der Minister für Kultur, José Ignacio Wert einsetzt." 

"Die tauromaquia ist eine universelle Kunst, die es auf der ganzen Welt zu verteidigen gilt." 

Ich war stets gegen antropomorfización engagiert, welche Tieren menschliche Gefühle zuschreibt. Denn das ist falsch, kein Zweifel. Aber ich bin natürlich total gegen die Misshandlung von Tieren und Pflanzen (ehrlich, denn ich bin unter anderem Mitglied in einer Gesellschaft zum Schutz von Vogelarten). Aber es muss eindeutig klar sein, ein Tier ist definitiv kein Mensch!" 

"Anstatt zu denken dass man sich im Mittelpunkt des Universums befindet sollte Großbritannien erst einmal im Wesentlichen seine eigenen Hausaufgaben erledigen statt das Augenmerk auf den Schutz der Tiere zu richten." 
Der britische Politiker Lord Garel-Jones
erhält für seinen unermüdlichen Einsatz für die tauromaquia
in Sevilla eine Auszeichnung der Tageszeitung ABC.
"Durch die tauromaquia sollen wir nicht in Verlegenheit gebracht werden. Im Gegenteil. Sie ist einer der grundlegenden Fundamente der spanischen Kultur. Eine Welt in der man nur die englische Sprache spricht und die unter dem erdrückenden Gewicht einer nordamerikanischen Kultur leidet, das kann es doch nicht sein. Die toros und die hispanische Kultur haben viel der Welt zu bieten." 

"Weil ich die toros verteidige werde ich oft als Barbar oder als ein Rohling bezeichnet. Aber es ist doch gar nicht schlecht ein Wilder zu sein, stehe ich doch mit meiner Gesinnung neben Leuten wie Goya, Picasso, Ortega y Gasset oder García Lorca." 

"Bezüglich der fiesta sei ein jeder daran erinnert, das er sich auf dem Weg des Lebens zum Tod befindet. Und diesen müsse man, eben wie ein torero, mit Würde gehen."
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Quellennachweise:

Lord Garet-Jones: España tiene que dejar pedir perdón por los toros!, La Vanguardia, 3.4.2014
Entender la gran cultura Europea, Sol y Sombra, 6.4.2012
Tristan Garet-Jones pregonará la Fería de Abril de toros, ABC Sevilla, 17.2.2012
Un ingles como aficionado de toros en Sevilla, SUR Málaga, 23.1.2012
Late Spanish Election Result, The Spectator, 27.3.2004