Dienstag, 8. März 2016

Eigentlich wollen sie nur den Tod - oder sie wissen es nicht

Was antitaurinos wollen, ist nicht den edlen Stier am Leben zu erhalten,
sondern was sie verlangen ist ein schnelles Todesurteil.
Wenn Politiker über die Tauromachie debattieren,
geht es um viel, nur nicht um die Stiere.
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von Philip de Málaga



Schon seit Jahren wird darüber diskutiert, ob die toros verboten werden sollen oder nicht. Spätestens seit 2007 ist es auch hier in Spanien zu einem Politikum geworden. abolición de los toros hätte zur Folge, zum einen das etwas mehr als 230.000 reses getötet werden müssen, weil die ganaderías die Kosten nicht mehr tragen können und diese Tiere einfach nicht zur kostendeckenden Fleischzucht geeignet sind. Vor allem sind es die an die 120.000 toros bravos, welche direkt den Weg ins Schlachthaus antreten müssten. Schon im letzten Jahr mussten ganaderías ihren Betrieb vollkommen einstellen, oder einen grossen Teil ihrer Herde der Schlachtung freigeben, weil sie finanziell nicht mehr tragbar waren.

Mit gesenkten Köpfen ergeben sich die toros ihrem Schicksal.
Es ist nicht erwünscht dass sie das Leben eines toro bravo führen dürfen.

Zum anderen würde es das Ende des noblen toro bravo bedeuten. Der toro der es liebt seinem Instinkt des Angriffes zu folgen, der toro der mehrere Jahre in wunderbaren dehesas auf einem bis zwei Hektar grossen Land nur für ihn leben darf, von den Menschen unbelästigt, der toro der in der plaza de toros mit seiner bravura sogar ein indulto, eine Begnadigung erwirken kann und letztendlich der toro der relativ viel durch sein Umfeld zur spanischen Ökologie beiträgt.

Solche Bilder soll es laut den antitaurinos in Spanien nicht mehr geben.
(Foto: mundotoro)
Denn ein Punkt sollte mal klar festgehalten werden. Die antitaurinos setzten all ihre Kräfte, all ihre Beleidigungen, all ihre Hetzkampagnen, all ihren Lobbyismus ein, um ein Verbot der toros zu erwirken. Sie haben aber bis jetzt noch nichts, absolut gar nichts unternommen, um auch nur einem toro bravo das Leben zu retten, und noch viel weniger um das Überleben der Rasse des toro bravo durchzusetzen.

Der Wunschgedanke vieler Politiker und antitaurinos.
Nur kaum einer hat eine Vorstellung über die Umsetzung.
Nicht anders sieht es in den politischen Lagern aus. Vor allem jene Parteien, welche versuchen sich von allem typisch spanischen zu distanzieren. Besonders wenn es aus der spanischen Hauptstadt kommt und vorgeschrieben wird. Sich gegen den toro auszusprechen, gleicht der Feststellung, dass man diesen hier nicht benötigt. Und somit auch nicht seine Tradition. Und so sieht man ebenfalls in seiner Zucht keinen Sinn, und erst recht nicht in der Erhaltung der viel noch lebenden Tiere. Denn der Steuerzahler will dafür bestimmt nicht einkommen.

In der Kultur, in der gesamten Bannbreite der Wirtschaft, in der Politik, in der Kunst,
im sozialen Leben, ist die mundo de los toros voll integriert und von dem sector antitaurino kommen keine vernünftigen Ansätze über die Umsetzung eines möglichen Verbotes der toros.
Weder politische Gruppierungen noch Tierschutzorganisationen konnten bis jetzt dazu noch kein akzeptables, bzw. annehmbares Konzept vorschlagen. Noch irgendeinen Lösungsansatz für den entsprechenden Arbeitsmarkt, für die finanziellen Löcher die nicht nur bei der Branche zu finden sind, sondern auch bei den Gemeinden, Provinzen und dem Staat, durch die fehlenden Steuereinnahmen, und nicht zuletzt für den toro de lidia präsentieren. Auch die Antworten auf die Anfragen durch SfA, selbst beim Europäischen Parlament, fielen recht bescheiden bis nichts sagend aus. 

Mit anderen Worten, da gibt es nicht wenige, welche eine abolición de los toros fordern, aber selbst über den Bereich über doch eher bescheidene Informationen verfügen, und schon gar keine Idee über eine mögliche Umsetzung haben. 

Eine Demo von antitaurinos im letzten Sommer in Málaga: Und seien wir mal ehrlich,
die sehen nicht gerade so aus, als ob sie in der Lage wären, irgendetwas bewirken zu können,
ausser mit einem Megaphon zu hantieren.