Freitag, 28. September 2012

José Tomás

Ein zeitloses Geschenk aus jener Stunde in Mexiko
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Poesie von Dominik Sachsenheimer 


Die Hände schwingen langsam
Als wäre dies ein Spiel

Der Kopf senkt sich, tief, trauernd
Der Welt Schmerz wiegt so viel.
In rosa gelbem Taumel
Erhebt man sich im Rund.
Der kleine Mann im Sande
Geht allem auf den Grund.

Man setzt sich und das rote
Tuch liebkost den Wind
Als wollt’ es die umgarnen
Die ausgezogen sind
Sich tanzend zu vermählen
In einem Schrei nach Zeit
Der jäh erschallt 
und träg verhallt
In Tod und Ewigkeit.

Wer hier das Biest ist 
Weiss man nicht
Denn beiden Tänzern stehen
Angst und Irsinn 
im Gesicht
Wenn sie sich vorwärts lehnen

Mann und Mythos schnauben leise.
Die Masse schaudert still.
Ein jeder weint auf seine Weise
Weil niemand enden sehen will
Was allzu selten man erlebt:
Das Hirn verstummt, 
die Lunge bebt
Das Herz holt Luft, 
die Seele schwebt.

Und später, Wochen später,
Der Degen längst versenkt,
Gedenkt man jener Stunde,
Die Zeitloses geschenkt.

Mexiko, den 4. November 2007
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Über den Autoren:
DOMINIK SACHSENHEIMER

Taurinische Biografie
  • 1989 - Erste novillada in Ondara (Valencia).
  • 1990 - José Maria Manzanares  in Dax (Frankreich) - "Live changing experience", wie der Spanier sagt.
  • Seit 1991 - aficionado de toros
  • Bis 2004 -  Pilgerfahrten zu corridas in Sevilla, Bilbao, Madrid, Pamplona, Santander, Burgos, Vitoria, Azpeita, Barcelona, Cordoba, Écija, Huelva, El Puerto, Málaga, Dax, Mont-de Marsan, Arles, Nimés und Beziers.
  • Seit 2004 - im amerikanischen Exil mit Ausflügen nach México D.F.,  Aguascalientes, León und Irapuato.
Besonders geschätzte toreros:
  • José María Manzanares (padre)
  • José Miguel Arroyo "Joselito"
  • Enrique Ponce
  • Luis Francisco Esplá
  • José Pedro Prados "El Fundi"
  • José Tomás
  • Morante de la Puebla
Bevorzugte ganadería:
  • Samuel Flores
Kommentar:
  • Alle Versuche als aficionado práctico grandios fehlgeschlagen. Aber man lernt ja schliesslich fürs Leben!



Dienstag, 25. September 2012

Apotheose

Rückblick auf den Jour de Gloire - José Tomás in Nimés
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von Torodora Gorges

Foto HJD
13.500 Menschen, die am vergangenen Sonntag im Colosseum von Nimes waren, stehen sicher noch genau wie ich unter dem Eindruck dessen, was sie als Augenzeugen miterleben konnten.  Im Internet (ein unverzichtbarer Segen für die aficionados, die nicht dabei sein konnten) sammeln sich zahllose enthusiastische  Kommentare zu diesem magischen Sonntagvormittag, in Wort und Bild. Wir können die einmaligen, unbeschreiblichen  Momente  in Fotos und Videos abrufen und nacherleben. Wer das Glück hatte dabei zu sein, wird diese Stunden für immer in der Erinnerung festgeschrieben erhalten. Unvergesslich, unwiederholbar ist der Tag; Einigkeit in der Begeisterung innerhalb der spanischen und französischen Presse.
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"Und wenn ich noch hundert Jahre leben könnte, 
würde sich so etwas Vergleichbares nie wiederholen."

Ein Journalist
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"Apotheose" und "Apocalypse now dans arénes de Nimes" titelt die Tageszeitung La Marseillaise, assoziiert Seligsprechung mit seiner Person: "Tomás beatifié".

Auch die Sportzeitungen erweisen dem torero und Fußballanhänger José Tomás (kurz JT) Referenz; mir gefällt besonders der kundige Beitrag in der MARCA: "Como un emperador en el Coliseo".

Während der Rückreise nach Deutschland im TGV sammelte und notierte ich meine Gedanken zu dem großartigen Ereignis der matinée des Vortags. Auf den Besuch der corrida am Sonntagnachmittag, die den Abschluss der Feria de Vendimia bildete, verzichtete ich. Ich hätte mich nicht auf El Juli und Sebastian Castella konzentrieren können. Ich hätte ihre Leistung nicht würdigen können und ihnen Unrecht getan, weil JT meine Fantasie und Gedankenwelt besetzt hielt.

Auch die zuvor besuchten corridas der Feria waren verblasst im Glanz des jetzt schon als historisch bewerteten Auftritts von 

José Tomás - el torero de este siglo.

Hier meine spontanen Notizen dazu:

¡JT, 6 toros 6 en solitario!
1 6 .    S e p t e m b e r    2 0 1 2
(11 orejas, 1 rabo symbólico)

Dank des heftigen Mistrals, der in den vergangenen Tagen geweht und den toreros die Arbeit mit den Tüchern erschwert hatte, war das Wetter am Sonntagvormittag von kristalliner Brillanz, das Colosseum sonnenbeschienen; der Sand glänzte goldfarben. Die ideale Kulisse für den Auftritt des toreros, den ich seit der corrida des Abschieds von der PlazaMonumental in Barcelona vor fast genau einem Jahr nicht mehr gesehen hatte. Mein Platz: Toril Bas B, Rang 3.

Große Aufregung, Unruhe, freudige Erwartung, Zeichen vorauseilender Nervosität in den Gesichtern der Besucher um mich herum, die während der drei vergangenen Nachmittage sympathische Nachbarn waren. Sie gehörten zur Internationale der afición a los toros, es wurde nicht nur Französisch oder Spanisch gesprochen. - Mit meinem freundlichen Sitznachbarn aus Norwegen, der obsessiv fotografierte, tauschte ich mich noch über die corrida des Vortags aus. Morante hatte es wieder einmal geschafft, ein ihm gewogenes Publikum zu brüskieren. Die Enttäuschung hatte sich in gewaltiger bronca entladen. Dennoch waren  die überzeugten, "wahren" Morantistas (wie ich und mein Freundin und der norwegische aficionado) der Meinung, dass er mit den Details, die er zeigen konnte, viel Glanz in die Feria gebracht hatte. 
  
Nun rückte der Zeiger der Uhr voran, es wurde stiller. Alle Blicke waren auf das Tor gerichtet, aus dem gleich JT und seine cuadrilla treten würde. "Corrida de expectación - corrida de decepción?!" flüsterte mir meine Freundin U. zu. Wir erhofften den guten Ausgang. Der große Uhrzeiger sprang auf die sechs - 11 Uhr 30 - das weiße Taschentuch des Präsidenten hing über der Brüstung.

Der Einzug von José Tomás löste gewaltig anschwellenden Begrüßungsapplaus aus. Dieser Mann wird verehrt und bewundert wie kein zweiter derzeit lebender torero; egal, was heute passiert, er hat schon jetzt den Rang eines Toreros de Epoca. Dass er die tödliche Verletzung in Mexiko überlebt hat, grenzte  an ein Wunder. Dass es ihm gelang, so weit zu gesunden, dass er sich der heutigen Herausforderung stellen konnte, empfand ich als großes Glück.  (Welche Arbeit, wieviel Liebe wurde dafür eingesetzt!?) Diese und ähnliche Gedanken löste der paseillo in mir aus. 

Was in JT vorgeht, was die messianischen Erwartungen seines Publikums in ihm auslösen, darüber erfährt man nichts. Zu keiner Zeit. Er redet in der Öffentlichkeit nicht. - Er nimmt die Ovationen mit Ernst, ohne Lächeln an. Ein Arzt (in Las Ventas oder einer anderen plaza?) verriet einmal, dass José Tomás selbst unmittelbar nach einer schweren Verletzung keinen erhöhten Blutdruck habe. Ob das seine Gelassenheit unterstützt?
Wir jedenfalls, das Publikum, zeigten unsere Aufregung, richteten unsere Aufmerksamkeit auf den toril, aus dem der erste Stier aus der ganadería Victoriano del Río rannte. Es war ein Vergnügen,  den Maestro bei seiner Capa-Arbeit zu beobachten. Die capa glänzte auffallend,  sie war mit Seide bespannt; wie später zu erfahren war, eine Sonderanfertigung für JT. - Die cuadrilla war in fantastischer Form, bestens aufeinander bezogen in allen Phasen. Eine ästhetische Choreographie! - Der Stier wurde dem Nimenser Publikum gewidmet, die montera fiel auf die "glückverheißende" Seite - dankbarer Jubel.
Der Stier läuft, José Tomás steht in gelassener Ruhe und lenkt ihn. Leichtigkeit, eine Art von Zärtlichkeit zwischen torero und Stier. Der Tod durch den Degen - auch der ohne forcierte Gewaltsamkeit und dennoch effektiv gesetzt - geschieht  ohne Qual und Leiden. Einen Todesstoß dieser Manier haben wir an diesem Vormittag noch bei vier anderen Stieren erlebt: gnädig, ohne brutale Anmutung! So könnte der Tod am Ende eines Lebens willkommen sein?!? In einer Tageszeitung bezeichnete man JT als "sacerdote"; ein Opferpriester, warum nicht?
José Tomás beeindruckte durch sein unerschöpfliches Repertoire und seine kreative Empathie! Für jeden der unterschiedlichen Stiere "erfand" er eine eigene Form des Umgangs. Der dritte toro z.B. protestierte mit lautem, herzzereißenden Muhen gegen die Behandlung durch die picadores und banderilleros, ließ sich dann aber durch JTmuleta in den Bann ziehen und zum Angreifen provozieren und konnte seine Klasse zeigen.

Integrato

Indulto für Integrato 
Der vierte Stier landete einen eigenen Überraschungscoup: Blitzschnell, die meisten Fotografen  konnten  nicht schnell genug ihr Objektiv darauf richten, sprang er in den callejón und erschreckte  die Menschen dort und in den Rängen. Ein Tor wurde geöffnet, er  fand den Weg hinaus in das Rondell, niemand war verletzt worden. - "Ingrato" aus der Zucht der Domeq (Parladé) erwies sich als ein echt wilder Stier, er "rang" mit seinem torero, vergeblich, um die Herrschaft über die seidene capote. Er zeigte bravura und Angriffslust und lief immer wieder in die muleta nach der Regie des Meisters. - Ingrato gefiel mir, er kämpfte. José Tomás erhob den Degen zum Todesstoß, er verharrte länger in dieser Stellung. Man hörte den Ruf "indulto". Man sah die ersten Taschentücher in den Rängen. JT setzte seine Pases mit dem Stier fort, schien einverstanden  mit dem Wunsch der Zuschauer, die immer heftiger nach Begnadigung des Stiers verlangten. Der zunächst unnachgibige Präsident willigte ein, als die bronca gegen ihn Orkanausmaße anzunehmen begann: das gelbe Tuch wurde über die Brüstung gelegt. - Erlöster Jubel und danach der simulierte Todesstoß, JT begleitete Ingrato zum toril. Freudentaumel des Publikums. - Ich dachte an den Herbst 2008, den indulto von Idilico in Barcelona, mein erstes Erlebnis der Begnadigung eines Stiers durch JT. Es hatte mich damals stärker ergriffen, erschien mir einzigartiger.  Über den heutigen indulto wurde auch nachträglich polemisiert! Dennoch: Ich freute mich, dass dieser wild-tapfere Stier von José Tomás ein zweites Leben geschenkt bekam.

Um mich herum sah ich Leute, die hüpften und tanzten und glücklich lachten und sich dessen versicherten, dass sie in ihrer Begeisterung nicht allein waren.

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"Johann Sebastian Bachs Kantate `Jauchzet - frohlocket!´
ging mir durch den Kopf"

Torodora Gorges
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Mein norwegischer Nachbar fürchtete, er könnte einem Herzinfarkt erliegen. Ich sollte ihn gegebenenfalls retten. Mon Dieu! Keine Frage! - Ich konnte seine Emotionen nachvollziehen!
Welchen Reichtum an Ideen entfaltete JT, um Schönheit und Würde "seiner" Stiere zu unterstreichen?!  - Wieder aufs Neue erlebte ich, dass er auf die begleitenden Pasodobles zu verzichten in der Lage ist. "La música callada del toreo" (José Bergamín) - und "concha y flamenca" mit einem Klarinettensolo - was unterstreicht den toreo puro mehr in der aktuellen Situation?

"Mu-si-ca" wird gefordert! JT braucht sie nicht, das weiß man schon lange. ER singt mit leiser Stimme - der eines Knaben - sein "to-rooo"!  Er bannt das Tier mit seinem liebevollen Singsang - in kleiner Terz: "To - rooo"!
"Leise zieht durch mein Gemüt liebliches Geläute". Dass dieses deutsche Lied Assoziationen zu  JT und der Fiesta de Toros beinhaltet, lässt sich kaum glauben.

Auch das Publikum im Coloseum von Nimes ließ sich zur Ruhe zähmen. José Tomás mit der fragilen Figur einer Statuette von Giacometti, bannt alle mit seiner mäßigenden Autorität zu einvernehmlicher Stille.

Dann der letzte - sechste - Stier, aus der Zucht Victoriano del Río, drahtig, widerspenstig, "hässlich". JT handhabte die muleta so riskant, dass wir uns an die Zeiten erinnerten, wo er uns regelmäßig in Furcht und Schrecken versetzt hatte mit jeder seiner actuaciones. Heftige Stiche der Angst erlebte ich, gegen die ich mich wehrte. Es raubte mir den Atem. Ich verstand dennoch, dass er diesen Stier nicht  "einfach so" gehen lassen konnte.  - Der Stier war extrem schwierig. Bisher waren wir im Colosseum der Tauro-Magie des JT vertrauensvoll gefolgt. "Kurzen Prozess" zu machen, war nicht seine Art. Er wählte seinen Weg, indem er den Stier auf sanfte Art bezwang. In Anmut!  - Killing him softly!


José Tomás lächelte. Er hatte uns während jeder Ehrenrunde ab dem  dritten Stier sein Lächeln geschenkt.  JT -   lächelt!
Foto HJD
Glück, Erlösung, Dankbarkeit - selige Fröhlichkeit - im Coloseum, in der ganzen Stadt Nimes!!
Foto HJD
Gracias, José Tomás!


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Über die Autorin
TORODORA GORGES

Die deutsche Autorin lebt in Frankfurt am Main wo sie als Psychotherapeutin tätig ist. Sie ist die erste deutsche Schriftstellerin, die eine Biografie über einen spanischen matador de toros geschrieben hat. Als leidenschaftliche morantista hat sie ihre Gedanken und ihre Passion über "ihren" torero Morante de la Puebla in Worte gefasst. Dabei ist es ihr gelungen den embrujo von Morante übers Papier nach Deutschland zu tragen. Ihr Portrait eines spanischen Künstlers wurde 2010 in Deutschland und 2011 in Spanien veröffentlicht.

In dieser Lektüre begegnet der Leser erneut José Tomás, wo sie von dem oben erwähnten indulto in der Monumental von Barcelona aus dem Jahr 2008 erzählt.

Auch auf ihrer Internetpräsenz torodoro versteht sie es den embrujo dem Besucher zu übermitteln, wo besonders der Tod des toreros Ignacio Sánchez Mejías im Mittelpunkt steht.

Sonntag, 23. September 2012

Frankreich zum vierten Mal

Über 27 Millionen Franzosen befürworten den Stierkampf
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Eine Feststellung von Philip de Málaga

27 Millionen Befürworter!
Obwohl bekannte Franzosen wie Brigit Bardot oder Jean Paul Belmondo für eine abolición eintreten sieht es Frankreich selbst wohl ein wenig anders. Im Auftrag der Zeitschrift Midi Libre fragte das Institut ifop nach. Und das Ergebnis erstaunte sogar die afición. Denn in Frankreich wird der Stierkampf nicht mit einer eindeutigen Mehrheit abgelehnt. Nur 48 Prozent sprachen sich für ein Verbot der tauromaquia in Südfrankreich aus. Dagegen befürworteten 42 Prozent den Erhalt dieser Tradition. Das sind über 27 Millionen Franzosen! Nicht weniger erstaunlich die Erkenntnis, dass bei den jungen Leuten (18 bis 25 Jahre) das Ja zu den toros von immerhin 35 Prozent kommt. Dabei hört man doch, dass der Stierkampf vor allem bei jungen Menschen auf Ablehnung stosse. Wohl aber nicht in Frankreich.
Zählt man jetzt die aficionados aus Spanien dazu kommt man auf eine Zahl von weit über 40 Millionen Befürwortern der tauromaquia allein nur im Süden Europas. Meine Damen und Herren mit antitaurinischem Gedankengut. Das ist eine Zahl die man sich mal auf der Zunge zergehen lassen muss. Über 40 Millionen! 
Nimés am letzten Sonntag
Nicht Spanien sondern Frankreich hat wieder einmal klargestellt, dass die mundo de los toros auch weiterhin ein Bestandteil der europäischen Kultur bleiben wird.

Siehe auch:
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Quellennachweise:
ifop, Les Français et la corrida, September 2012

Freitag, 21. September 2012

Vive la France! ... gleich drei Mal

In Frankreich bleiben Stierkämpfe weiterhin legal

Nachdem nun José Tomás die mundo de los toros in einen wahren Rausch versetzte kommt aus Frankreich gleich die nächste gute Nachricht für die tauromaquia. Die toros bleiben der afición erhalten ... Punkt aus!

Nur fünf Tage nach dem schon weltweit legendärem Delirium in Nimés lehnt das französische Verfassungsgericht die Klage verschiedener Tierschutzorganisationen (CRA und DDA) ab, die sich nicht nur für ein Verbot von Stierkämpfen in Süd-Frankreich einsetzten, sondern auch für alle Beteiligten der tauromaquia eine Geldbusse von 30.000 Euros forderten und sogar eine Haftstrafe von jeweils zwei Jahren verlangten. Doch das sah das gallische Tribunal ein wenig anders und bestätigte, dass die Tradition der tauromaquia sehr wohl mit der französischen Verfassung harmonisiere. 

Damit ist die mundo de los toros in Frankreich nicht nur ein anerkanntes Kulturgut, sondern nun auch in ihrem gesetzlichen Schutz erneut bestätigt. 

Die tauromaquia als Kulturerbe ... Vive la France! 
José Tomás in Nimés ... Vive la France! 
Schutz durch die französische Verfassung ... Vive la France! 

¡Vivan los torosVive la France! 

Montag, 17. September 2012

Der Stierkampf erobert die Titelseiten

Nicht Merkel, kein Rajoy nicht mal die Wirtschaftskrise, heute eroberte die mundo de los toros die Titelseiten aller grossen spanischen Tageszeitungen.

1991 war es der kolumbianische matador de toros César Rincón der die tauromaquia auf eine geradezu göttliche Ebene erhob. Als besagter torero in jenem Jahr das vierte Mal die puerta grande in Las Ventas öffnete sagte Pepe Dominguín "César Rincón in Madrid kämpfen zu sehen ist wie mit Gott zu sprechen ... und er antwortet dir". Und nun, einundzwanzig Jahre später tritt Gott erneut in Erscheinung. In der größten spanischen Tageszeitung EL PAIS wird der matador de toros José Tomás geradezu vergöttert. 
Bei der corrida de toros am letzten Sonntag in Nimés stellte sich Spaniens populärster matador de toros José Tomás als einziger espada sechs toros. Elf orejas, ein rabo und ein indulto. Für 17.000 Zuschauer ein erlebtes Delirium. Die tendidos tauchten im embrujo unter. Das römische Colosseum von Nimés atmete römische Luft.
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"¡Ave, José Tomás!"

EL PAIS

"Der Kaiser erobert das Colosseum."

MARCA
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Pure Ekstase auf höchstem Niveau. Selbst in den katalanischen Medien wie der LA VANGUARDIA erkennt man, dass José Tomás nicht der Vergangenheit angehöre sondern gerade jetzt in diesen Tagen Geschichte geschrieben habe. Und bei MARCA bekennt der Verfasser der Zeilen, dass er eigentlich gar nicht in der Lage sei, das Erlebte in Worte zu fassen.

Vom Anfang bis zum Ende, reines emotionales toreo, vom Alpha bis zum Omega, alles harmonisierte, alles passte zusammen, nur das es diesmal nicht in Ronda stattfand sondern in den Süden Frankreichs verlegt worden ist.

Samstag, 15. September 2012

Von Ronda zum Omega?

Entwickelt sich der legendäre Goya-Stierkampf zu einer taurinischen Farce?
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von Philip de Málaga 

Francisco schüttelte den Kopf. "Keine toros, keine toreros, nicht einmal Publikum!". Er kam gerade aus Ronda und wir trafen uns auf der Terrasse des staatlichen Paradores und blickten auf die Malagueta. Selbst die dieses Jahr doch eher bescheiden ausgefallene feria taurina von Málaga wäre um vieles besser gewesen. Nein, er schüttelte wieder den Kopf, die Reise zur corrida goyesca wäre nur teuer gewesen. Ziemlich teuer, denn die entradas kosteten jeweils zwischen 50 und 170 Euros. Und seine Familie sei immerhin mit sieben Personen angereist und hätte auf den teuren Schattenplätzen gesessen. Nicht des sombras wegen, sondern um dem embrujo nahe zu sein.

Die toreros

Aber was konnte man schon von diesem cartel erwarten. "Nur weil Paquirri auf dem Plakat steht, darf man aber keine Hoffnung hegen auch so etwas wie Paquirri zu sehen zu bekommen!". Und gleich zu Beginn zeigte jene Person, die sich den Künstlernamen Paquirri zulegte, was ihm stets größte Schwierigkeiten bereitete, die Ausführung einer ordentlichen estocada. Ganze acht pinchazos sowie ein descabello hat er benötigt. Und dafür wurde er vom Publikum lediglich mit einem silencio abgestraft. Überhaupt schien es im wichtiger, die Trauer für seine verstorbenen Tante zur Schau zu tragen als sich dem toreo zu widmen.
So nicht, Herr Paquirri!
El Fandi sei zwar ein mutiger und stets hoch motivierter matador de toros, aber er gehöre nun mal nicht in eine plaza de toros wo die pure arte de torear höchste Priorität haben sollte. Zu viel tremendismo. Und Alejandro Talavante? Wohl der matador mit den besten Vorraussetzungen für eine solche corrida goyesca. Jedoch verglichen mit seinen Auftritten in Málaga vor drei Wochen, erinnerte seine Leistung einem Unterschied zwischen Tag und Nacht. Seine Arbeit mit capa und muleta wirkten verkrampft, übereilt, als ob er dazu gezwungen worden sei.

Die toros

Die ganadería war vielversprechend. Doch was man zu sehen bekam waren "dicke fette unbewegliche Tiere!" Einer dieser toros soll sogar 620 Kilo gewogen haben. Solche toros hätten bei einer goyesca in Ronda wirklich nichts zu suchen.

Das Publikum

Das habe es in den 56 Jahren in der Geschichte der corrida goyesca in Ronda noch nicht gegeben. Sie war nicht einmal ausverkauft. Kein Schild No hay billettes am taquilla. Sparsame Belegung im sol:
Leer Sitzplätze in den tendidos, das hat es noch nie gegeben!
Und diejenigen die dort waren, hätten mit der klassischen afición so wenig gemeinsam, "wie ein Tennisspieler mit einem Elefanten". Neben Don Francisco sassen zwei Damen, die nichts Besseres zu tun hatten, als sich während der ganzen Veranstaltung über eine Hochzeit in Sevilla zu unterhalten, wo sie diese Tage zu Gast waren. Selbst bei der faena tuschelten sie weiter. "Vor Jahren hätte sie man dafür in den tendidos der Real Maestranza gehängt."  

Die plaza de toros
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"So grau wie die burladeros!"

LA RAZÓN
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Foto von Dr. Andreas Krumbein
Die Real Maestranza de Caballería de Ronda gehört ohne Frage zu den ältesten plaza de toros auf der Iberischen Halbinsel. Das 66 Meter breite ruedo entstand 1758 und umgeben von 136 Säulen wurde es zum Tempel, zum Alpha und Omega der tauromaquia. Anfang September eines jeden Jahres findet hier der mittlerweile legendäre Höhepunkt einer jeweils aktuellen temporada taurina in Spanien statt. Die corrida goyesca. Was Wimbledon für den Tennissport darstellt, was der Nobelpreis für die Literatur ist, das ist die goyesca für die tauromaquia. Eine Begegnung der Gesellschaft mit taurinischem Gedankengut. Das Feinste vom Feinsten sollte zu sehen sein. Die besten toreros einer Saison sollten ihr Stelldichein geben um ihre persönliche temporada triumphal vor einem gesellschaftsfähigem Fachpublikum zu beenden. Doch was man zu sehen bekam war nur traurig. Weder Fach noch Publikum. So grau wie die burladeros, konnte man in den Medien lesen.

Und ein dickes NO der afición

Doch dieses Jahr erteilte die afición ein NO dem No hay billettes. Es war ein Nein an den empresario, eine Lossagung an die Adresse es Hauses Ordoñez. Eine Absage an Fran Rivera Ordoñez alias Paquirri. Es kann nicht angehen, dass man in der größten spanischen Tageszeitung EL PAIS zu lesen bekomme, dass es in Ronda eigentlich gar nicht mehr um die toros gehe, sondern viel mehr um das jährliche Zusammentreffen und die dazugehörigen Erinnerungen. Soll die corrida goyesca nur noch zum Instrument der Klatschpresse degradiert werden? 
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"Bei der corrida goyesca sind die toros nicht mehr so wichtig. Was zählt ist die Erinnerung, das  Stelldichein, das Dabeisein, die jährliche Wallfahrt ..."

Antonio Lorca (EL PAÍS)
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Wie es scheint sind die toros in Ronda nur noch Komparsen in einem gesellschaftlichen Spektakel. Zwar steht noch eine plaza de toros im Mittelpunkt, doch die könnte mittlerweile Plaza de Paquirri heissen ... ob nun jener Paquirri der Gegenwart ein Gespür dafür entwickelt, dass die afición damit eigentlich an einen anderen Paquirri denkt ... nun, wie man auch immer dazu stehen mag, die afición hat auf jeden Fall gezeigt wie sie dazu steht, und es bleibt zu hoffen, dass die corrida de goyesca nicht in nächster Zukunft beim Omega ankommen wird.

Und nächstes Jahr? Don Francisco schüttelte zum dritten Male seinen Kopf. "Noch weniger als casi lleno, denn wir werden dort mit Sicherheit nicht mehr hinfahren." Wir lachten aber so komisch fanden wir es eigentlich beide nicht.

Sonntag, 9. September 2012

Quantität als Kult?

Sind es nun so wenige oder doch so viele?
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von Philip de Málaga
Man stösst beim Umgang mit sensiblen, sprich schwierigen Themen nicht selten auf angebliche Sachverhalte, auf diverse Beschreibungen oder irgendwelche statistischen Erfassungen, durch die das Phänomen weder erklärt noch gelöst werden konnte. So haben wir schon zu Beginn des letzten Jahrhunderts lesen können:
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"Der sicherste Maßstab der Kultur eines Menschen 
ist ihr Sinn für Wertunterschiede, 
ihr Sinn für Formen und die Verachtung der Mengen.

Graf zu Coudenhove-Kalergi
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Und um jenen Niederfall in die Quantität bewerten, gar verhindern zu können benötigen wir sie: die Zahlen. Bereits der griechische Philosoph Phytagoras erkannte, dass die Zahl das Wesen aller Dinge sei. Aber die Bewertung liegt nun mal bei den Menschen selbst. Eine rein subjektive Entscheidung. Es ist wie mit dem halb vollen Wasserglas. Freuen wir uns über den Inhalt, kritisieren wir den fehlenden Teil oder stellen wir lieber trocken fest, dass das Glas einfach nur doppelt so gross ist?

Bei der taurinischen Betrachtungsweise wird besonders flexibel mit der Analyse von Zahlen umgegangen. Ob antitaurinos oder die aficionados, jeder versucht allein schon mit irgendeinem Kontingent an Ziffern seine Existenz zu rechtfertigen, bzw die der Gegenseite zu schwächen. Objektivität scheint dabei alles andere als angesagt zu sein. Und trotzdem gibt es sie, auch in der tauromaquia, die Zahlen, die Daten und die Fakten:

2006, das grosse Jahr der toros

Gehen wir zurück in das Jahr 2006. Ein Jahr der taurinischen Rekorde. Es gab so viele corridas wie noch nie. Ein schlagkräftiges Argument für die mundo de los toros. Doch die wahre afición begutachtete diese Entwicklung ziemlich differenziert. Beim deutschen Portal La Tauromaquia konnte man nachlesen dass hier die Quantität über die Qualität siege und die ganderías schon lange nicht mehr mit der Zucht von geeigneten toros nachkommen würden. Eine traurige und vor allem wahre Erkenntnis.

Noch im selben Jahr erschien die legendäre Gallup-Umfrage. Bei dieser gaben 26,7 Prozent an, sich für die tauromaquia zu interessieren. Und schon konnte man in zahlreichen nicht-spanischen Medien und Tierschutzportalen lesen, dass 72,1 Prozent den Stierkampf ablehnen. Dabei ist dieses nirgends so festgehalten. Der richtige Wortlaut wäre gewesen, 72,1 Prozent interessieren sich nicht für die toros. Wohlgemerkt, fordern keine abolición, sondern der Stierkampf erregt bei ihnen einfach nur keine Aufmerksamkeit. Dagegen stehen 12 Millionen Spanier hinter ihrer afición. Diese Erkenntnis wurde in den ausländischen Medien nicht einmal erwähnt, geradezu totgeschwiegen.

Hinzu kam das Fernsehen

Viel magischer aus dieser Zeit war die Zahl der 218 Liveübertragungen von corridas im spanischen Fernsehen. Im Sommer 2006 gab es toros fast täglich im spanischen TV live zu sehen. Dann meldeten sich die Sozialisten unter Zapatero zu Wort und unternahem alles um die Stierkämpfe erst einmal im staatlichen Fernsehen zu verbieten. Mit Erfolg.

Und nun nach sechs Jahren kamen sie wieder auf den Bildschirm. Am 5. September 2012 verfolgten 1.154.000 Zuschauer die corrida de toros in Valladolid. Sind das nun viele oder nur wenige? Immerhin eine Einschaltquote von 12,7 Prozent. Für antitaurinos eine geradezu lächerliche Zahl. Aber im Vergleich zu den Vorabenden waren es zu dieser Stunde ganze 43 Prozent mehr Zuschauer!

Katalonien, jene Region die sich gegen alles Spanische zu wehren versucht, wollte die Ausstrahlung der Liveübertragung in Catalunya verhindern. Vergebens, und schliesslich kamen immerhin 126.000 aficionados und andere Interessierte in den Genuss der taurinischen Übertragung von katalanischem Boden aus.

Dann kam Europa

Schliesslich versuchten, Anfang 2007, Abgeordnete des Europäischen Parlamentes ein europaweites Verbot von Stierkämpfen zu bewirken. Doch die Schriftliche Erklärung wurde zu 73 Prozent abgelehnt. Viel erstaunlicher dabei war die Erkenntnis, dass von den 74 Abgeordneten, die sich mit Agrar- und Tierangelegenheiten auseinandersetzten nur 53 Prozent den Antrag unterstützten. Mit anderen Worten, 47 Prozent der Tierschützer waren gegen ein Verbot von Stierkämpfen! Keine andere Statistik zeigt deutlicher auf, dass selbst im Lager der Tierschützer das Thema der tauromaquia vollkommen differenziert betrachtet wird. Das Wasserglas ist eben nur halbvoll oder halbleer.

Aber zu Hemingways Zeiten war alles anders ...

El mundo de los toros kam vor allem durch die Bücher Fiesta (1926) und Tod am Nachmittag  (1932) von Ernest Hemingway zu weltweiter Popularität. Zu jener Zeit also, wo nach allgemeinem Verständnis die tauromaquia im spanischen Leben integriert war wie noch nie. Ein Blick auf die Zahlen konfrontiert den verblüfften Leser mit der Erkenntnis, dass es damals eigentlich doch recht wenige corridas de toros gab.
Entwicklung der corrida de toros im letzten Jahrhundert

Die Zahl der Veranstaltungen, als Hemingway Spanien bereiste und seine taurinischen Werke niederschrieb, betrug an die 250 corridas de toros, mit sinkender Tendenz. Mitte Ende der dreissiger Jahre sank, vor allem wegen den politischen Unruhen die Zahl sogar auf 68 festejos. In dem schon oben genannten Jahr 2006 waren es 1.010 corridas de toros. Und selbst jetzt in Zeiten der Krise pendelt sich die Zahl bei 700 ein.

Und sie ist es doch, eine Kultur

Auch wenn antitaurinos andere Meinungen vertreten, die tauromaquia ist nun mal Teil der spanischen Kultur. Und ohne Frage, im Anspruch auf einem höheren Niveau angesiedelt als andere Veranstaltungen. Man geht nicht eben mal zu einer corrida de toros und versteht sofort um was hier eigentlich geschieht. Es ist hier nicht wie beim Fussball, wer Tore schiesst gewinnt. Nein, der Weg zum Tod des Stieres, der in einer plaza de toros vollführt wird, unterliegt Regeln und Gesetzen, begleitet von Emotionen und Passionen. Mit Mut, Einfühlungsvermögen und mit Eleganz vollführen die toreros ihre Arbeit.

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"Tapferkeit ist die letzte Waffe, 
die die Natur dem Menschen gelassen hat, 
gegen die Leiden des Lebens und Sterbens"

Graf zu Coudenhove-Kalergi
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Um unter anderem dieses zu erkennen verlangt es eine Erkenntnisfähigkeit, einen taurinischen Sinn, ein Feingefühl für diese naturalistische Begegnung zwischen Mensch und Tier. Und so erhebt sich die tauromaquia in den Kreis der sublimen Kulturgüter.

Dementsprechend finden sich die toros auch in den Statistiken der kulturellen Veranstaltungen des spanischen Ministeriums für Kultur wieder:

Personen die mindestens eine Veranstaltung besuchten, 2010/2011 (Angaben in Prozent)
Es ist nicht zu übersehen, wie sich die Welt der Stiere im Mittelfeld der Bildenden Künste etabliert hat. Mehr noch, denn mit 8,5 Prozent sogar noch vor der Oper (6,1%) und der klassischen Musik (7,7%). Die fiesta de toros scheint in Spanien sogar Vorrang vor einem Besuch in der Zirkusarena (8,2%) zu haben. Was die Differenzierung der Geschlechter angeht, so besuchten 10,2 Prozent der caballeros im vergangenen Jahr mindestens einmal eine corrida. Bei der weiblichen Bevölkerung waren es 6,4 Prozent.
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"Das sicherste Zeichen für Barbarei und Primitivität 
ist der Kult der Zahl und der Quantität."

Graf zu Coudenhove-Kalergi
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Ob es nun so viele oder so wenige sind, spielt in der Bewertung der tauromaquia überhaupt keine Rolle. Auch wenn es antitaurinos sich so gerne wünschten, das Mehrheitsprinzip kann nicht zum Tragen kommen, denn kulturelle Veranstaltungen wie die Oper, der Tanz oder auch der Zirkus würden ihre Rechtfertigung verlieren. 

Viel schlimmer für die überzeugten Retter der Tierwelt ist jedoch der intellektuelle Widerstand. Philosophen, Künstler, Professoren, Schriftsteller und andere Meinungsbildner der Gegenwart bringen Argumente auf den Tisch mit denen sie nichts anfangen können, nichts anfangen wollen, mehr noch, sie können damit nicht einmal umgehen.

Samstag, den 8. September 2012 um 21:45 Uhr:
Auch das ist nur eine Zahl, die ohne inhaltlicher Substanz vollkommen irrelevant wäre.
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Quellennachweise
Richard Nikolaus Graf zu Coudenhove-Kalergi, japanisch-österreichischer Schriftsteller und Politiker (1894 bis 1972)
Phytagoras von Samos, griechischer Philosoph (570 v. Vhr. bis 510 v. Chr,)
La Tauromaquia, führendes deutsches Internetportal über den Stierkampf
Gallup Umfrage, Befragung von 1.016 Personen im Zeitraum vom 1. bis zum 14. Oktober
Mediasetespaña, Telecinco S.A. 2012
Europäisches Parlament, Schriftliche Erklärung 0002/2007 vom 7.1.2007
Ministerio de cultura, Estatística 10/11, Encuesta de hábitos y prácticas culturales en España 2010 -2011.
Juan Medina, 110 años de toros en España,