García Lorca über die mundo de los toros
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von Philip de Málaga
Wir schreiben den 10. Juni 1936. Das Jahr in dem Franco die Macht übernommen hatte. Doch vorher, an jenem Mittwoch veröffentlichte die Tageszeitung Diarios El Sol das letzte Interview mit dem spanischen Schriftsteller und Dichter Federico García Lorca. Im "Dialog mit García Lorca" (so der Titel) stand er mit seinem katalanischen Freund und Karikaturisten Luis Bagaría. Selbstredend ging es um Kunst, um arte, um Poesie, um das Glücklich sein, um Optimismus und eben auch um die mundo de los toros.
Für García Lorca gäbe es in Spanien zwei Dinge von ausserordentlichem Wert: Der Gesang der Zigeuner und die toros.
"Der toreo ist höchstwahrscheinlich der größte poetische und vitale Reichtum Spaniens, der viel zu wenig Beachtung in der Literatur und der Kunst finde, welches sich mit einer falschen Erziehung erklären lässt, die uns zuteil geworden ist."
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"Ich glaube dass die toros heutzutage
das kultivierteste Fest der Welt sind."
Federico García Lorca
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"Es ist ein pures Drama, wo der Spanier seine wertvollsten Tränen vergiesst, und dabei Gift und Galle speit. Es ist der einzige Ort wo man dem Tod begegnen kann umgeben von blendender Schönheit."
Zwei Monate später wurde Federico García Lorca als homosexueller Republikaner schuldig gesprochen und in Viznar in der Provinz Granada am 19. August 1936 hingerichtet.
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Quellennachweis:
Diarios El Sol, Diálogo con García Lorca, 10.06.1936