Dienstag, 28. Mai 2013

Sollte man den Präsidenten in die Haftung nehmen




von Philip de Málaga


Hat man als taurino die Möglichkeit gegen fragwürdige Entscheidungen 
eines Präsidenten einer corrida vorzugehen?
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Warum eigentlich nicht? Da ist damals noch unter der Führung des spanischen Innenministeriums ein reglamento taurino entstanden. Als königliches Dekret von der spanischen Regierung, bzw. von den Landesregierung abgesegnet.

Warum fällt es den Präsidenten so schwer, sich nach dem reglamento taurino zu orientieren, bzw. sich daran zu halten. Dazu sind Gesetze doch da, damit sie umgesetzt werden. Wie kommt es dann, wenn zum Beispiel die Mehrheit in den tendidos für den matador ein oreja fordert, der Präsident dieses trofeo aber verweigert? So wie wir es gerade in Las Ventas mit dem matador de toros Alberto Aguilar bei seinem letzten toro und ihm somit auch die puerta grande versagte.

Oder umgekehrt. Nicht mal ein Drittel des Publikums verlangt ein trofeo, aber vom Präsidenten wird es trotzdem gewehrt.

Auch der Ex-torero Miguel Sánchez, der sieben Jahre lang den jeweiligen Präsidenten in der Provinz Málaga zur Seite stand sieht es recht eindeutig: "Vieles was man als asesor artistico sagt hören die Präsidenten zwar, nehmen es aber nicht wahr. Entscheiden letztendlich wie sie wollen. Sie haben manchmal den selben Einfluss wie schlechte Schiedsrichter beim Fussball und keiner kann dagegen etwas machen. Mir gefällt vor allem nicht, wenn die Mehrheit des Publikums ein oreja fordert und der Präsident dieses einfach ignoriert, obwohl er laut dem reglamento taurino dazu verpflichtet ist, diese Auszeichnung dem matador zu zugestehen."

Die Herren in der Präsidentenloge machen wohl was sie wollen. Wie Halbgötter thronen einige in ihren palcos und lassen es an Respekt dem zahlenden Publikum, den toreros und auch gegenüber dem empresario vollkommen missen. Das Internetportal mundotoro hat heute beim Juristen Joaquín Moeckel nachgefragt:

Joaquín Moeckel (Foto: mundotoro)
Welche Verantwortung trägt der Präsident einer corrida?

"Der Präsident in einer plaza de toros wird von einer öffentlichen Verwaltung bestimmt. In Andalusien ist es zum Beispiel die Landesregierung in Madrid die C.A.M, und so geht das schon  recht sukzessiv zu. Und so kan man es deuten, dass er hier als ein öffentlicher Beamter agiert. Und bei den Meisten handelt es sich ja auch wirklich um Beamte, vor allem von der Nationalpolizei. Aber ist gibt auch andere Beispiele, wie in Andalusien, wo auch schon mal einfach aficionados die Posten besetzen.

Um auf die Frage zurückzukommen. Jede Entscheidung, sei es durch eine Handlung oder durch Versäumnis, die einen groben Verstoss gegen das reglamento taurino innerhalb der plaza de toros darstellt, könnte zivil-, sogar strafrechtlich geahndet werden."

Kann man einen Präsidenten wegen Amtsmissbrauch anzeigen?

"Ich hatte es schon vorweg eindeutig dargestellt. Wenn ein Präsident grob und offensichtlich gegen das Reglement bzw. die unterschiedlichen reglamentos taurinos verstösst, warum nicht?" 

Das ist doch mal eine klare Ansage.

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Quellennachweise:
Moeckel: Por qué no se va a poder denunciar a un presidente por prevaricación? mundotoro, 28.05.2013
Ein Leben für die Stiere (2. Teil), SfA-Interview mit Miguel Sánchez