Mittwoch, 19. Juni 2013

José Antonio erobert Málaga ... ohne oreja




von Philip de Málaga


Die estocada verhinderte den Triumph des jungen toreros aus Málaga
Eloy Hilario kommt nur wenige Sekunden am dritten aviso vorbei
Padilla, als maestro beendete das festejo mit der puerta grande
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Tarde de toros in der südspanischen Metropole Málaga. Über neuntausend Besucher verfolgten ein festejo taurino, welches vor allem der Förderung junger Talente diente. Aus Almería, Córdoba, Jerez und Málaga kamen sie um der mundo de los toros ihre Fähigkeiten zu präsentieren. Unter der Schirmherrschaft des matadores de toros Juan José Padilla, und den Kommentaren des populären Radio- und TV Moderators Juan Ramón Romero, der Schritt für Schritt das Publikum während der Veranstaltung über die Lautsprecher in die tauromaquia einführte, fiel es zahlreichen Besuchern viel einfacher zu verstehen, was im ruedo wirklich geschah.

Die Malagueta füllte sich. Schon eine Stunde vorher waren die Schattenplätze belegt.
Auch in der Sonne füllten sich die Plätze
Aber das festejo taurino begann bescheiden. Der novillero Luis Rivera verstand es überhaupt nicht zu überzeugen (aviso und silencio). Dagegen konnten die beiden alumnos José Cabrera (aus Almería) und Romero Campus (aus Córdoba) sehr wohl den tendidos vermitteln, dass sie auf dem richtigen Weg sind. Beide jeweils mit einem oreja prämiert.

Der Auftritt von Eloy Hilario war geprägt von oberflächiger Dominanz. Irgendwie hatte er kein Konzept. Keine transmisión. Er selbst schien sich wichtiger zu sein als der toro. Das spürte das Publikum und er selbst wahrscheinlich nicht. Oder doch? Fünf estocadas, zwei avisos und nur wenige Sekunden bis zum dritten aviso, ein peinliches silencio drängte ihn geradezu zurück in den callejón
Dann kam die Stunde von José Antonio Lavado. "Estas en casa", hörte man es in den tendidos. Du bist zuhause, zeig uns was du kannst. Und er zeigte es. Im Gegensatz zu Eloy dominierten hier die capa, die muleta und der toro. Seine Bewegungen integrierten sich mit den Lauf des novillos. So kam es zu Abläufen im ruedo mit viel transmisión und nachfolgender Akustik in den tendidos. Die mundo de los toros war beim Publikum angekommen. Man begann zu fühlen, zu spüren wie der toro den torero passierte, die Olés hallten durch die plaza de toros. Wie Joselito, sagte einer neben mir. Standing ovations. Das Publikum ist begeistert, mehr noch, ist es doch ein torero aus Málaga der es versteht die Gemüter der tauromaquia zu erhitzen. Doch dann der Moment der Wahrheit. Schnell setzt José Antonio zur estocada an. Zu schnell, zu hastig und sein estoque prallte gegen einen Knochen. Ein Raunen geht durch die tendidos man ist enttäuscht, leidet mit dem alumno, zu sehr hat man sich die dos orejas gewünscht. Die zweite estocada sogar entero aber ohne Folgen. Doch statt nun den descabello zu wählen entscheidet sich José Antonio erneut für den schwierigen Weg mit dem estoque. Media. Die Zuschauer leiden, bewundern den Mut und den Willen des matadores. Erneut nimmt er den estoque an sich, setzt wieder an, entero und nur wenige Sekunden später sinkt der novillo zu Boden. Starker Applaus in den tendidos  viele pañuelos, ohne Frage die Mehrheit, doch der presidente verweigert das oreja.


José Antonio bedankte sich beim Publikum, grüsst den Präsidenten und zieht sich mit gesenktem Haupt in den callejón zurück. Die vuelta al ruedo verweigert er kopfschüttelnd. Eine erneute Parallele zu dem maestro Joselito, der auch stets eine vuelta ohne trofeo ablehnte. Doch der matador de toros Juan José Padilla sah das anders. Schob den jungen torero einfach am burladero vorbei wieder in den ruedo und befahl seiner cuadrilla ihn zu begleiten. Frenetischer Applaus begleitete ihn. Die Malagueta war erobert.

Den Abschluss des festejos taurinos, der clase magistral bildete der matador de toros Juan José Padilla. Gleich einem maestro wurde er seiner Rolle gerecht, dominierte seinen novillo  erhitze die Gemüter der Zuschauer, und trotz pinchazo konnte er überzeugen. Dos orejas. La puerta grande beendet einen grossartigen tarde in der plaza de toros von Málaga.