von Philip de Málaga
Die empresarios aus Sevilla haben klar Stellung bezogen
Um die tauromaquia zu zerstören bedarf es nicht einmal der antitaurinos
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(Fotos: mundotoro) |
Jeder weiss es. Zu den toros zu gehen, besonders wenn die figuras antreten ist nicht gerade ein günstiges Vergnügen. Aber auf der anderen Seite müssen die Kosten eben abgedeckt werden. Die empresarios der Real Maestranza von Sevilla, Don Ramón Valencia und Eduardo Canorea äusserten sich diese Woche bezüglich der Kosten. "Wenn die fiesta nicht behutsam mit sich umgeht, wird sie sterben. Manzanares, Morante, El Juli, Perera was bilden sie sich überhaupt ein? Sie befinden sich schon im Limbus und wenn diese Herrschaften es nicht schaffen mit beiden Beinen wieder auf der Erde zu stehen wird alles mal ein Ende haben. Um die tauromaquia zu beenden benötigen wir nicht einmal die antitaurinos, es sind die taurinos selbst, die wie Skorpione agieren und sich gegenseitig mit Sticheleien versuchen fertig zu machen." Klare Worte von einflussreichen empresarios, die damit vor allem die Unnachgiebigkeit und die Passivität aller Beteiligten kritisieren. Mit dieser Haltung können man der wirtschaftlichen Krise in diesem Sektor nicht entgegentreten. Die finanzielle Situation sei ziemlich ausgedörrt und keiner unternehme etwas um eine Strategie für die Zukunft zu entwickeln. "Es ist von ungeheurer Bedeutung die Preise der entradas zu senken. Dies sei aber derzeit nicht möglich, solange die Kosten für die fiesta nicht gesenkt werden können. Die toreros verweigern eine jegliche Zusammenarbeit, die ganaderos liegen am Limit ihrer Kalkulationen, die subalternos denken nicht mal an ein Zugeständnis und auch die propietarios der plaza de toros verfügen nicht über genug finanziellen Spielraum." Jeder sollte einen kleinen Schritt entgegen kommen. Das würde letztendlich viel bringen. Aber wie gesagt, alle zusammen.
Für die nächste temporada hätte man sich schon geeinigt, dieselben Zahlungen an die toreros zu leisten wie in diesem Jahr. Gerne würde man auch den matador de toros José Tomás engagieren, aber wenn er wieder mit so astronomischen Forderungen käme solle er doch nach Senegal gehen.
Abschliessend stellten die empresarios klar dar, die Kosten müssen unbedingt gesenkt und die Qualität der festejos muss besser werden. "Wenn nun ein Klempner in Zeiten der Krise weniger verdient warum nicht dann auch ein torero?"