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von Colin Ernst
(Fotos: La Tauromaquia, mundotoro)
Vor einiger Zeit las ich in einem Interview mit Jose Maria Manzanares, das er das toreo revolutionieren will. Dies brachte mich dazu, einmal nachzuforschen, welche grossen Veränderungen es überhaupt in der Geschichte der tauromaquia gab.
Zunächst ist natürlich die Verlagerung vom „Sport für die Herrschaften“ zur offiziellen Veranstaltung zu verzeichnen. Vom toreo zu Pferde, ging es zum toreo “a pie“, zu Fuß. Dann erfolgte die Reglementierung, Man gab der corrida eine klare Gliederung und Regeln, der peto für die Pferde war einer der neusten Fortschritte. Schaut man sich alte Gemälde an, kommt man nicht umhin, sich auch mit der Bekleidung der Akteure zu befassen. Im Wandel der Zeit, der finanziellen Möglichkeiten, der technischen Neuerungen, die in den Jahrhunderten stattfand, lässt sich ein gewisser modischer Einfluss, gemäß der Zeiten nicht verleugnen. Zwischenzeitlich wurden der modischen Entfaltung von den plazas sogar Riegel vorgeschoben, in Sevilla durfte man zeitweise nur mit einem strohfarbenen Kostüm auftreten. Die trajes de luces, sind auch heute noch Handarbeit, aber im Laufe der Jahre haben sich die Stoffe, die Steinchen, Perlen, Plättchen und Kordeln im Material gewandelt. Waren die Jacken früher, ähnlich wie man es heute von den corridas goyescas kennt, geschnitten, lang tailliert, sind die späteren jaquetillas kurz, bis zur untersten Rippe.
Auch die Tradition, eine montera zu tragen entwickelte sich später. Früher wurden Haarnetze getragen, die auch den traditionellen Zopf (coleta) der toreros, optisch ersetzten. Fransisco Montes, „Paquiro“ ( Chiclana de Frontera, 1805 -1850) führte als erster die montera ein und fügte der trajes de luces auch einige neue Details zu. Sie hatte zu Anfang, wie auf Bildern zu sehen, eine etwas andere Form, als die heutigen. Auch ihr Gebrauch ist seit dieser Zeit vorgeschrieben. Im paseillo nimmt ein Debütant der plaza die montera ab, der schon mal dort aufgetretene torero behält sie auf. Die montera behält man im tercio de varas und beim Setzen der banderillas auf.
Vor dem dritten tercio grüßt der torero, die montera zum Präsidenten zeigend und somit um Erlaubnis für den Beginn des letzten tercios. Er kann dann auch jemanden im Publikum grüssen und ihm den Stier widmen kann (brindis). Dann wirft der torero diesem die Kopfbedeckung zu.
Grüßt er das Publikum, so geschieht dieses von der Mitte des ruedos aus und er wirft die montera über die Schulter in den Sand. Es heisst, das es Glück bringt, wenn sie mit der offenen Seite, im Sand landet. Publikum wie torero sind da oft etwas abergläubisch. Landet der Hut mit „boca arriba“, also zum Himmel hin offen, kann man hören wie ein erschreckter Laut von den tendidos kommt. Viele toreros haben Bilder von Heiligen im Inneren ihrer montera am Rand angebracht, fast alle sind sehr gläubig.
Früher, wie auch heute fertigte man die Kopfbedeckung per Hand an. Sie ist, von vorne gesehen 30 Zentimeter lang, 20 Zentimeter breit, 12 Zentimeter hoch und wiegt 500 Gramm. Der torero lässt sie in einer speziellen Hutschachtel transportierten. Die montera ist weich, nicht wie ein Helm, als Schutz gedacht, sondern eher als ein sombrero, also ein Hut, der zu dieser trajes de luces gehört. Ich hoffe einmal eine sastrería, eine Schneiderei besuchen zu können, um noch mehr über die Kultur der trajes zu erfahren. Aber eines weiss ich, diese Tracht wiegt einiges und in den Sommermonaten, bei 40 Grad, ist es wie eine Sauna. Aber auch dies nehmen die toreros in Kauf, im Gedenken an ihre Traditionen, Respekt vor den aficionados, denen sie den Tribut zollen.
Auch die Tradition, eine montera zu tragen entwickelte sich später. Früher wurden Haarnetze getragen, die auch den traditionellen Zopf (coleta) der toreros, optisch ersetzten. Fransisco Montes, „Paquiro“ ( Chiclana de Frontera, 1805 -1850) führte als erster die montera ein und fügte der trajes de luces auch einige neue Details zu. Sie hatte zu Anfang, wie auf Bildern zu sehen, eine etwas andere Form, als die heutigen. Auch ihr Gebrauch ist seit dieser Zeit vorgeschrieben. Im paseillo nimmt ein Debütant der plaza die montera ab, der schon mal dort aufgetretene torero behält sie auf. Die montera behält man im tercio de varas und beim Setzen der banderillas auf.
Vor dem dritten tercio grüßt der torero, die montera zum Präsidenten zeigend und somit um Erlaubnis für den Beginn des letzten tercios. Er kann dann auch jemanden im Publikum grüssen und ihm den Stier widmen kann (brindis). Dann wirft der torero diesem die Kopfbedeckung zu.
Morante de la Puebla widmet den toro dem matador Fran Rivera Ordoñez |
Grüßt er das Publikum, so geschieht dieses von der Mitte des ruedos aus und er wirft die montera über die Schulter in den Sand. Es heisst, das es Glück bringt, wenn sie mit der offenen Seite, im Sand landet. Publikum wie torero sind da oft etwas abergläubisch. Landet der Hut mit „boca arriba“, also zum Himmel hin offen, kann man hören wie ein erschreckter Laut von den tendidos kommt. Viele toreros haben Bilder von Heiligen im Inneren ihrer montera am Rand angebracht, fast alle sind sehr gläubig.
Früher, wie auch heute fertigte man die Kopfbedeckung per Hand an. Sie ist, von vorne gesehen 30 Zentimeter lang, 20 Zentimeter breit, 12 Zentimeter hoch und wiegt 500 Gramm. Der torero lässt sie in einer speziellen Hutschachtel transportierten. Die montera ist weich, nicht wie ein Helm, als Schutz gedacht, sondern eher als ein sombrero, also ein Hut, der zu dieser trajes de luces gehört. Ich hoffe einmal eine sastrería, eine Schneiderei besuchen zu können, um noch mehr über die Kultur der trajes zu erfahren. Aber eines weiss ich, diese Tracht wiegt einiges und in den Sommermonaten, bei 40 Grad, ist es wie eine Sauna. Aber auch dies nehmen die toreros in Kauf, im Gedenken an ihre Traditionen, Respekt vor den aficionados, denen sie den Tribut zollen.