von Philip de Málaga
70 Gegner gegen eine ausverkaufte Stierkampfveranstaltung
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Die 34.000 Seelengemeinde Villena in der Provinz Alicante verfügt über eine lange tradición taurina. Die gegenwärtige plaza de toros entstand 1924, bietet in den tendidos Platz für 4.000 Zuschauer, und veranstaltete am 7. September diesen Jahres, anlässlich der Festivitäten zu "Mauren und Christen" vor ausverkauftem Hause eine corrida de toros mit den maestros Juan José Padilla (oreja und dos orejas), El Cid (ovación und ovación) und Francisco José Palazón (dos orejas und oreja).
Die ausverkaufte plaza de toros in Villena |
Da fragt man sich zu Recht, wozu werden eigentlich in Spanien Gesetze festgelegt, wenn es letztendlich dann doch Interpretationssache der lokalen Bürgermeister bleibt, wie in San Sebastian. Die tauromaquia ist in Spanien zum Patrimonio Cultural Inmaterial erklärt worden, also zum nationalen Kulturgut. Es ist klar im Gesetz (13/2013) festgelegt worden, dass die öffentlichen Behörden einen reibungslosen Ablauf garantieren und die tauromaquia zu fördern haben. Mit lediglich vier Polizeibeamten lässt sich die Sicherheit einer solchen corrida wohl kaum gewährleisten.
Wieder wäre dies ein Grund einen Blick zum französischen Nachbarn zu werfen, wo es antitaurinos untersagt worden ist während eines festejos taurinos sich der plaza beziehungsweise dem Veranstaltungsort zu nähern um gewalttätige Auseinandersetzungen im Vorfeld zu verhindern. Es wird höchste Zeit, dass Spanien dieses für das nächste Jahr umsetzt. Denn allein schon die statistische Auswertung spricht für sich: Da versuchten 70 antitoristas gegen 4.000 aficionados de toros ein corrida massiv zu stören. In Prozenten ausgedrückt, gerade mal 1,7 Prozent von 100 Prozent! Und da brauchen jetzt die antitaurinos nicht herkommen um vom Mut und des Einsatzes der 70 Demonstranten zu sprechen. Einfach nur realitätsentfernt.